„Christlicher Gölä“: Marcel Bürgis CD-Taufe in Pfarrer Siebers „Sunnestube“

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„Live us de Sunestube“ heisst Marcel Buergis jüngste CD. Am Ort der Aufnahmen, der Anlaufstelle für Randständige an der Militärstrasse 118, fand am Donnerstagabend die CD-Taufe statt.

Einst selbst obdachlos, gibt Bürgi regelmässig Konzerte für Menschen von der Gasse

Seit bald zwei Jahren gibt Marcel Buergi in der Sunestube wöchentlich Konzerte und Musiklektionen. Die Stimmung an den Konzerten ist immer wieder anders. Aber stets eigenwillig und ungewohnt – eben Sunestube-mässig. Die spezielle Atmosphäre hat den Profimusiker inspiriert, eine Live-CD zu produzieren. Diese enthält im Wesentlichen von Buergi komponierte Lieder sowie einige Cover-Songs. Das Resultat ist eine Trouvaille in der Flut der auf den Markt drängenden Alben. Und in seiner Entstehung aussergewöhnlich, sind doch nicht nur Aufnahmelokal und Publikum nicht alltäglich, sondern auch des Musikers Bezug dazu; Buergi war einst selbst obdachlos und kennt das Leben auf der Gasse.

„Chunsch au no zu eus, wännd mal wältberüehmt bisch?“

„Kommst du auch noch zu uns, wenn du auf der ganzen Welt berühmt bist?“, wurde Marcel Buergi jüngst von einem Sunestube-Gast besorgt gefragt. „Deine Lieder berühren mich immer wieder, weil sie von meinem Leben handeln. Ohne dich würde uns etwas Wesentliches fehlen.“ Die Verbundenheit der Sunestube-Gäste mit dem Musiker, der oft auch als christlicher Gölä bezeichnet wird, könnte kaum treffender zum Ausdruck gebracht werden.

Für die Gäste der Sunestube sind die Konzerte wie auch seine Gitarren-, Klavier- und Gesangsstunden kostenlos. Für eine zunehmende Zahl Bedürftiger sind sie inzwischen zu einem lichten Fixpunkt in ihrem freudlosen, oft von Gewalt und Misstrauen geprägten Dasein geworden. Roy Gerber, Leiter der Sunestube: „Konzerte und Musiklektionen erlauben es unseren Gästen, für einige Stunden ohne Schmerzmittel oder Drogenkonsum der täglichen Misere zu entfliehen. Niedrige Selbstwertgefühle oder Minderwertigkeitskomplexe werden durch die Musik und die ehrlichen Texte aufgewertet. Viele unserer Besucher beginnen der Musik wegen wieder an sich und ihre Zukunft zu glauben.“

Musik öffnet Herzen

Musik öffnet Herzen, heisst es. In der Sunestube erleben die Sunestube-Mitarbeitenden, dass das mehr ist als ein platter Spruch. Dank der Begegnungen während der Konzerte können sie immer wieder Kontakte zu Menschen knüpfen, die sie sonst nicht erreichen. Kontakte, die Vertrauen schaffen und die so zur Basis von Seelsorgegesprächen und Standortbestimmungen werden.

Zur Website der Sozialwerke Pfarrer Sieber SWS: 
www.swsieber.ch

 

Quelle: Sozialwerke Pfarrer Sieber
Bild: © Sozialwerke Pfarrer Sieber