Juhu, mehr Lohn! Effektivlöhne werden um 0,7 Prozent, Mindestlöhne um 0,6 Prozent angehoben!

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Juhuu! Mehr Lohn!

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Neuchâtel, 12.07.2013 (BFS) – Nach den neusten Erhebungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) haben die unterzeichnenden Sozialpartner der wichtigsten Gesamtarbeitsverträge (GAV) für das Jahr 2013 eine nominale Effektivlohnerhöhung um 0,7 Prozent beschlossen. Davon werden 0,3 Prozent generell und 0,4 Prozent individuell zugesichert. Die Mindestlöhne wurden um 0,6 Prozent erhöht. Von den Lohnverhandlungen waren rund 1’033’000 Personen betroffen.

Effektivlöhne um 0,7 Prozent gestiegen

Im Rahmen der wichtigsten GAV, d. h. der GAV mit mindestens 1500 unterstellten Personen, wurde von den Sozialpartnern für das Jahr 2013 eine Effektivlohnerhöhung von durchschnittlich 0,7 Prozent vereinbart. Unter Einbezug der Teuerungsprognosen für das Jahr 2013 (-0,1%) dürften die Reallöhne im GAV-Bereich um 0,8 Prozent zunehmen, das heisst um einen Prozentpunkt weniger als im Jahr 2012 (Lohnanpassung: +1,1%, Teuerung: -0,7%). Rund 480’000 Personen waren von den Abschlüssen zu den Effektivlöhnen betroffen. Für rund 59’000 Personen führten die Verhandlungen zwischen den Vertragspartnern zu keinen Abschlüssen oder sie endeten mit einer von der Arbeitgeberseite unterzeichneten Empfehlung. 

Das Effektivlohnwachstum betrug 0,3 Prozent im sekundären Sektor und 1 Prozent im tertiären Sektor. Die stärksten Erhöhungen finden sich in den Branchen «Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen» (+1,7%) und «Gesundheits- und Sozialwesen» (+1,2%). Demgegenüber finden sich ein geringeres bzw. ein Nullwachstum im Baugewerbe (+0,5%) sowie in der Branche «Verarbeitendes Gewerbe/Herstellung von Waren» (0%).

Lohnerhöhungen zumeist individuell erteilt

2013 gliederte sich die Erhöhung der GAV-Löhne von 0,7 Prozent in 0,3 Prozent generelle und 0,4 Prozent individuelle Erhöhungen. Somit wurden lediglich 39 Prozent der für Lohnerhöhungen bestimmten Lohnsumme gleichmässig an die betroffenen Personen verteilt, gegenüber 63 Prozent im Vorjahr. Der Anteil der generellen Anpassungen ging insbesondere im tertiären Sektor zurück (2012: 60%; 2013: 33%). 

Mindestlöhne um 0,6 Prozent erhöht 

Die in den wichtigsten GAV festgelegten Mindestlöhne wurden 2013 um 0,6 Prozent angehoben. Rund 941’000 Personen waren von einem Mindestlohnabkommen betroffen, das in der ersten Jahreshälfte in Kraft trat. Für 11’000 unter ihnen kam eine neue Lohnskala zur Anwendung. Für 1’303’000 der Personen, die einem der wichtigsten GAV unterstellt sind, galt ein GAV mit Mindestlohnbestimmungen. 

Das Mindestlohnwachstum betrug 0,4 Prozent im sekundären Sektor und 0,9 Prozent im tertiären Sektor. Die stärksten Erhöhungen finden sich in den Branchen «Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen» (+1,8%) sowie «Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen» (+1,7%). Demgegenüber registrierten die Branchen «Gastgewerbe/Beherbergung und Gastronomie», «Öffentliche Verwaltung», «Erziehung und Unterricht», «Gesundheits- und Sozialwesen» ein Nullwachstum. 

 

Quelle: Bundesamt für Statistik
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