Kauf von Wohneigentum mit Bausparmodell erleichtern

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Die Schweiz ist ein Land von Mieter. Nur gerade 40 Prozent können sich den Traum vom eigenen Heim in der Schweiz leisten. Dem möchte das Parlament abhelfen, der Kauf von Wohneigentum soll durch Bausparmodelle gefördert werden. Der Nationalrat hat bereits zwei entsprechende Volksinitiativen gutgeheissen, der Ständerat ist aber mit den Initiativen nicht zufrieden und lässt nun die Wirtschaftskommission einen Gegenvorschlag erarbeiten.

Ein Bausparvertrag ist ein Sparvertrag, den der Anleger (Bausparer) mit einer Bausparkasse abschließt. Er wird hauptsächlich für die Finanzierung von Wohneigentum eingesetzt. Die vertraglich vereinbarte Bausparsumme wird zu einem vertraglich festgelegten Prozentsatz angespart. Der bis zur abgeschlossenen Vertragssumme fehlende Teil wird bei Zuteilung des Bausparvertrags als Bauspardarlehen gewährt, so dass der Bausparer bei Zuteilung über die volle Bausparsumme verfügen kann.

Wie funktioniert Bausparen eigentlich?

Ein Beispiel: Sie verpflichten sich bei Ihrer Bausparkasse, jährlich 12’000 Franken zu sparen um ein Haus oder eine Wohnung für 500’000 Franken zu kaufen. Bereits bei Abschluss des Vertrages werden Dabei die Höhe des Darlehens (wir nehmen als Beispiel 500’000 Franken) und der Zinssatz für das spätere Darlehen fix festgelegt. Sie beginnen nun fleissig, der Bausparkasse jeden Monat 1000 Franken zu zahlen. Um den Kredit über 500’000 Franken zu erhalten, müssen Sie 50’000 Franken selbst erspart haben. Sobald Sie nun mit dem Bausparvertrag die 50’000 Franken erspart haben, wird Ihnen die Bausparkasse die ganzen 500’000 Franken leihen, und Sie können zu bauen beginnen. Zusätzlich versüsst der Staat das Bausparen mit jährlichen Prämien von in Österreich zum Beispiel 1% der jährlichen Ansparsumme (in unserem Fall den jährlichen 12’000 Franken), somit schenkt Ihnen der Staat jährlich 1200 Franken zusätzlich.

Einen kleinen Haken hat das ganze Wundersystem: Sie erhalten die 500’000 Franken erst, wenn der Bauspar-Topf der Bauspar-Kasse so viel Geld von anderen Sparer drin hat. Denn das ganze ist ein solidarisches System, in dem immer die einen das einbezahlte, aber noch nicht für den Baukredit verwendete, Geld der anderen erhalten. Deshalb ist beim Bausparen manchmal etwas Geduld angesagt, bis Sie den Kredit nach Erfüllen aller Voraussetzungen auch definitiv zugesprochen erhalten.

Bauen in der Schweiz teurer als im Ausland
In der kleinen Schweiz gibt es nicht viel Bauland, aber durch stetige Zuwanderung eine immer höhere Nachfrage. Das treibt natürlich die Preise im Vergleich zum Ausland in die Höhe. Teuer sind in der Schweiz nicht nur die Bodenpreise sondern auch die Baukosten. Gesetzliche Auflagen haben in den letzten Jahren das Bauen wesentlich verteuert, zudem müssen zukünftige Eigenheimbesitzer ein aufwändiges und entsprechend teures Bewilligungsverfahren durchlaufen, bis der erste Spatenstich überhaupt erfolgen kann.
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