Die Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (KOBIK) beim Bundesamt für Polizei (fedpol) hat 2011 weniger Verdachtsmeldungen aus der Bevölkerung erhalten. Insgesamt sind bei KOBIK 5’330 Meldungen eingegangen. Das entspricht einem Rückgang von 14% gegenüber dem Vorjahr.
Weniger SPAM
Auch die Meldungen in der Kategorie „SPAM“ gingen das vierte Jahr in Folge zurück.
Meist ausländische Internet-Betrüger
Bei der „Wirtschaftskriminalität“ fällt vor allem der Anstieg von 53% bei den Meldungen der Kategorie „Betrug“ auf. Im Fokus von meist ausländischen Betrüger stehen insbesondere Personen, die ihre Einkäufe über Online-Tauschbörsen oder Kleinanzeigen tätigen.
Polizist surfen in P2P-Netzwerken und Chatrooms – bislang ohne Erfolg
Die Mehrheit der Verdachtsdossiers resultiert aus der Überwachung von P2P-Netzwerken, wo vor allem Musik und Computerprogramme getauscht werden.
Gestützt auf die Schwyzer Polizeiverordnung wurden KOBIK-Mitarbeitende 2011 zudem in 16 Fällen als sogenannte „verdeckte Vorermittler“ in Chatrooms tätig, bis jetzt konnten dabei aber noch keine Verfahren abgeschlossen und niemand einer Straftat verurteilt werden.
Bei anonymer Meldung Hausdurchsuchung
Die von KOBIK erstellten Verdachtsdossiers stammen auch aus den anonymen Meldungen von Personen, die auf der Website von KOBIK mit dem Agenten-Serie-würdigen Namen www.cybercrime.admin.ch ohne Nennung ihres Namens online schnell ein Formular ausgefüllt haben.
Dabei führten 91% aller weitergeleiteten KOBIK-Fälle zu Hausdurchsuchungen durch kantonale Polizeibehörden. Das ist ja fast wie in George Orwells Buch „1984“, wo jeder jeden anschwärzt und von der Polizei verhaftet wird.
16% zu unrecht verdächtigt und durchsucht
Bei 16% der Hausdurchsuchungen konnten die Spezialist der Polizei keinerlei illegales Material finden, auch keine sogenannten „Zufallsfunde“.
Quelle: Bundesamt für Polizei
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