Staatsrätin Jacqueline de Quattro-Bürge diskutiert mit Bundesrätin Doris Leuthard Schutz der Herden auf der Alp Creux de Champ VD

Jacqueline_de_Quattro-Buerge-cc_Wikipedia-free002

Bild: Jacqueline de Quattro-Bürge

Werbung

Bundesrätin Doris Leuthard (49) besuchte zusammen mit der Staatsrätin des Kantons Waadt Jacqueline de Quattro-Bürge (52) die Alp Creux de Champ (Les Diablerets VD). Dabei unterstrich die Bundesrätin die Notwendigkeit, Nutztierherden gegen Grossraubtiere zu schützen. De Quattro-Bürge bekräftigte dabei, dass der Kanton Waadt fest entschlossen sei, den Herdenschutz auszuweiten.

Heute würden bei 90% der 7600 gesömmerten Schafe und Ziegen Schutzmassnahmen getroffen.

Schutzhunde als gute Lösung: kein einziges Tier gerissen

Bundesrätin Doris Leuthard lobte das Engagement der Kantone Waadt, Bern und Freiburg, die in den Westschweizer Voralpen einen «beispielhaften» Herdenschutz aufbauten. Die Integration von Schutzhunden in die Herden kann als Erfolg gewertet werden: 2011 war bei den von Hunden bewachten Herden nicht ein gerissenes Tier zu verzeichnen. Dies sei auch im Interesse der Nutztierhalter, sagte die Bundesrätin.

Das Engagement der Nutztierhalter bleibe «die wichtigste Voraussetzung», um das Zusammenleben von Grossraubtieren und Herden zu ermöglichen. Denn die Schutzmassnahmen beruhten auf freiwilliger Basis. Der Bund unterstütze die Nutztierhalter mit Beratung und finanziellen Mitteln, doch sei der Herdenschutz nicht Aufgabe des Bundes, sondern der betreffenden Branche, erklärte die Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK.

Der Herdenschutz funktioniere in der Schweiz, weil alle Beteiligten zusammenarbeiteten: Nutztierhalter, Hirten und Herdenschutzfachleute, die Gesellschaft sowie die Behörden von Bund und Kantonen.

Unterstützung des Bundes entscheidend

Staatsrätin Jacqueline de Quattro-Bürge hob hervor, dass das im Kanton Waadt eingeführte Herdenschutzsystem ausgezeichnete Ergebnisse bringe. Die Zahl der von Grossraubtieren gerissenen Nutztiere sei ständig zurückgegangen. Während 2008 noch 34 Schafe und Ziegen dem Wolf zum Opfer gefallen waren, wurde 2011 im Waadtländer Jura nur ein Schaf von einem Luchs gerissen. Die Staatsrätin betonte auch, dass die Unterstützung des Bundes äusserst wichtig sei. Ohne die Finanzierung der Herdenschutzhunde wäre es viel schwieriger, die Herdenbesitzer dazu zu bewegen, Schutzmassnahmen zu ergreifen.

200 Herdenschutzhunde auf 90 Alpen

Der Einsatz von Herdenschutzhunden ist einer der Pfeiler des nationalen Programms zum Schutz von Schaf- und Ziegenherden. Gegen 200 Schutzhunde sind derzeit in der Schweiz auf rund 90 Alpen verteilt. Erste Versuche mit Rinderherden sind angelaufen. Der Verein Herdenschutzhunde Schweiz setzt sich dafür ein, dass die Hunde sorgfältig ausgewählt, für ihre Schutzaufgabe ausgebildet und gegenüber Menschen gut sozialisiert werden.

Tafeln am Rand der Weiden erläutern, wie man sich gegenüber Herdenschutzhunden verhalten soll. Es wird vor allem empfohlen, möglichst grossen Abstand zur Herde und zum Schutzhund zu halten, ruhig zu bleiben, vom Fahrrad zu steigen und den eigenen Hund an die Leine zu nehmen.

Besuch auf der Alp Creux de Champ (Les Diablerets)

Bundesrätin Doris Leuthard und Staatsrätin Jacqueline de Quattro-Bürge besuchten am 31. Juli 2012 die Alp Creux de Champ oberhalb von Les Diablerets, die von Jean-Pierre Vittoni bewirtschaftet wird. Dabei konnten sie sich von seiner Arbeit mit vier Herdenschutzhunden ein eigenes Bild machen. Quelle: Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation

Staatsrätin Jacqueline de Quattro, geborene Bürge

Anwältin Dr. lic. iur. Jacqueline de Quattro, geborene Bürge, kam im Sternzeichen des Krebses am 24. Juni 1960 in Zürich als Tochter von Nelly und Alfred Bürge zur Welt. Bis zu ihrem elften Lebensjahr wohnte de Quattro in Zürich und zog dann nach Pully bei Lausanne. Sie spricht fliessend Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. Momentan wohnt sie in La Tour-de-Peilz, ist verheiratet mit einem Arzt und hat zwei erwachsene Töchter.

Ausbildung und Beruf

Im Jahr 1979 schloss sie erfolgreich die Matura ab und promovierte nach einem vierjährigen Studium an der Universität Lausanne das Diplom in Rechtswissenschaften. Danach assistierte sie bei François Dessemontet sowie Karl Heinz Neumayer. Von 1986 bis 1998 war sie Justizbeamtin am Jugendgericht, am Kantonsgericht, später verantwortliche Juristin der Bibliothek des Bundesgerichts und später Justizbeamtin am Bundesgericht.

Mit der Anwaltslizenz ausgerüstet, gründete sie im Jahr 2000 mit drei weiteren Personen eine Anwaltskanzlei in Lausanne, welche heute rund zwölf Personen umfasst.

Politik

Zwischen 2001 und 2002 war sie im Grossen Rat des Kantons Waadt und hat von 2001 bis 2007 die Rechtskommission der FDP Waadt präsidiert.

2006 wurde Jacqueline de Quattro in den Gemeinderat ihrer Wohngemeinde La Tour-de-Peilz gewählt und war dort für das Rayon Sicherheit und Kultur verantwortlich. Am 1. April 2007 wurde sie in den Staatsrat des Kantons Waadt gewählt und ist seither Vorsteherin des Département „de la sécurité et de l’environnement“, Sicherheit und Umwelt.

Als Nachfolgerin von Marianne Dürst wurde sie am 1. März 2008 in Chur zur Präsidentin der FDP-Frauen Schweiz gewählt.

Sportlich und schlagkräftig

De Quattro erzielte bei den Schweizermeisterschaften 2004 den dritten Platz im Judo und den ersten Platz im Ju-Jitsu. Sie hat den Grad des 1. Dan JJ, resp. seit 2005 den 3. Dan JU. Ihrer Passion, die Judo- und Ju-Jitsu-Technik zu perfektionieren, geht sie regelmässig in Begleitung ihrer zwei erwachsenen Töchter bei Reisen nach Japan nach.

 

Quellen: Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation, Wikipedia, www.dequattro.ch  
Bild: © Wikipedia, Ludovic Péron


Werbung
InternetGrafik.com Webdesign Grafik Textildruck