Zivildiensteinsätze können neu online geplant werden – zukünftig Militär-Dienstpflicht auch für Frauen?

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Bern, 06.05.2010 – Das revidierte Zivildienstgesetz ist seit einem Jahr in Kraft. Deutlich mehr Zivis planen und leisten ihre Einsätze. Das erweiterte Einsatzinformationssystem unterstützt sie dabei.

Im Dienst einer effektiveren Einsatzplanung wurde das elektronische Einsatzinformations­system EIS ausgebaut. Neu können Zivis für einen gewünschten Zeitraum nach offenen Einsatzplätzen suchen und Einsatzbetriebe die ihrem Bedarf entsprechenden Angaben direkt ins System eingeben. Damit soll sich der Suchaufwand für beide Seiten vermindern. Der Pilotversuch ist erfolgversprechend angelaufen.

Nötig wurde der Ausbau dieses Systems nicht zuletzt, weil im ersten Jahr nach der Einführung der vereinfachten Zulassung zum Zivildienst am 1. April 2009 8’756 Gesuche eingereicht wurden.

Im ersten Quartal dieses Jahres gingen 2’293 Gesuche ein. Momentan macht ein Vergleich mit der Vorjahresperiode wenig Sinn, da damals noch das alte Zulassungsverfahren mit Anhörung der Gesuchsteller galt. Der Beginn der Rekrutenschulen im März 2010 hat jedoch deutlich weniger Gesuche gebracht als jener im letzten November. Seit Mitte März werden die Gesuche aus Rekrutenschulen frühestens vier Wochen nach Einreichung entschieden. Während dieser Zeit müssen die Gesuchsteller weiter ihren Militärdienst leisten.

Mit dem wachsenden Bestand an Zivildienstpflichtigen (18’865 Personen Ende März) steigt auch die Zahl der Diensttage rasch an. Für das laufende Jahr wurde bereits zu 521’000 Diensttagen aufgeboten. Dies sind rund 75 Prozent mehr als vor einem Jahr. Auch bei den neu anerkannten Einsatzbetrieben ist ein Wachstum zu verzeichnen, wenn auch deutlich langsamer. Ende März standen insgesamt 7’106 Einsatzplätze für Zivildienstleistende zur Verfügung. 

Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement

Militärdienst nun bald auch obligatorisch für Frauen?

Wir fragen uns, warum der Militärdienst bei solch einer Verbreitung der Zivildiensteinsätze nun nich auch für Frauen obligatorisch wird, die ja anstatt zur Waffe zu greifen, den Zivildienst wählen könnten – wie 8’756 Männer auch, was einer ernsthaften und wirklichen Gleichberechtigung entsprechen und zudem viele Wertvolle Zivildienstleistungen ergeben würde.