Credit Suisse: Der Rechtsstreit mit den USA ist endlich beigelegt
Aufatmen: Die Schweizer Grossbank Credit Suisse gab heute Nacht die umfassende und abschliessende Einigung bezüglich aller ausstehenden Rechtsfälle im Zusammenhang mit dem grenzüberschreitenden US- Geschäft bekannt. Die Einigung umfasst Vereinbarungen mit dem US- Justizministerium (DoJ), dem New York State Departement of Financial Services, dem Board of Governors des Federal Reserve System sowie der US-Börsenaufsicht SEC. Auch der Bundesrat freute sich und versandte mitten in der Nacht um 01:22 eine entsprechende Meldung.
Teure Einigung: 2’815 Millionen Dollar Strafe
Allerdings war die erzielte Einigung nicht ganz gratis: Die Credit Suisse hat sich im Rahmen der Einigung zu einer Zahlung über die Rekordsumme von 2?815 Millionen US-Dollar verpflichtet, was 2,?510 Milliarden Schweizerfranken entspricht. Zum Glück hatte die Credit Suisse bereits knapp eine Milliarde Franken als Rückstellung für diese Angelegenheit beiseite gelegt, trotzdem belastet die horrende Busse die Ergebnisse nach Steuern des zweiten Quartals 2014 mit immer noch 1,?598 Milliarden Franken.
Schuldeingeständnis
Die Einigung beinhaltet ein Schuldeingeständnis (?guilty plea?) der Credit Suisse AG, der Schweizer Banken-Tochtergesellschaft der Credit Suisse Group AG.
Kein Ausschluss vom US-Markt, kein Rücktritt von Brady Dougan
Die Beilegung dieser Angelegenheit wurde mit den weltweit zuständigen Regulatoren der Credit Suisse koordiniert; Credit Suisse erwartet keine Auswirkungen auf ihre Lizenzen und keine wesentlichen Auswirkungen auf ihre Fähigkeit, das operative Geschäft zu betreiben, wird also nicht vom US-Markt ausgeschlossen. Ebenso wird voraussichtlich CS-Chef Brady-Dougan nicht zurücktreten müssen, auch die schweizer Bankenaufsicht FINMA kam zum Schluss, dass der CS-Chef nichts von den unerlaubten Machenschaften im US-Geschäft wusste. 9 involvierte Mitarbeiter müssen allerdings den Hut nehmen, beziehungsweise dürfen nicht wieder angestellt werden, so die Auflagen der US-Justiz.
Auch Bundesrat freut sich
Auch der Bundesrat freute sich offenbar und versandte mitten in der Nacht eine Mitteilung, dass er es begrüsse, dass mit dieser Vereinbarung eine Lösung gefunden werden konnte, die den langjährigen Konflikt zwischen dem DoJ und der Credit Suisse beseitigt.
So kann die Credit Suisse – mit einer hohen Strafe zwar – den Fall nun endlich abschliessen und ad acta legen.
Quellen: Credit Suisse, Der Bundesrat, bluewin.ch/sda
Bild: © Credit Suisse