In der Stadt Zürich in der Schweiz werden nicht mehr alle Strassen schwarz gesalzen. Das Streusalz ist knapp, weil die städtischen Betriebe vergessen haben, für genug Nachschub zu sorgen. Erstaunlicherweise bleiben nun aber die Unfallzahlen sehr tief. So stellt sich die Frage: Sollen die Strassen in Zukunft überhaupt noch gesalzen werden, oder reicht eine einfache Schneeräumung aus?
Man kennt es als AutofahrerIn aus eigener Erfahrung: Kaum ist eine Strasse schneebedeckt weiss, fährt man vorsichtiger und langsamer, vor Kreuzungen wird rechtzeitig und behutsam Verzögert. Nicht so bei schwarzglänzender Rennpiste, die ihre Tücke winters zu verbergen weiss und manchen schon in zugigen Winkeln mit Eisplatten überrascht hat, ins Schleudern gebracht und zum innigen Kuss mit dem nächsten Baum führte.
Dass das Streusalz nicht nur sehr teuer, sehr aufwändig auszutragen und zudem noch schädlich für Strassen und Autos ist, ist bekannt. Vermutlich leidet auch die Natur und das Wasser an der versalzenen Umweltsuppe.
Zudem lockt gemäss Aussagen des Wild- und Forstamtes, das Salz auf den Strassen das Wild an, das das Salz von der Strasse leckt und es, wie wir Menschen eine Multimineral-Tablette, als Nahrungsergänzung einnimmt. Vor allem im frühen März, wenn wieder erstes Grün für das Wild spriesst, ist deren Natriumbedarf erhöht – und nicht erstaunlich sind dann auch die Wild-Unfallzahlen am höchsten, wenn unvermittelt ein Reh mitten auf der Strasse steht und trotz rasend nahender Gefahr, sich oft zu spät von dem leckeren Salz losreissen kann.
Sollen deshalb Strassen überhaupt noch gesalzen werden, oder liessen geräumte, aber schneebedeckte Strassen die Automobilisten und auch Fussgänger vorsichtiger Agieren und sich somit tatsächlich auf längere Sicht Unfälle vermeiden – und das Budget der Komunen schonen?
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