Lausanne, den 15. November 2011 – Die siebte Ausgabe des Schweizer Ethikpreises, welche im vergangenen Mai lanciert wurde, erreichte heute Abend im Rahmen eines Festaktes ihren Höhepunkt. Ausgezeichnet wurden Unternehmen bzw. Organisationen, welche eine besondere Leistung im Bereich der Ethik, des sozialen Engagements oder der nachhaltigen Entwicklung erbracht haben.
Im Konservatorium von Lausanne gab die Jury die Namen der drei Preisträger bekannt; die Preisverleihung erfolgte durch Herrn Pascal Broulis, Präsident des Waadtländer Staatsrates und Ehrenpräsident der Jury.
Ethikpreis seit 2005
Ins Leben gerufen wurde der Schweizer Ethikpreis im Jahre 2005 an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Waadt (HEIG-VD). Mit der Vergabe dieses Preises sollen konkrete und originelle Projekte aus den Bereichen Ethik und nachhaltige Entwicklung bekannt gemacht und ausgezeichnet werden und damit auch anderen Unternehmen zur Anregung dienen. Sein Ziel besteht darin, nachhaltiges Verhalten als selbstverständliche Praxis zu etablieren. Die einzelnen Projekte sollen dafür Beispiel und Anreiz geben.
Projekte von 11 Organisationen eingereicht
Insgesamt wurden 11 Organisationen, mit qualitativ hochstehenden Projekten, für den Preis berücksichtigt. Die Organisatoren freuen sich über die eingereichten Dossiers, welche den hohen Stellenwert der Nachhaltigkeit in den Bereichen Soziales, Ethik und Umwelt in den Organisationen, Unternehmen, Vereinen und Öffentlichen Gemeinschaften in unserem Land zeigt. Die Jury, bestehend aus Persönlichkeiten und Spezialisten des Bereichs Ethik, unter dem Präsidium von Herrn Pierre Zumwald (Präsident des Komitees der HEIG-VD), hatte dieses Jahr eine schwere Wahl zu treffen.
And the Winner is:
Am Schluss haben sie drei Projekte folgender Organisationen ausgewählt. (Die Aufzählung ist weder hierarchisch noch sonst irgendwie geordnet):
- Crêperie SucréSalé
- Swisscom
- Migros
Crêperie SucréSalé
Ein Unternehmen als Ort sozialer Anerkennung und Selbstverwirklichung, welches hochwertige Produkte und Dienstleistungen anbietet – das war das Ziel der Gründer dieses Projektes. Dazu gründeten sie die Crêperie SucréSalé. Das 2010 in Freiburg eröffnete Unternehmen bietet regionale Produkte an, um den heimischen Markt zu fördern. Ausserdem setzt sich die Unternehmung für die berufliche Wiedereingliederung von Personen mit besonderen Bedürfnissen ein, indem sie die Arbeitsbedingungen an deren körperliche und psychische Fähigkeiten anpassen. Die Crêperie SucréSalé beruht auf einer Struktur, die dem zwischenmenschlichen Austausch und der Teamarbeit eine hohe Bedeutung beimisst. So konnten auch IV-Empfänger dank eines Arbeitsvertrags bei der Crêperie wieder in den Wirtschaftkreislauf eintreten.
Swisscom
Die Nutzung von Internet, Mobiltelefonen und anderen sozialen Netzwerken ist nicht ohne Risiko. Swisscom ist sich dieses Problems bewusst und hat deswegen eine Reihe von Massnahmen ergriffen. Ihre Ziele: verschiedene Altersgruppen auf die Gefahren der neuen Kommunikationsmittel hinzuweisen und dem Einzelnen zu helfen, in diesem Bereich kompetenter zu agieren. In dieser Absicht hat sie insbesondere Jugendlichen Lernmittel zur Verfügung gestellt, die deren Kritikfähigkeit im Umgang mit den Medien schärfen soll. Auch weniger mediengewöhnte Personen können in diesem Projekt Kurse und Unterstützung für eine angemessene Nutzung finden.
Migros
Vor einigen Jahren konnte die Migros lediglich 5% ihres Kaffeeangebots mit einem Label (Max Havelaar) ausweisen. Im Jahre 2005 entschloss die Firma 90% ihres Kaffeeangebots nach den internationalen Standardkriterien UTZ Certified zertifizieren zu lassen. Dieses Projekt, das deutlich die Absicht nachhaltiger Entwicklung verfolgt, hat es damit erlaubt, die Nutzung natürlicher Ressourcen (Wasser, Boden) und den Nachweis der Produktherkunft zu verbessern. Ausserdem wirkte sich diese Massnahme positiv auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Kaffeeproduzenten aus. Mittelfristig beabsichtigt die Migros weitere Artikel, wie zum Beispiel Kakao, zertifizieren zu lassen.
Auszeichnung ist Kunstwerk zugleich
Im Rahmen des Festaktes hat Herr Pascal Broulis den Preisträgern die Auszeichnung 2011 in Form eines Kunstwerkes, geschaffen von der Lausanner Künstlerin Catherine Bolle, überreicht. Ausserdem erhielten die 11 Teilnehmer des Schweizer Ethikpreises 2011 ein Diplom als Auszeichnung für ihren Einsatz in den Bereichen Ethik, soziale Verantwortung oder nachhaltige Entwicklung.
Die Organisatoren bedanken sich bei allen Beteiligten und waren von der Qualität der eingereichten Arbeiten begeistert und hoffen, dass diese Projekte durch die Medien weitere Verbreitung finden und somit andere Unternehmen anregen können.
Bereit für nächstes Jahr
Der achte Schweizer Ethikpreis 2012 steht bereits jetzt zur Teilnahme offen! Interessenten können ab sofort unter prixethique@heig-vd.ch mit den Organisatoren Kontakt aufnehmen.
Weitere Informationen unter:
http://www.prixethique.ch
Quelle: Prix Suisse de l’Éthique