Bern, 29.06.2010 – Im Jahr 2009 ist die Zahl der in Tierversuchen verwendeten Tiere um 3.5% gesunken. Für Kosmetika wurde auch 2009 kein einziges Tiere eingesetzt. Vögel, insbesondere Geflügel, wurden in 8% der Fälle und zwar für Fütterungsversuche sowie Studien zur tiergerechten Haltung eingesetzt.
Bei 79% der eingesetzten Tiere handelte es sich um Labornagetiere wie Mäuse, Ratten, Hamster oder Meerschweinchen.
Die Abnahme ist in fast allen Bereichen zu beobachten, am auffälligsten in der angewandten, nicht-medizinischen Forschung (20.000 Tiere weniger, insbesondere Hühner), aber auch in der Grundlagenforschung (5000 Tiere weniger).
97,6 Prozent der Versuche waren Versuche der Schweregrade 1 – 2, die den Tieren keinen bleibenden Schaden und keine längeren Schmerzen zumuten wie Blutentnahme, Injektion eines Arzneimittels, operative Behandlung von Knochenbrüchen unter Narkose.
Tierversuchs-Bewilligungen werden durch die kantonalen Behörden ausgestellt. Im Berichtsjahr waren 3329 kantonale Tierversuchsbewilligungen gültig (unverändert). Total wurden 706.104 Tierversuche bewilligt. Leider waren 2,4 Prozent davon als „Schweregrad 3“ bewillgte Versuche, wie zum Beispiel tödlich verlaufende Infektions- und Krebskrankheiten zur Krebs- und AIDS-Forschung.
Quelle Statistik: Bundesamt für Veterinärwesen
Quelle Schweregrade 0 – 3: Ärzt für Tierschutz in der Medizin, www.AerztefuerTierschutz.ch
Wir hoffen für die Tiere, dass die Verringerung auch in den folgenden Jahren weitergeht, und dass den Tieren angenehme Experimente aufgegeben werden, wie das Verschiedene-Käse-Degustieren für Mäuse (im Auftrag der Emmentaler Vereinigung vielleicht), dem Nüsse-Sammeln- und 500 Meter- Rad-Dreh-Duathlon für Hamster nach Ovomaltine-Fütterung („chasches nöd besser – aber länger“), oder einem Bananen-Fütterungsversuch für Affen im Auftrag von Chiquitta für die Erfindung einer besser und einhändig zu öffnenden Banane.