Kunsthaus Glarus wird mit dem Swiss Exhibition Award geehrt, einem der höchstdotierten Kunstpreise der Schweiz

Bern, 29.04.2010 – Zürich/Bern, 29.04.2010 – Der zweite Swiss Exhibition Award geht an das Kunsthaus Glarus für die Ausstellung Sooner Rather Than Later von Kilian Rüthemann, kuratiert von Sabine Rusterholz. Die Julius Bär Stiftung und das Bundesamt für Kultur (BAK) haben heute Abend an einer öffentlichen Feier im Schauspielhaus-Schiffbau Zürich den Preis in der Höhe von CHF 40’000 an das Kunsthaus Glarus übergeben. Der Swiss Exibition Award zeichnet jedes Jahre eine Institution für eine herausragende Ausstellung mit Schweizer Gegenwartskunst aus; er ist einer der höchstdotierten Kunstpreise in der Schweiz.

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In ihrer Sitzung vom 9. Januar 2010 hat die unabhängige Jury den Swiss Exhibition Award 2009 dem Kunsthaus Glarus für die Ausstellung Sooner Rather Than Later von Kilian Rüthemann zuerkannt. Ausschlaggebend waren sowohl das überzeugende Konzept wie auch die herausragende Realisierung der Ausstellung. Das Zusammenspiel zwischen dem Kunsthaus Glarus – Sabine Rusterholz und ihrem Team – und dem Künstler Kilian Rüthemann mit seiner situationsspezifischen Arbeitsweise hat eine Ausstellung ermöglicht, die im Konzept komplex und technisch anspruchsvoll war. In ihrer Ausführung strahlte sie dennoch Leichtigkeit aus und wurde bis in die Details genau umgesetzt.

Das Kunsthaus Glarus erhält den Preis, weil es mit dieser Ausstellung einmal mehr exemplarisch gezeigt hat, wie professionell und selbstverständlich sich der internationale Kunstdiskurs auch an peripherer Lage führen lässt, wenn ein kleines Museumsteam eine Vision mit dem Künstler gemeinsam umsetzt.

An der öffentlichen Feier im Zürcher Schiffbau überreichten die Stiftung Julius Bär und das BAK das Preisgeld in der Höhe von CHF 40’000 sowie eine handgefertigte Sitzbank als praktische und sichtbare Trophäe an die Kunsthausdirektorin Sabine Rusterholz. Das Preisgeld investiert Sabine Rusterholz in neue Projekte und Publikationen.

Die Julius Bär Stiftung und das BAK verleihen den Swiss Exhibition Award zum zweiten Mal. Der Preis würdigt die besondere Tätigkeit des Ausstellungsmachens und regt zu einer Diskussion über Gegenwartskunst und zeitgemässe Formen der Kunstvermittlung an. Das Augenmerk der Jury liegt dabei auf dem vielfältigen und komplexen Wechselspiel zwischen Institution, kuratorischer und künstlerischer Leistung, Ausstellungsobjekt, Raum, Ort und Publikum.

Sabine Rusterholz
Sabine Rusterholz (*1973) lebt in Zürich und ist seit 2008 Direktorin am Kunsthaus Glarus. Sie studierte Kunstgeschichte, Soziologie und Ethnologie an der Universität Zürich und der Freien Universität Berlin. Vor ihrem Engagement in Glarus arbeitete sie am Kunstmuseum Solothurn und am migros museum für Gegenwartskunst Zürich.

Kilian Rüthemann
Kilian Rüthemann (*1979) lebt in Basel. Er absolvierte eine Berufslehre als Steinbildhauer und studierte an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel im Bereich Bildende Kunst Medienkunst. Er hat zahlreiche Preise und Stipendien gewonnen und zeigte seine Arbeiten in einer Reihe von Einzel- und Gruppenausstellungen, etwa dem Museum für Gegenwartskunst Basel (Manor Kunstpreis Basel), dem Istituto Svizzero in Rom, dem Kunsthaus Glarus oder an der 5. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst.

Publikation als Beilage im Kunstbulletin Nr. 6, Juni 2010
Zur Preisverleihung erscheint eine Publikation, herausgegeben von BAK und Julius Bär Stiftung, mit Essays von Barnaby Drabble, freier Kurator, Kunstwissenschaftler und Autor, Marc-Olivier Wahler, Direktor des Palais de Tokyo in Paris, einem Interview mit den Preisträgern, einem vertiefenden Text zur Shortlist sowie dem Jurybericht. Gestaltung: Gavillet & Rust, Genf. Die Publikation wird dem Kunst-Bulletin Nr. 6, Juni 2010, beigelegt.

Swiss Exhibition Award – Nominationen
– Utopics, 11. Schweizer Plastikausstellung, Biel (Gruppenausstellung)
– Fri-Art, Fribourg; Im Dunkeln sieht man die Licht (David Renggli)
– Kunsthaus Glarus; Sooner Rather Than Later (Kilian Rüthemann)
– Kunstmuseum Solothurn; Die Haltlosigkeit des Raumpflegers Antonio Gracia Alberto (Mario Sala)
– Kunstmuseum Thun; Your Shirt on My Chair (Claudio Moser)
– Mamco, Genf; Pierre Vadi, Scalps & Christian Dupraz
– Musée Jenisch, Vevey; Silvia Buonvicini, Veines

Swiss Exhibition Award – Juryzusammensetzung
Véronique Bacchetta, Centre d’édition contemporaine, Genève; Barbara Basting, Schweizer Radio DRS, Basel; Koni Bitterli, Kunstmuseum St. Gallen; Mariapia Borgnini, Künstlerin, Lugano; Andreas Fiedler, Freier Kurator und Kunstkritiker, Bern; Françoise Jaunin, journaliste, Lausanne; Claudia Jolles, Chefredaktorin Kunstbulletin, Zürich; Hans Rudolf Reust, Präsident Eidg. Kunstkommission, Bern; Claude-Janine Ritschard, historienne d’art, Genève; Noah Stolz, La Rada edizione & spazio culturale, Locarno; Max Wechsler, Kunstpublizist & Übersetzer, Luzern sowie Christian Zingg, Geschäftsführer Julius Bär Stiftung, Zürich.

Eine Zusammenarbeit der Julius Bär Stiftung und des BAK
Mit dem Swiss Exhibition Award sind die Julius Bär Stiftung und das BAK eine ,Public Private Partnership“ eingegangen. Das Engagement der Julius Bär Stiftung steht im Rahmen der gesellschaftlichen Verantwortung des Unternehmens gegenüber der Kultur, im Speziellen der Bildenden Künste. Als öffentliche Institution verstärkt das BAK mit diesem Award seine Fördertätigkeit mittels Preisen und Auszeichnungen im Bereich der Vermittlungsarbeit.

Über die Julius Bär Stiftung
Ein Teil des kulturellen Engagements der Julius Bär Gruppe wird von der Julius Bär Stiftung wahrgenommen. Eine fokussierte Ausrichtung, breite personelle Abstützung im Stiftungsrat sowie eine fachliche wie auch sachliche Selbständigkeit legt die Grundlage für das langfristige sozio-kulturelle Engagement der Julius Bär Gruppe. Die Julius Bär Stiftung wurde 1965 gegründet. Als Stiftungszweck wurden ,Kultur und Kunst in allen Formen, Wissenschaften sowie karitative und soziale Anliegen“ definiert. Zurzeit liegt das Hauptaugenmerk auf Projekten unter dem Thema Jugend. Des Weiteren erhalten kulturelle Vorhaben sowie karitative Projekte Unterstützung.

Über das BAK
Das BAK fördert das kulturelle Leben in seiner Vielfalt und sichert dessen unabhängige Entwicklung. Es fördert das künstlerische Schaffen, besonders die Sparten Film, bildende Kunst und Design. Weiter unterstützt und fördert das BAK die Ausbildung junger Auslandschweizerinnen und -schweizern und setzt sich für die Anliegen der verschiedenen Sprach- und Kulturgemeinschaften ein. Zudem wahrt es die Interessen des Ortsbildschutzes, der Denkmalpflege sowie der Archäologie und formuliert die Kulturpolitik des Bundes.

Um diese Aufgaben zu erfüllen, gliedert sich das BAK in die zwei Bereiche «Kulturerbe und Vermittlung» sowie «Kulturschaffen und Kulturelle Vielfalt». Es gehört zum Eidgenössischen Departement des Innern.

 

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