Bern, 18.10.2011 – Die Schweizerinnen und Schweizer sehen die Mehrheit ihrer Bedürfnisse bezüglich den Online-Dienstleistungen der Behörden erfüllt und sind damit zufrieden. Nach wie vor gewünscht sind flächendeckende Angebote zur elektronischen Abwicklung der häufigsten Behördengeschäfte wie die Teilnahme an Abstimmungen oder das Online-Ausfüllen der Steuererklärung.
Zudem werden E-Government-Initiativen, wie zum Beispiel ein von Bund und Kantonen geführtes Gesundheitsportal und die Verbreitung der SuisseID, begrüsst. Dies zeigt die aktuelle Studie «Bevölkerung und E-Government», welche den Bedarf und die Zufriedenheit der Bevölkerung bezüglich des elektronischen Dienstleistungsangebots der Behörden gemessen hat. Die Studie wurde im Auftrag des Informatikstrategieorgans Bund durchgeführt und heute veröffentlicht.
Laut der Studie «Bevölkerung und E-Government» verfügen 85 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz über einen Internetzugang, Tendenz steigend. Am deutlichsten erhöht hat sich die Anzahl Zugänge von zuhause aus. Auch die wachsende Anzahl Smartphones trägt ihren Teil dazu bei. Auffallend ist ein steigender Trend der Internet-Nutzung bei älteren Menschen. Auf die Nutzung von E-Government-Angeboten hat die grössere Anzahl Internetzugänge jedoch keinen Einfluss, wie die Studie zeigt. Tendenziell werden sogar leicht vermehrt wieder herkömmliche Kommunikationsmittel wie das Telefon für den Kontakt mit den Behörden in Anspruch genommen.
Die Zufriedenheit mit E-Government-Angeboten beginnt bei der Wohngemeinde
Die Websites der Gemeinden sind unter den Behördenauftritten am bekanntesten und verzeichnen auch die höchsten Nutzerzahlen. Allgemein sind die Kunden mit dem E-Government-Angebot von Gemeinden und Kantonen zufrieden. Begründet wird dies damit, dass dem Wunsch nach hilfreichen Informationen und einfachen, alltagsnahen Dienstleistungen entsprochen wird. Bei der Nachfrage zu den gewünschten Angeboten wurde die elektronische Stimmabgabe am häufigsten genannt, gefolgt von der Umzugsmeldung über Internet und dem Online-Ausfüllen der Steuererklärung.
Bevölkerung wünscht ein Gesundheitsportal
In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) und eHealth Suisse wurden erstmals auch Daten zu den Bedürfnissen von Privatpersonen im Zusammenhang mit Online-Informationen zu Gesundheitsthemen erhoben. 44 Prozent der Bevölkerung geben an, dass sie Gesundheitsinformationen im Internet suchen, wobei insbesondere Informationen über Krankheiten interessieren. Zwei von drei Personen, die im Internet nach Informationen zu Gesundheitsthemen suchen, trauen den gefundenen Informationen jedoch nicht. Eine deutliche Mehrheit der Personen mit Internetzugang würde ein von Bund und Kantonen geführtes Gesundheitsportal als sehr nützlich empfinden.
Studie «Bevölkerung und E-Government» 2011
Im Auftrag des Informatikstrategieorgans Bund (ISB) wurden im Sommer 2011 rund 1000 repräsentativ ausgewählte Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz telefonisch befragt. In der Studie «Bevölkerung und E-Government» wurden dieses Jahr erstmals auch Indikatoren zu Gesundheitsinformationen und SuisseID in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) und dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) erhoben. Die Studie steht zur Verfügung unter: www.egovernment.ch .
Quelle: Generalsekretariat EFD
Quelle Bild: (c) olly / Fotolia.de