Gezielte Atem- und Körperübungen als zentrale Bestandteile von Yoga sind ein vielversprechender ergänzender Ansatz in der Behandlung psychischer Störungen. Zu diesem Schluss kommt eine Metaanalyse des Universitäts-Klinikums Jena. Yoga ist laut den Experten zudem kostengünstig und hat kaum Risiken oder Nebenwirkungen.
Yoga hilft bei psychischen Störungen
Insgesamt waren über 1.300 Probanden in die betrachteten Studien eingeschlossen, die zum Grossteil in den USA und Indien durchgeführt worden waren. In diesen Untersuchungen wurde Yoga zur Behandlung verschiedener psychischer Störungen eingesetzt: Ein großer Teil der Studien betrachtete Patienten mit Schizophrenie und Depressione, aber auch bei Substanzabhängigkeiten, Angst- und anderen Störungen absolvierten die Probanden Yoga-Übungen – immer in Gruppen und unter Anleitung eines Yoga-Lehrers oder eine Yoga-Lehrerin.
"Signifikanter Effekt" von Yoga bewiesen
"Meist erfolgte das Training ergänzend zu einer medikamentösen Behandlung, die teilweise auch von anderen therapeutischen Interventionen begleitet wurde. Doch gab es auch Studien mit Yoga als alleinige Therapie", erklärt Forscherin Jenny Rosendahl. Die Kontrollgruppen bekamen keine zusätzliche Behandlung, in einigen Studien wurde das Yoga mit Sport, Aufmerksamkeits-Kontrolle oder Psychotherapie verglichen. In der Summe zeigte sich ein signifikanter Effekt von Yoga, was die Linderung der Symptome der Störungen anbetrifft.
Körperorientiertes Yoga
Die Ergebnisse fallen heterogen aus. Im Vergleich mit Sport oder Aufmerksamkeits-Kontrolle erwies sich Yoga als effektiver. Als Ergänzung zu einer medikamentösen Behandlung war Yoga etwa genauso wirksam wie eine psychotherapeutische Standardbehandlung. Die Wissenschaftler weisen aber auch auf Einflussfaktoren hin, die es weiter zu untersuchen gilt. So fand sich in jüngeren Arbeiten ein geringerer positiver Effekt, was die Autoren der zunehmenden Standardisierung der Studien zurechnen.
Yoga verbessert Wohlbefinden und Lebensqualität
Auch profitierten ambulant und stationär Behandelte weniger vom Yoga als Studienteilnehmer, die sich gerade nicht in Behandlung befanden. Auch die Schwere der Störung könnte eine Rolle spielen. "Körperorientiertes Yoga sollte als ergänzende Behandlungsmöglichkeit bei psychischen Störungen in Betracht gezogen werden", unterstreicht Rosendahl. "Es kann störungsspezifische Symptome reduzieren und zur Verbesserung von Wohlbefinden und Lebensqualität beitragen. Um die spezifischen Effekte von Yoga besser bewerten zu können, sind aber weitere, qualitativ hochwertige Studien notwendig."
Quelle: Pressetext.com Redaktion