Der Suchmaschinen-Gigant Google hat heute ein Formular online gestellt, in dem die Öffentlichkeit das Löschen von persönlichkeits-verletzenden Links aus der Suchmaschine beantragen kann, dies wie vom Europäischen Gerichtshof in seinem Urteil gegen Google kürzlich verlang. Hier können Sie Links aus Google austragen lassen:
Das Recht auf Vergessen
Zu diesem Schritt wurde die sammelwütige Google vom Europäischen Gerichtshof gezwungen, nachdem ein Spanier gegen Google geklagt – und erstaunlicherweise gewonnen hatte (HappyTimes berichtete). Im konkreten Fall ging es um die Zwangsversteigerung des Hauses des Spaniers, die nach 15 Jahren immer noch beim Suchen nach seinem Namen sichtbar wurde und so ein schlechtes Licht aus längst vergangenen Zeiten auf ihn warf. Das Gericht prägte dann im Urteil die Worte, dass es „ein Recht auf Vergessen auch im Internet gebe“.
Tausende wollen bereits, dass Google Links entfernt
Nun hat Google ein Formular online gestellt, in dem Europäer das Löschen von Links auf sensible Daten beantragen können. Wohlgemerkt, die Daten selber auf den betreffenden Internetseiten werden nicht gelöscht – so mächtig ist dann Google doch wieder nicht – sondern nur die Links aus den Suchresultaten werden entfernt. Bei einer Umfrage von heute Morgen auf 20 Minunten online haben bereits über 3’200 Personen angegeben, sie werden bei Google das Löschen von Daten beantragen. Viel Arbeit scheint da also auf den Suchmaschinen-Riesen zuzukommen.
Hier können Sie persönliche Daten aus Google löschen:
Und hier kommt der Link: Hier können Sie das Löschen von Links aus der Google-Suchmaschine beantragen! Klicken Sie einfach auf den untenstehenden Link und füllen Sie das Online-Formular von Google aus.
https://support.google.com/legal/contact/lr_eudpa?product=websearch&hl=de
Google schreibt aus seiner neuen Website „Antrag auf Entfernung aus den Suchergebnissen gemäß Europäischem Datenschutzrecht“ dazu: „Wir werden die Implementierung von Entfernungsanträgen gemäß Europäischem Datenschutzrecht so bald wie möglich abschließen. Füllen Sie in der Zwischenzeit bitte das unten stehende Formular aus. Wir informieren Sie, sobald Ihr Antrag bearbeitet wird. Vielen Dank für Ihre Geduld.“
Wikipedia-Gründer berät Google in Ausschuss
Google hat einen Beraterausschuss gegründet, der den Konzern zukünftig bei der schwierigen Aufgabe zwischen Persönlichkeitsschutz und dem Informationsrecht der Öffentlichkeit berät. Dem Ausschuss gehören so grosse Namen wie der Wikipedia-Gründer Jimmy Wales und der ehemalige oberste spanische Datenschützer José Luis Pinar an.
Jeder hat Einfluss-Verringerung von Google selber in der Hand
Anstatt sich über die Grösse und Macht von Google zu ärgern und auf eine Zerschlagung des Google-Konzerns durch Politik und Staat zu hoffen, kann jeder Benutzer eigentlich ganz einfach die Vormachtsstellung oder fast schon Übermachts-Stellung von Google etwas einbremsen, in dem man selber mit anderen Suchmaschinen sucht. Die Auswahl ist gross und die Umgewöhnungszeit kurz, auch unsere Redaktion hat auf andere Suchmaschinen umgestellt. Wir geben Ihnen hier eine kurze Liste unserer Favoriten:
Suchmaschinen: Einige Alternativen zu Google
www.ecosia.org (die Suchmaschine, die Bäume pflanzt)
www.search.ch (Schweizer Suchmaschine)
www.duckduckgo.com (keine Speicherung von Daten)
www.bing.com (Schöne Suchmaschine von Microsoft)
Quelle: Google.com
Bild: © Google