Die Exporte von der Schweiz ins Ausland wuchsen im Oktober 2014 um volle 8 % und erklommen damit einen neuen Monatsrekord. Besonders florierte der Absatz in die USA, die Ausfuhr von medizinischen Instrumenten und Apparaten stieg um 9 % auf 926 Mio. Franken und auch die Gegenreichtung funktionierte hervorragend: Auch die Importe von Gütern vom Ausland hinein in die kleine Schweiz stiegen um 3 %. Der Wirtschaftsmotor Schweiz brummt – das auch unter anderem wegen gestiegener Importe von Nutzfahrzeugen.
Breites Exportwachstum
Im Oktober 2014 nahmen die Exporte um 8,1 % (real: + 5,3 %) auf den Rekordwert von 19,8 Mrd. Fr. zu. Dies entspricht dem höchsten Plus der letzten eineinhalb Jahre. Der Anstieg war branchenmässig breit abgestützt, lediglich die Umsätze der Papier- und Graphischen Industrie (- 4 %) sanken. Die ausgeführten Güter verteuerten sich insgesamt um 2,7 %. Florierend zeigten sich weiterhin die Bijouterie und Juwelierwaren (+ 36 %). Die Lieferungen der Chemisch-Pharmazeutischen Industrie nahmen um beachtliche 563 Mio. Fr. oder 8 % zu. Die Gruppe der Roh- und Grundstoffe verzeichnete ein Plus von 45 %, jene der immunologischen Produkte von 16 % sowie die Medikamente ein solches von 3 %. Gleich vier Branchen wuchsen um 6 %, darunter die Präzisionsinstrumente (medizinische Instrumente und Apparate: + 9 %) sowie die Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Hier stieg u.a. der Absatz von Kaffee um 13 %. Die Mehrexporte der Uhrenindustrie beliefen sich auf 5 %, jene der Maschinen- und Elektronikindustrie auf 1 %. Bei letzterwähnter Branche trugen die Telekommunikation (+ 26 %) und die Werkzeugmaschinen zur Metallbearbeitung (+ 16 %) zum Anstieg bei, demgegenüber sanken die Ausfuhren von Waren zur Stromerzeugung (- 15 %) sowie von nichtelektrischen Kraftmaschinen (- 24 %). Der Absatz der Kunststoffindustrie stagnierte derweil.
Dynamische Hauptmärkte – USA mit einem Plus von 25%
Eine rege Nachfrage zeigte sich in den drei grössten Abnehmerkontinenten; dagegen schwächelte jene in Afrika (- 15 %) und Lateinamerika (- 6 %). Ein sattes Plus von einem Viertel verbuchten die Lieferungen nach Nordamerika ; die USA (Rekordwert: 2,6 Mrd. Fr.) und Kanada trugen gemeinsam dazu bei. Nach Asien stiegen die Lieferungen um 9 %. Das Wachstum war dabei breit abgestützt: Die Ausfuhren nach Indonesien (Maschinen und Pharma) verzweieinhalbfachten sich, jene in die Vereinigten Arabischen Emirate, nach Saudi- Arabien, Hongkong (766 Mio. Fr.) sowie Taiwan legten zwischen 15 und 28 % zu. Hingegen waren die Exporte nach Singapur (- 18 %) rückläufig. Die Sendungen nach Europa (EU: + 5 %) dehnten sich um 5 % aus. Nach Ungarn nahmen die Verkäufe um 72 % zu, nach Spanien und Frankreich (Bijouterie) um je 14 % sowie nach Deutschland (Pharma: + 34 %) um 11 %. Absatzrückgänge zwischen 6 und 10 % verzeichneten die Exporteure in Österreich, im Vereinigten Königreich und in Italien.
Zugstarke Importe von Nutzfahrzeugen
Die Einfuhren beliefen sich im Oktober 2014 auf einen Wert von 16,5 Mrd. Fr. Dies entspricht im Vergleich zu 2013 einer Erhöhung um 3,1 %. Die Preise der eingeführten Güter stiegen zugleich um 2,9 %, so resultierte real eine Stagnation (+ 0,2 %). Die Entwicklung innerhalb der Verwendungszweckgruppen verlief gespalten, die gewichtigen Investitions- und Konsumgüter legten aber zu.
Die Bezüge von Investitionsgütern legten um 8 % zu, dies v.a. durch die grossen Zukäufe von Luft- und Schienenfahrzeugen (144 resp. 99 Mio. Fr.). Im Maschinenbereich expandierten die Fabrikationsmaschinen mit 7 % und diejenigen zur Krafterzeugung mit 5 %. Die Baubedarfswaren verzeichneten indes ein Minus von 3 %. Zum 4-prozentigen Anstieg der Konsumgüterimporte trug die Mehrheit der Untergruppen bei. Um 51 % steigerten sich die Bezüge von Uh ren (Rückwaren), während jene von Bijouterie und Juwelierwaren (+ 106 Mio. Fr.) um 15 % zunahmen. Die Einfuhren von Arzneiwaren erhöhten sich um 2 %, wobei das Plus allein durch die gestiegenen Preise verursacht wurde. Nach vier Monaten mit steigenden Ergebnissen liessen die Zukäufe von Rohstoffen und Halbfabrikaten (- 2 %) nach. Hierbei standen den rückläufigen Einfuhren von Chemikalien (- 5 %) und Metallen (- 3 %) die um 11 % gewachsenen Bezüge von Halbfabrikaten zur Nahrungsmittelherstellung gegenüber. Die Käufe von Energieträgern sanken um 4 %. Da sich deren Preise um 11 % verringerten, legten sie real zu. Die Bezüge von Treib- und Brennstoffen reduzierten sich um 30 resp. 20 %, im Gegensatz dazu nahmen jene von Rohöl und Basisprodukten um 79 % zu.
Importe aus Afrika mit einem Plus von 84%
Mit Ausnahme Lateinamerikas (- 8 %; Mexiko: – 37 %) und Ozeaniens (- 2 %) wuchsen resp. stagnierten die Einfuhren aus den übrigen Märkten. Um 84 % legten die Importe aus Afrika zu, dies durch eine Verelffachung der Erdöllieferungen aus Libyen. Den fünften Monat nacheinander stiegen die Einfuhren aus Nordamerika (+ 14 %; USA: + 14 %). Die Güter aus Asien nahmen um 11 % zu, so stiegen jene aus Hongkong (+ 79 %; Bijouterie und Juwelierwaren), Singapur (+ 51 %; Pharma), Taiwan (+ 38 %) und China (+ 8 %). Gleich blieben die Importe aus Europa (EU: – 0 %). Die Zunahme mit Irland (+ 40 %) und dem Vereinigten Königreich (+ 19 %; 2 Flugzeuge für 136 Mio. Fr.) kontrastierte mit den um 16 bis 19 % gesunkenen Bezügen aus Belgien, Österreich und den Niederlanden.
Konjunkturelle Entwicklung – Exporte seit Mai mit positivem Trend
Saisonbereinigt nahmen die Exporte mit 4,9 % (real: + 4,7 %) deutlich zu. Dies stellt das vierte Plus innerhalb von fünf Monaten dar. Hiermit weisen die Ausfuhren seit Mai 2013 einen positiven Trend auf. Bei den Importen betrug der saisonbereinigte Anstieg 3,1 % (real: 2,7 %). Daraus resultiert insgesamt ein Aufwärtstrend.
Quelle: Eidg. Zollverwaltung