Bern, 08.09.2011 – Zum Lehrbeginn 2011 präsentiert sich der Lehrstellenmarkt weitgehend stabil. Gemäss der monatlichen Umfrage des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie BBT bei den Kantonen ist die Lehrstellensituation auch im August 2011 mit der Vorjahresperiode vergleichbar.
Für die ausgeglichene Situation sind folgende Faktoren massgebend verantwortlich:
- Rückläufige Zahlen der Schulabgehenden führen regional zu einer Entlastung des Lehrstellenmarktes.
- Durch den Einsatz wirkungsvoller Instrumente zur Erhaltung und Schaffung von Lehrstellen seitens Bund, Kantonen und Organisationen der Arbeitswelt ist die Zahl der Ausbildungsplätze weitgehend stabil.
- Alle Kantone stützen das Lehrstellenangebot mit Massnahmen zur Lehrstellenförderung und stellen Brückenangebote bereit.
Die am Stichtag 15. August 2011 durchgeführte Umfrage bei den Kantonen bestätigt erneut, dass das Lehrstellenangebot trotz stabilem Lehrstellenmarkt in verschiedenen Berufsbereichen nicht immer der Nachfrage entspricht. Insbesondere Jugendliche mit sozialen oder schulischen Defiziten haben nach wie vor Mühe, einen Ausbildungsplatz zu finden. Für Schulabgängerinnen und Schulabgänger, die auf Lehrbeginn 2011 keine Lösung gefunden haben, stehen in allen Kantonen Brückenangebote bereit. Diese dienen je nach Bedarf dazu, schulische Lücken zu schliessen, die Berufswelt kennen zu lernen oder sich gezielt auf eine berufliche Grundbildung oder weiterführende Schule vorzubereiten.
Lob für Schweizer Berufsbildung
Mit der konsequenten Ausrichtung auf den Arbeitsmarkt und dem starken Engagement der Wirtschaft in der Berufsbildung liefert das duale Berufsbildungssystem ein Erfolgsmodell, das auch international immer mehr in den Fokus rückt. Die vom BBT in Auftrag gegebene Studie „Berufsbildung – Ein Schweizer Standort- und Wettbewerbsfaktor“, die multinationale Unternehmen und Berufsbildungsexperten aus der Schweiz, Deutschland und Grossbritannien zur Wichtigkeit und Zufriedenheit der Berufsbildung bewerten liess, zeigt: für die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes ist die Berufsbildung von hoher Wichtigkeit, die beruflichen Qualifikationen der Arbeitskräfte fliessen direkt in die Standortwahl der Unternehmen ein.
Als Garant für die weitere Stärkung der Schweizer Wirtschaft im internationalen Wettbewerb hebt die Studie insbesondere die Profilierung und Positionierung des qualitativ hochstehenden Berufsbildungssystems im In- und Ausland hervor. Das BBT sieht in den Erkenntnissen über die Leistungsfähigkeit und in den wegweisenden Elementen zur Internationalisierung der Schweizer Berufsbildung eine Grundlage für weiterführende strategischen Überlegungen und Massnahmen. Ziel ist es, die duale Berufsbildung national und international besser zur Anerkennung zu bringen und ihrem Wert entsprechend zu positionieren.