Schweiz unterstützt die Artenvielfalt von Nutztieren – über einen Fonds neu auch in Schwellenländern

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Bern, 21.07.2011 – Die Schweiz unterstützt die Umsetzung des Globalen Aktionsplans für die Erhaltung tiergenetischer Ressourcen – in der Schweiz und über einen eigens geschaffenen Fonds nun auch in Entwicklungs- und Schwellenländern wie zum Beispiel im ostafrikanischen Ruanda.

In Folge der Verabschiedung des Globalen Aktionsplans für tiergenetische Ressourcen im Jahr 2007 in Interlaken, hat die FAO, die „Food and Agriculture Organisation der United Nations“, einen Fonds („Trust Account“) errichtet, um Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern finanzieren zu können. Die Food and Agriculture Organisation FAO der Vereinten Nationen UN, setzt sich für eine Welt ohne Hunger ein.

Eingereichte Projekte von Schwellenländern werden finanziell unterstützt

Nach über drei Jahren sind dank der Unterstützung durch die Schweiz, Norwegen und Deutschland genügend finanzielle Ressourcen vorhanden, um eine erste Runde von Projekten zur Umsetzung des globalen Aktionsplans gewährleisten zu können. Die eingereichten Projekte werden eine Liste von Kriterien der FAO-Kommission für genetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft erfüllen müssen.

Am 21. Juli 2011 findet im Rahmen der 13. Sitzung dieser Kommission eine Pressekonferenz statt, um den Startschuss für die Projekteingabe zur Umsetzung des globalen Aktionsplans für tiergenetische Ressourcen zu geben.

Projekt „Appenzellerziegen“

Zur Erhaltung und Förderung tiergenetischer Ressourcen hat das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) das Projekt „Appenzellerziegen – Milchprodukte der reinen Appenzellerziege“, für die Jahre 2004 – 2009 finanziell unterstützt.

Die Appenzellerziege

Die meist hornlosen Appenzellerziegen bezaubern ihre Betrachter mit ihrem rein weissen, mittellangen Haarkleid, das den Ziegen eine spezielle Eleganz verleiht. Die Tiere zeichnen sich aus durch einen kräftigen Körperbau mit guten Gliedmassen. Die Appenzellerziege gilt als leistungsfähige Milchrasse. Die Appenzellerziegen sind ein Paradebeispiel für die kulturelle Verankerung einer Rasse in ihrem Ursprungsgebiet. Es ist noch heute Tradition, dass eine Gruppe herausgeputzter Appenzellerziegen die Alpfahrten anführt.

Das Projekt

In enger Zusammenarbeit mit ProSpecieRara und Coop sowie dem innovativen Käser Matthias Koch in Gonten wurde ein Ziegenkäse lanciert, der exklusiv aus Milch von Appenzellerziegen hergestellt wird. Fernziel des Erhaltungsprojektes war es, die effektive Populationsgrösse zu erhöhen und die genetische Breite dieser Rasse zu verbessern.

Nutzen und Erfolge

Die Verkäufe des Ziegenkäses entwickelten sich so erfreulich, dass bald mehr Milch der seltenen Appenzellerziegen benötigt wurde. Die abgesetzte Milchmenge konnte laufend gesteigert werden. Im 1. Jahr betrug die verarbeitete Milchmenge 56’087 Liter, im 2008 76’442 und im 2009 86’796 Liter. Aufgrund der gestiegenen und sicheren Absatzmöglichkeiten, stockten die Landwirte ihre Ziegenbestände auf. Der Herdebuchbestand der Appenzellerziegen hat sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. Lag dieser im Jahr 2000 noch bei 677 Tieren, verzeichnete der Schweizerische Ziegenzuchtverband am 1. Mai 2011 1479 Tiere im Herdebuch. Mit diesem Projekt wurden effiziente Grundlagen geschaffen, um den Absatz von Ziegenmilch zu erhöhen und damit die Zucht der einheimischen Appenzellerziege zu fördern.

Auch internationales Engagement

Auf internationaler Ebene unterstützt die Schweiz die Aktivitäten der FAO, die von unseren Erfahrungen zur Umsetzung innovativer und nachhaltiger Projekte in Ländern, wie zum Beispiel im Staate Ruanda, profitieren kann.

Quelle: Bundesamt für Landwirtschaft, FAO, Wikipedia – Bild: Fotolia

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