Mit der SuisseID lanciert der Bund ein wichtiges Instrument, um dem elektronischen Geschäftsverkehr in der Schweiz zum Durchbruch zu verhelfen. Dazu Staatssekretär und Direktor des SECO Jean-Daniel Gerber: ,Der elektronische Geschäfts- und Behördenverkehr weist in der Schweiz ein immenses Potenzial auf. Das müssen wir zum Wohl des Wirtschaftsstandorts Schweiz noch besser nutzen. Die SuisseID bietet eine elementare Grundlage für eine effiziente Anwendung von E-Economy und E-Government. Aufgrund der hohen Transaktionssicherheit, der rechtsgültigen elektronischen Abwicklung und der damit verbundenen wertvollen Zeitersparnis hat sie einen grossen Nutzen für alle Beteiligten.“ Erste Berechnungen zum volkswirtschaftlichen Nutzen gehen davon aus, dass einmalige Einsparungen von mehreren 100 Millionen Franken entstehen, wenn 10’000 Unternehmen, Institutionen und Personen die SuisseID für den gegenseitigen elektronischen Geschäftsverkehr einsetzen.
Breite Nutzungsmöglichkeiten der SuisseID
Bei über 50 Online-Services kann man die SuisseID bereits jetzt oder in den nächsten Monaten anwenden. Bis Ende April haben sich gegen 150 Unternehmen und Organisationen beworben, um als Pionierprojekt teilzunehmen. ,Dieses grosse Interesse hat die Erwartungen deutlich übertroffen und wir sind überzeugt, dass die Einsatzmöglichkeiten für SuisseID-Inhaber bis Ende dieses Jahres stark anwachsen werden“, so Staatssekretär Jean-Daniel Gerber.
Unter den Nutzungsanbietern befinden sich sowohl öffentliche Verwaltungsstellen als auch Unternehmen: So lassen sich künftig mit Hilfe der SuisseID Geschäfte über das Portal der Eidgenössischen Steuerverwaltung elektronisch abwickeln. Auf dieser Basis werden ab Mitte 2011 Dienstleistungen der Mehrwertsteuer schrittweise elektronisch angeboten, darunter auch die Mehrwertsteuerabrechnung.
Zudem bietet die Innovative Web AG 350 Gemeinden aus 22 Kantonen die SuisseID für ihre elektronische Abwicklung von Verwaltungsprozessen an. Damit wird ein Potenzial von rund zwei Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern erschlossen. Bürger, Politiker, Vereine, Firmen und Verwaltungsangestellte können in Zukunft ihre Geschäfte digital mit der SuisseID abwickeln.
Weitere prominente Beispiele von Nutzungsanbietern sind das Bundesamt für Justiz, wo Bürger ihren Strafregisterauszug online bestellen können und ein persönliches Erscheinen am Schalter nicht mehr nötig ist, die Schweizerische Post, die Eidgenössischen Zollverwaltung oder Buch.ch. Bei Buch.ch ermöglicht die SuisseID einen sicheren und einfachen Online-Einkauf sowie die Authentifizierung von Kunden und die Altersprüfung beim Kauf von Filmen oder Videogames.
Ab heute erhältlich
Ab sofort kann die SuisseID in Form einer Chipkarte oder eines USB-Sticks online bei der Schweizerischen Post/SwissSign AG oder bei QuoVadis Trustlink Schweiz AG beantragt werden. Abzüglich der 65 Franken, die der Bund bis Ende 2010 pro SuisseID beisteuert, kostet das Standardpaket für eine drei Jahre gültige SuisseID 99 Franken, das heisst 33 Franken pro Jahr. Damit ist die SuisseID hinsichtlich Kosten vergleichbar mit einer EC-Karte. Nachdem man den Antrag online ausgestellt und ausgedruckt hat und sich einmalig an einer Identifikationsstelle ausgewiesen hat, erhält man die SuisseID per Post zugestellt. Die Post und QuoVadis bieten verschiedene Möglichkeiten, die erstmalige Identifikation unkompliziert durchzuführen. Aus Sicherheitsüberlegungen beschränkt sich die SuisseID auf eine maximale Gültigkeit von drei Jahren. Danach muss sie neu beantragt werden.
Weiter wird die SuisseID vom Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT) den Kunden von Bund und Kanton und von der Swisscom ihren Grosskunden (Business to Business) angeboten.