Viel bestaunt und fotografiert: Die prächtige Jahrmarktsorgel © Philipp Zinniker
Heute Sonntag geht das Musikfestival Bern 2013, das unter dem Motto WahnWitz ein einzigartiges Netzwerk an Programmen und Aufführungskonzepten verwirklicht hat, zu Ende. In dreizehn Tagen präsentierte die Plattform Musikfestival Bern in 90 Vorstellungen und Performances 40 Programme und 20 Uraufführungen auf hohem künstlerischem Niveau.
Die Eröffnungskonzerte und die Premieren der ersten Tage repräsentierten einen gelungenen Festivalbeginn auf bemerkenswertem künstlerischem Niveau. Die Verschiedenartigkeit der Programme, der internationale Standard der Interpreten, die Poesie der kleinen Performances oder die artistischen Turbulenzen auf der Bühne kennzeichneten gleich zu Beginn die charakterliche Einzigartigkeit des Musikfestival Bern: ein weitverzweigtes, vielgestaltiges Netzwerk. Zudem griff eine ansteckende Festlaune um sich.
Mehr als 10’000 Besucher
Das Publikum zeichnete die Programme und die vielfältigen Angebote durch grosses Interesse aus. Weit über 10‘000 Besucherinnen und Besucher füllten die 17 verschiedenen Spielorte und Aktionen im öffentlichen Raum. Dass in Bern eine dichte Programmfolge ein derart grosses und präsentes Publikum zu erreichen vermag, hat bestätigt, wie sehr ein für Bern repräsentatives und kompaktes Musikfest begrüsst und unterstützt wird. Mit Begeisterung, mitunter auch mit Staunen wird vom Publikum das breite Potential und die Qualität der Berner Musikszene wahrgenommen.
Die herausragenden Besucherzahlen in Programmen mit vorwiegend neuer und neuerster Musik bedürfen einer besonderen Erwähnung. Sie sind das Resultat einer gemeinsamen Förderung der zeitgenössischen Musikkultur. Das Musikfestival hat seit 2007 in enger Zusammenarbeit mit den Berner Ensembles eine entsprechende Entwicklung begünstigt. Durch die Einbindung des Schweizerischen Tonkünstlerfestes 2013 ins Musikfestival Bern gelangen ausserdem vielseitige Einblicke in die Aktualität des Komponierens.
20 neue Werke zur Uraufführung
Dass in der Dichte der über vierzig Programme zwanzig neue Werke unterschiedlichster Provenienz und Besetzung zur Uraufführung gelangten, zeichnet den facettenreichen Charakter des Musikfestival Bern in besonderem Mass aus. Denn in der Breite des Programmkonzepts, das mehrere barocke Programme und abendfüllende klassische Werke bis hin zur bunten Jamsession miteinschloss, zeigt sich die inhaltliche Offenheit: Das Musikfestival Bern bestätigt, dass sich neue und zeitgenössische Musik als integrativer Teil etabliert haben. Um drei Beispiele herauszugreifen: Wer die Begeisterung für das Spätprogramm im Eröffnungskonzert, das Amüsement auf hohem Niveau in den 16 „Zugaben“ der Camerata oder die Klangsensibilität in Aram Hovhanissyans „Dialogues“ erleben durfte, entdeckte hier die Breite und Vielgestaltigkeit des Komponierens 2013. Über den traditionellen Werkcharakter hinaus haben die Performances von Lara Stanic, Artist in Residence des Musikfestival Bern 2013, die Klangwege oder die Klanginstallationen die Öffnung von Musik- und Kunstbegriff veranschaulicht.
Jahrmarkt-Orgel
Sei es die Jahrmarktorgel mit ihren ebenso vertrauten wie verwirrenden Klängen, seien es die elf Programme, in denen Text und Musik immer wieder in veränderter Konstellation verzahnt wurden, sei es die Kooperation des Musikfestival mit dem Schweizerischen Psychiatriemuseum oder die Einbindung des Jubiläums von Bern ist überall: Im Musikfestival Bern 2013 wurden besondere und überraschende Programmkonzepte verwirklicht.
Free Satie – Vexations während 20 Stunden 840 mal nonstop gespielt
Erfreulicherweise wurde namentlich in den elektronischen Medien sowie durch Social Media das Musikfestival Bern neu und nachhaltig wahrgenommen. Besonders reizvoll entwickelte sich vor und während des Festivals die Aktion „free Satie“, ein Youtube-Marathon zu Saties „Vexations“. In Form einer zwanzigstündigen Dauer-Liveperformance erklangen Saties „Vexations“, 840 mal gespielt von über zwanzig Pianistinnen und Pianisten im Festivalzentrum des Stadttheaters.
Musikfestival Bern 2015
Das Musikfestival Bern 2015 findet gemäss aktueller Planung vom 3. bis 13. September 2015 statt. Das Festivalmotto und das inhaltliche Konzept des Musikfestivals 2015 werden bis Ende 2013 formuliert und bekanntgegeben.
Quelle: Presse Musikfestival Bern 2013
Bild: © Presse Musikfestival Bern 2013 – Philipp Zinniker