Frieden ist nicht gleich Frieden
Dem norwegischen Mathematiker, Soziologen und Politologen Johan Galtung zufolge gibt es zwei Formen von Frieden, die voneinander abzugrenzen sind; nämlich den positiven sowie den negativen Frieden. Die Abwesenheit von Gewalt und Kriegshandlungen, z.B. in afrikanischen, südamerikanischen oder südasiatischen Staaten sind dabei nicht mit dem stabilen Europa zu vergleichen. Das Verständnis von Frieden ist nicht dasselbe.
Strukturelle Gewalt
«Strukturelle Gewalt ist die vermeidbare Beeinträchtigung grundlegender menschlicher Bedürfnisse oder, allgemeiner ausgedrückt, des Lebens, die den realen Grad der Bedürfnisbefriedigung unter das herabsetzt, was potentiell möglich ist.», so Galtung.
D.h. unter struktureller Gewalt versteht man also, dass 20% der Afrikaner unterernährt sind und diese Unterernährung Wachstumsstörungen bei vielen Kindern hervorruft. Genauso stellt die Verbreitung des Ebola- und des HI-Virus und die Kinderarbeit, die dafür verantwortlich ist, dass in Afrika jedes fünfte Kind nicht zur Schule geht, strukturelle Gewalt dar.
Weitergehend Beispiele struktureller Gewalt sind Diktatur, Unterdrückung von Minderheiten oder Inhaftierung von Dissidenten.Stützen wir uns auf diese Definition, können wir davon ausgehen, dass auch in vielen Ländern in denen De Facto keine Bomben einschlagen, kein positiver Frieden herrscht, sondern strukturelle Gewalt.
Spenden und der Einsatz der Kinderhilfswerke
Um dieser struktureller Gewalt entgegen zu wirken und den negativen Frieden Schritt für Schritt in positiven Frieden umzuwandeln, engagieren sich seit dem Ende des zweiten Weltkriegs Nichtregierungsorganisationen, sog. NGOs, gemeinwohlorientierte Organisationen, die nicht staatlich und unabhängig von der Marktwirtschaft agieren. Man kann die NGOs z.B. durch Online Spenden dabei unterstützen, die strukturelle Gewalt in den Entwicklungsländern abzubauen.
Kinderhilfswerke ermöglichen mithilfe privater Spenden und Patenschaften für Kinder Bildungseinrichtungen wie Schulenoder den Aufbau von Krankenstationen. Sie kümmern sich um AIDS-und HIV-Aufklärung und Hilfe für Betroffene und ihre Angehörigen, Trinkwasserprojekte sowie Hunger- und Katastrophenhilfe. Andere NGOs setzen sich für die Freilassung von politischen Gefangenen und gegen Land Grabbing ein.
Ein Beispiel für ein Kinderhilfswerk ist SOS-Kinderdorf, dessen Schwerpunkt auf der Betreuung und Bildung von Minderjährigen in Entwicklungs- und Schwellenländern liegt. Diese Nichtregierungsorganisation betreibt 500 über den Globus verteilte Kinderdörfer, sowie 600 Jugendeinrichtungen und steht so derzeit rund 1,5 Millionen Kinder und ihre Angehörigen bei. Davon befinden sich 134 Kinderdörfer und 300 Zusatzeinrichtungen in Afrika.
Bild: © SOS Kinderdorf Schweiz