Die Vorstellung, dass ein zukünftiges Ereignis gut verlaufen wird, führt offenbar dazu, dass man sich danach positiver daran erinnert. Zu dem Ergebnis kommen Wissenschaftler der Harvard University . Laut Forschungsleiterin Aleea Devitt kann das Vorstellen eines kommenden Ereignisses die Erinnerungen daran wesentlich einfärben.
Positives Denken stärkt das allgemeine Wohlbefinden
Vorangehende Studien haben bereits gezeigt, dass gesunde Erwachsene dazu neigen, einen starken, positiven Ausblick zu haben. "Unsere Studien legen nahe, dass ein Vorteil dieses Optimismus sein könnte, dass wir uns positiver an Ereignisse erinnern und das könnte zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen", betont Devitt.
Tagträume über die Zukunft sind eine verbreitete Erfahrung. Viele dieser Ereignisse treten dann auch tatsächlich ein. Devitt und Mitautor Daniel L. Schacter gingen davon aus, dass das Simulieren eines zukünftigen Ereignisses zu einer mentalen Repräsentation führen kann, die letztlich mit der tatsächlichen Erinnerung konkurriert und sie danach verändert.
Testergebnisse eindeutig
Die Teilnehmer identifizierten innerhalb eines Experiments mehr positive Details als "wahr" als negative. Entscheidend war, dass die Vorstellung von dem Ereignis beeinflusste, an was sie sich später erinnerten. Teilnehmer identifizierten fälschlicherweise eher positive Details als "wahr", wenn sie sich vorher vorgestellt hatten, dass alles gut gehen würde. Das Vorstellen eines negativen Ausgangs vor der Information zum Ergebnis schien die Erinnerungen für Details nicht zu beeinflussen.
Ein zweites Experiment brachte ähnliche Ergebnisse. Das Vorstellen eines positiven Ereignisses entweder in der Zukunft oder der Vergangenheit beeinflusste die folgende Erinnerung in Hinblick auf positive Details. Teilnehmer, die sich Szenarien positiv vorstellten, beurteilten das tatsächliche Ereignis auch beim Wiedererkennungstest positiver.
Rosa Brille färbt auch Vergangenheit rosa ein
"Unsere Studienergebnisse zeigen, dass ein optimistischerer Blick tatsächlich zu einer rosigeren Betrachtung führen kann, wenn diese Ereignisse Teil der Vergangenheit eines Menschen geworden sind," betont Dewitt. Die Ergebnisse wurden in "Psychological Science" veröffentlicht.
Quelle: Pressetext.Redaktion