Die Geissen ziehen ins Tal – Alpabzug mit vielen Helfer

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Nächstens ist Alpabzug für die 300 Geissen der Alp Puzzetta. Mehr Geissen auf der Alp, 450 Arbeitstage durch Freiwillige des Bergwaldprojektes und eine gefestigte Zusammenarbeit zwischen Alpkorporation und Bergwaldprojekt sind die Bilanz des 2. Alpsommers.

Claude Lachat Bücher Krimis - zur Website

Am 24. September ist auf der Geissenalp Puzzetta bei Fuorns in der Val Medel Alpabzug. Nicht nur Alphirten und Sennen führen die Tiere ins Tal in der Nähe des Lukmanierpasses. Auch Freiwillige des Bergwaldprojektes sind wie im letzten Alpsommer mit dabei. Sie haben während des ganzen Alpsommers das Alpteam tatkräftig unterstützt.

Sozialarbeiter, Schneiderinnen, Bankangestellte und Lokomitivführer zwischen 20 und 75 Jahren haben bei den Alparbeiten wie hüten, melken, Stall ausmisten und käsen mitgewirkt. Zusätzliche Arbeiten wie Weiden entbuschen oder Brennholz rüsten haben mitgeholfen, die Alp Puzzetta trotz des Strukturwandels im Berggebiet zu bewirtschaften. Dabei haben die Teilnehmenden erlebt, dass ein Alpbetrieb alles andere als „Heidi und Peter“-Idylle ist. Die Alparbeit ist ein Knochenjob mit langen, anstrengenden Arbeitstagen, die vom Wetter und den Tieren bestimmt werden. Belohnung ist eine gesunde Müdigkeit und das vertiefte Wissen über die Natur, die Käseherstellung sowie das eigenwillige, aber sympathische Wesen der Geissen. So sagt die Freiwillige Teilnehmerin Anke (68), Lehrerin aus Düsseldorf: „Ab jetzt werde ich jeden Käse bewusster essen!“

Von Anfang Juni bis Ende September 2011 waren neben dem Hirten, der Sennerin und der Zusennerin jeweils 2 bis 5 Freiwillige auf der Alp. Sie haben rund 450 Arbeitstage geleistet. Nachdem im letzten Sommer rund 230 Geissen auf Puzzetta gesömmert wurden, waren es heuer 300 Tiere. Die Anzahl Milchgeissen verdoppelt sich auf rund 200 Tiere. Somit war das für den Alpperimeter notwendige Kontingent an Tieren erreicht. Durch regen Kontakt zwischen den Ziegenbauern und der Projektleitung des Bergwaldprojektes wurden Erfahrungen ausgetauscht und die Zusammenarbeit gefestigt. Ein Teil davon war der Besuch einer Expertengruppe aus Praxis und Wissenschaft der Alp- und Forstwirtschaft, welche Ende August das Projekt besichtigten und ihre Eindrücke in die Arbeit der Projektträger einfliessen liess. Aber auch ein Alpfest mit den Geissenbauern gehörte dazu.

Die Ziegenalp Puzzetta betreibt die Alpkorporation Puzzetta nun zum zweiten Mal gemeinsam mit der Stiftung Bergwaldprojekt. Das Bergwaldprojekt setzt durch seinen Arbeitseinsatz ein Zeichen zum Erhalt der alpinen Kulturlandschaft. Den Freiwilligen wird durch die Alparbeit ein hautnahes Erlebnis in der alpinen Landschaft und die seit Jahrhunderte praktizierte Form der Alpwirtschaft vermittelt. Dies hilft mit, dass auch in Zukunft Ziegen unsere erhaltenswerte Kulturlandschaft prägen.

Alpabzug der Geissen am 24. September ca. 10:00 in Platta.

Quelle und Bild: www.bergwaldprojekt.org