Ursprung der Schweiz: Das „Rütli“ wird gemütlicher und ökologischer

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Bern, 29.03.2011 – Die Freiflächen des Rütli werden bis Ostern 2012 in mehreren Etappen aufgewertet. Bereits im Jahr 2009 modernisierte das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) die Bauten für Besucher und Landwirtschaft. Entlang des Aufstiegs wird ein Hangrutsch saniert und so die Sicherheit für die Besucher wieder gewährleistet. Eine neue Beschilderung ermöglicht es den Besuchern in Zukunft, sich besser zu orientieren. Der Picknickplatz wird durch die Sanierung der Feuerstelle sowie mit neuen Tischen und Bänken aufgewertet.

Die Kernbereiche des Ankunftplatzes, des Aufstiegs und des Schwurplatzes werden entsprechend ihrem ursprünglichen Sinn herausgearbeitet. Wiesen, Wälder und Waldränder werden nach ökologischen Kriterien zur Schaffung von wertvollen Lebensräumen aufgewertet und die ursprünglichen Obstkulturen (Pro-specie-rara-Arten) neu angepflanzt.

Die Bauarbeiten beginnen Anfang April 2011 mit der Installation einer Transportseilbahn, die einen einfachen und ökologischen Materialtransport ermöglicht. Die Arbeiten enden im Frühjahr 2012. Der Ausflugs- und Veranstaltungsbetrieb ist während der gesamten Bauzeit gewährleistet.

Grundlage für die anstehenden Arbeiten ist ein Landschaftsentwicklungskonzept von 2007, welches das BBL zusammen mit der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG), der Gemeinde Seelisberg, den zuständigen kantonalen Fachstellen, den Rütlischützen, dem Pächter sowie externen Spezialisten für das Rütli erarbeitet hat. Ziel dieses Landschaftsentwicklungskonzepts ist es, den veränderten Nutzungsanforderungen sowie den denkmalpflegerischen und ökologischen Aspekten des Rütli wieder vermehrt Rechnung zu tragen.

Quelle und Bild: Bundesamt für Bauten – Die Rütli-Wiese

Was ist eigentlich das Rütli? – HappyTimes macht Dich schlau!

Rütli (älter: Grütli «kleine Rodung») ist eine Bergwiese auf dem Grund der Urner Gemeinde Seelisberg (Schweiz) am Ufer des Vierwaldstättersees. Auf dieser Wiese soll der Legende nach das «ewige Bündnis» der drei Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden (Ob- und Nidwalden) geschlossen worden sein, der so genannte Rütlischwur.

Der Rütlischwur

Der Rütlischwur ist ein Element einer Geschichtserzählung des ausgehenden 15. Jahrhunderts, die zu einem Schweizer Nationalmythos wurde. Gemäss dieser Geschichte schlossen Vertreter von Uri, Schwyz und Unterwalden auf dem Rütli, einer Wiese am Vierwaldstättersee, per Eid einen gegen die Habsburger «bösen Vögte» gerichteten Bund. Der Bund wurde schriftlich gefasst und besiegelt auf der auf „anfangs August 1291“ datierte Urkunde als «Bundesbrief». Aufgrund dieses Bundesbriefes feiern die Schweizer am 1. August ihren Nationalfeiertag.

So standen die drei Gründerväter der Schweiz auf der Rütliwiese, reckten ihre Finger im Schwure gegen den Himmel und versprachen sich gemäss Friedrich Schillers Sage von Wilhelm Tell ewig frei und unabhängig zu sein:

Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern,
in keiner Not uns trennen und Gefahr.
Wir wollen frei sein, wie die Väter waren,
eher den Tod, als in der Knechtschaft leben.
Wir wollen trauen auf den höchsten Gott
und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen.
(2. Aufzug, am Schluss der 2. Szene)

Die sogenannten „Drei Eidgenossen“ und Gründer der Schweiz waren Werner Stauffacher von Schwyz, Walter Fürst von Uri und Arnold von Melchtal aus Unterwalden gleichgesetzt.

Die Rütliwiese

Als «Wiege der Schweiz» hat die etwa fünf Hektar grosse Wiese den Charakter eines nationalen Denkmals. Auf dem Rütli finden sich ein Gasthaus, eine Picknickwiese, der Dreiländerbrunnen und eine kleine Ausstellung zur Geschichte des Ortes. Über eine Anlegestelle lässt sich das Rütli vom Urnersee aus bequem erreichen, dagegen ist der Zugang von Land her etwas komplizierter.

Kein Hotel auf dem Rütli 1859

Ermöglicht wurde die Erhaltung des Rütlis in seiner historischen Form durch eine Sammlung der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG) im Jahr 1859, die damit das Gelände kaufte und der Schweizerischen Eidgenossenschaft als unveräusserliches Nationaleigentum unter dem Vorbehalt der Verwaltung durch die SGG übergab. Der Anstoss für diese Aktion war der Versuch, an dieser Stelle ein Hotel zu bauen.

Damit wurde das Rütli, das alte Symbol für die Gründung der alten Eidgenossenschaft, zum Symbol des neu entstandenen liberalen Bundesstaates.

Seit einigen Jahren findet unter der Ägide des Kantons Uri am 1. August eine Bundesfeier auf dem Rütli statt. Die Feier findet alljährlich im selben Rahmen statt. Es finden Ansprachen von der SGG-Geschäftsführerin Annemarie Huber-Hotz und eines Gastredners statt. Ferner werden noch musikalische und kulturelle Darbietungen geboten, einerseits von einer Gastvereinigung – wie einem Kinderchor – andererseits von der Musikgesellschaft Brunnen, welche auch die Nationalhymne begleitet.

Quelle: Wikipedia

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