Sabrina Schenk und Boris Suchan haben die Lernleistung von Computerspielern getestet. © RUB, Marquard.
Personen, die häufig Computergames spielen, schneiden bei Lernaufgaben signifikant besser ab als Nicht-Spieler, denn erstere zeigen eine höhere Aktivität in einem lernrelevanten Hirnbereich. Zu diesem Schluss kommen Neuropsycholog der Ruhr-Universität Bochum in ihrer aktuellen Studie, deren Ergebnisse in der Fachzeitschrift "Behavioural Brain Research" veröffentlicht wurde. "Wir glauben, dass Videospiele bestimmte Gehirnregionen wie den Hippocampus trainieren", so Erstautorin Sabrina Schenk.
Gamer schneiden im Test besser ab
Die Expert haben 17 freiwillige Frauen und Männer untersucht, die von sich selbst sagen, über 15 Stunden pro Woche auf Action basierte Spiele auf dem Computer oder der Spielekonsole zu zocken. Zusätzlich gab es eine Kontrollgruppe mit 17 Teilnehmenden, die nicht regelmässig spielten. Beide Gruppen absolvierten den sogenannten Wettervorhersagetest, einen etablierten Test, der das Lernen von Wahrscheinlichkeiten erfasst. Gleichzeitig zeichneten die Forscher die Hirnaktivität der Probanden mit der Magnetresonanztomographie auf.
Die Gruppe der Gamer waren besser darin, die in der Versuchsanordnung vorkommenden Spielkarten mit den entsprechenden Wetterwahrscheinlichkeiten zu verknüpfen, als die Kontrollgruppe. Sie schnitten vor allem bei Spielkartenkombinationen mit hoher Unsicherheit gut ab. Die Analyse der Fragebögen hat zudem ergeben, dass die Spielenden mehr Einsicht in die Bedeutung der Karten gewonnen hatten.
"Videospieler sind besser darin, Situationen schnell zu erfassen"
"Unsere Studie zeigt, dass Videospieler besser darin sind, Situationen schnell zu erfassen, neues Wissen zu generieren und Wissen zu kategorisieren – und das vor allem in Situationen mit hoher Unsicherheit", resümiert Schenk.
Link zur Originalveröffentlichung:
Sabrina Schenk, Robert K. Lech, Boris Suchan: "Games people play: How video games improve probabilistic learning". In: Behavioral Brain Research, 2017, DOI: 10.1016/j.bbr.2017.08.027
Quellen: Pressetext.com / Ruhr Universität Bochum
Bild: © Ruhr Universität Bochum, Marquard