Die Justiz zeigte für einmal Gnade – und Ideenreichtum. Wie HappyTimes berichtete, wurde am 17. Juni 2011 der 17-jährige Sebastian Küttel auf der Probefahrt mit seinem selbstgebauten Gefährt, das aus einem halben Renault Clio und einem in zwei Teile zersägten Puch Maxi bestand, von einem Nachbarn angezeigt und sogleich von der Polizei geschnappt.
Sein skuriles Gefährt, mit dem er friedlich mit 25 Km/h durch das kleine Kaff Jonschwil knatterte wurde von den unnachgiebigen Gesetzeshüter an Ort und Stelle konfisziert, der arme Daniel Düsentrieb des St. Gallerlands war gleich auch noch seinen Moped-Führerschein und den Lernfahrausweis für seinen Roller los.
Und als sei das noch nicht genug, drückte ihm die uniformierte Rennleitung für seine Strolchenfahrt um Milchkannen und Misthaufen herum auch noch eine Busse und Verfahrenskosten von sagenhaften 693 Franken aufs Auge. Das meiste davon vermutlich für Heu um den Amtsschimmel zu füttern, denn die ursprüngliche Busse betrug ursprünglich erst 120 Franken.
Ein Aufschrei ging durch die Medienlandschaft, die ganze Schweiz erbarmte sich des tüftlerischen Jungen, der in unzählingen Stunden zusammen mit seinem Vater sein Unikum gebastelt hatte.
Deal or no Deal
Vielleicht haben die Berichte auch von HappyTimes etwas genützt, auf jeden Fall fand nun der Jugendstaatsanwalt eine ungewöhnliche Lösung, mit der alle zufrieden sind: Das Töffmuseum Lütisburg kaufte am Mittwoch Küttels PuchClio für genau den Betrag von 693 Franken von der Jugendstaatsanwalt ab, das knallrote Mobil wurde am Mittwoch ins toggenburgische Lütisburg überstellt, dort kann es nun in unverändertem Zustand von Besucher besichtigt werden.
Ende gut alles gut
Somit sind die Busse und alle Verfahrenskosten gedeckt und der 17-jährige Sebastian erhält keinen Eintrag im Strafregister. Sebastian und seine Eltern erklärten sich mit dem humanen Deal einverstanden. Sebastian Küttel bedauert nur, dass er seinen „Schatz“ weggeben musste – doch es sei an einem guten Ort aufgehoben.
Quellen: Kapo St. Gallen, Blick, 20min – Bild: Kapo St. Gallen