Transportstatistik 2013: Mehr Güter per Bahn transportiert – Weniger Schadstoff-Ausstoss bei den Lastwagen


Für Güter die Bahn © SBB

Claude Lachat Bücher Krimis - zur Website

Die Transportleistungen des Güterverkehrs auf der Strasse und der Schiene haben 2013 gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent zugenommen. Erfreulich dabei: Das Wachstum war bei der Bahn mit 5,5 Prozent deutlich grösser, der Transport auf der Strasse stagnierte praktisch bei 0,4%. Dies geht aus der Gütertransportstatistik des Bundesamts für Statistik (BFS) hervor.

Während das Wachstum 2013 bei den Strassentransporten mit 0,4 Prozent zum Glück fast gleich blieb, verzeichnete die Bahn mit einem Plus von 5,5 Prozent die grösste Zunahme der Transportleistungen seit sieben Jahren.

Ausbaufähig: Erst 37 Prozent der Güter reisen per Bahn

Der Anteil der Schiene an der gesamten Transportleistung lag 2013 bei 37 Prozent, jener der Strasse bei 63 Prozent. 1980 hatte der Bahn-Anteil noch 53 Prozent betragen, seit zehn Jahren bewegt er sich im Bereich zwischen 36 und 40 Prozent. Das ist ausbaufähig, doch im Europäischen Vergleich ist die Schweiz spitze: Die Schweiz transportiert deutlich mehr auf der Schiene als die Europäische Union: Im Durchschnitt der 28 EU-Länder lag der Schienenanteil im Güterverkehr 2012 bei grade mal 20 Prozent.

Schiene im Transitverkehr stark, Strasse im Binnenverkehr

Die Schiene bietet vor allem bei längeren Transportwegen Vorteile, wie dies beispielsweise im Transitverkehr quer durch die Schweiz der Fall ist. Die regionale Feinverteilung der Waren kann dagegen in den meisten Fällen nur über die Strassen erfolgen. Entsprechend entfallen bei der Bahn 63 Prozent der Transportleistungen auf den Transitverkehr, während auf der Strasse der Binnenverkehr mit einem Anteil von 62 Prozent dominiert.

Die schweren inländischen Strassengüterfahrzeuge erbrachten 2013 eine Transportleistung von 10,9 Milliarden Tonnenkilometern. Nahrungsmittel waren dabei mit einem Anteil von 19 Prozent die wichtigste Warengruppe. Es folgte die Kategorie «Steine und Erden» mit 17 Prozent.

Leichte Güterfahrzeuge werden typischerweise für die Belieferung kleinerer Läden oder im Post- und Paketdienst eingesetzt. Lieferwagen werden auch für sogenannte Dienstleistungsfahrten genutzt, beispielsweise wenn Handwerker für Installationen oder Reparaturen zu ihren Kunden fahren. Bei den leichten Güterfahrzeugen waren daher die sogenannten «nichtmarktbestimmten Güter» die am meisten beförderte Warengruppe (14% der gesamten Transportleistungen), noch vor den Nahrungsmitteln (11%).

Deutliche Zunahme des Lieferwagenbestands um 59 Prozent!

In der Schweiz waren 2013 (Stichtag 30. September) 51’011 schwere Strassengüterfahrzeuge immatrikuliert (41’650 Lastwagen und 9361 Sattelschlepper mit einem Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen). Deutlich grösser war die Gruppe der leichten Güterfahrzeuge, von denen 320’350 Stück zum Verkehr zugelassen waren (318’622 Lieferwagen und 1728 Sattelschlepper mit höchstens 3,5 Tonnen Gesamtgewicht). Während der Bestand der schweren Fahrzeuge und der leichten Sattelschlepper seit 1993 relativ stabil geblieben ist, hat die Zahl der Lieferwagen um 59 Prozent zugenommen.

Zwei Drittel der Kilometer von leichten Güterfahrzeugen zurückgelegt

Die leichten Güterfahrzeuge legten 2013 auf Schweizer Territorium 3,9 Milliarden Kilometer zurück (63% der gesamten Fahrleistungen im Strassengüterverkehr), die schweren Fahrzeuge 2,2 Milliarden Kilometer (37%). Während der Schwerverkehr einem Nachtfahrverbot von 22 Uhr bis 5 Uhr sowie einem Sonntagsfahrverbot unterliegt, gelten diese Einschränkungen für leichte Fahrzeuge nicht. Lieferwagen legten während den Nachtstunden (22 bis 5 Uhr) 113 Millionen Kilometer zurück, was bloss 3 Prozent der Fahrleistung entspricht. An Samstagen fahren Lieferwagen rund fünfmal weniger Kilometer als an einem durchschnittlichen Werktag, an Sonntagen sogar zehnmal weniger.

Weniger Schadstoffausstoss dank technischem Fortschritt

Seit Oktober 2009 dürfen nur noch schwere Güterfahrzeuge neu in Verkehr gesetzt werden, welche mindestens die Abgasvorschriften der Euro-5-Norm erfüllen. Seit 2014 gilt die noch strengere Euro-6-Norm. Die Entwicklung hin zu einer umweltfreundlicheren Fahrzeugflotte wird auch durch die Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe LSVA gefördert, indem für umweltfreundlichere Fahrzeuge tiefere Abgabesätze gelten, die Umweltfrevler hingegen abgestraft werden. Von den insgesamt 1,7 Milliarden Kilometern, welche die schweren inländischen Güterfahrzeuge 2013 in der Schweiz zurücklegten, wurden bereits 68 Prozent mit Euro-5- und weitere 3 Prozent mit Euro-6-Fahrzeugen erbracht. 2010 hatte der Anteil der Euro-5-Fahrzeuge erst bei 49 Prozent gelegen.

Quelle: Bundesamt für Statistik

Internetgrafik