Das Rauchen der Blütentrauben oder Verzehren des Pflanzenharzes der Cannabis-Pflanze führt zu einer Beruhigung und einem Rauschzustand, vergleichbar mit dem durch Alkoholkonsum.
Uruguay hat als erstes Land den Handel und Anbau von Marihuana erlaubt. Nach 12-stündiger Debate beschloss der Senat in einer Mehrheit, dass ab 18 Jahren der Kauf von bis zu 40 Gramm Marihuana in Apotheken und das Züchten von bis zu 6 Hasch-Pflanzen erlaubt sei.
Marihuana Clubs
Marihuana-Clubs von 15 bis 45 Mitgliedern sind explizit per Gesetz erlaubt. In der Gruppe darf sogar noch etwas mehr angebaut werden: Marihuana-Clubs dürfen maximal 99 Pflanzen züchten.
Handel und Anbau von Marihuana unter staatlicher Kontrolle
Handel und Anbau erfolgen nun unter staatlicher Kontrolle. Die Hanf-Anbauer müssen sich in einem Register eintragen. Das war das Hauptanliegen der Legalisierung, dass somit der Unterwelt die Kontrolle der Drogen aus den Händen genommen, und statt dessem dem Staat übertragen wird.
Mit dem Verbot des Alkohols war ja schon von 1919-1933 in den USA etwas ähnliches passiert, dass nämlich die organisierte Kriminalität die Kontrolle über den illegalen Alkoholverkauf übernahm. Das Verbot wurde aufgehoben und Alkohol ist seit dieser Zeit wieder legal ab einem Mindestalter zu kaufen.
80 Millionen Dollar jährlich für die Bekämpfung des Drogenkonsums
Uruguays Präsident José Mujica will mit der Legalisierung die Kanabis-Konsument entkriminalisieren und der Drogenmafia die Kontrolle über das Rauschmittel nehmen und unter staatliche Aufsicht stellen.
Der Kampf gegen den illegalen Drogenhandel kostete die Regierung bisher 80 Millionen Dollar jährlich. Jährlich werden in Uruguay 20 Tonnen Marihuana verkauft, was einem Gegenwert von 30 bis 40 Millionen Dollar entspricht, es wird geschätzt, dass von den 3,2 Millionen Einwohner 120’000 regelmässig Marihuana konsumierten, trotz des bisherigen Verbots.
Kein Verkauf von Marihuana an Touristen und Minderjährige
Wer sich jetzt schon auf dampfende Ferien im neuen Kiffer-Paradies Uruguay gefreut hat, muss leider enttäuscht werden: Der Verkauf und Konsum an Ausländer und an Personen unter 18 Jahren bleibt verboten.
Quellen: Die Welt, Bluewin.ch
Bild: cc-wikipedia-United-States-Fish-and-Wildlife-Service