Heute morgen um 10 Uhr wurde der erste, nördliche Teil des BärenWaldes von Bern offiziell eröffnet. «Misha» und «Masha» dürfen nun in der neuen 3500 Quadratmeter grossen Anlage nach Lust und Laune klettern, graben, jagen und fühlen sich sichtlich bärenmässig wohl. Der Stadtpräsident, Alexander Tschäppät hat die Anlage zusammen mit dem Russischen Botschafter, Igor Bratschikow an die Bevölkerung übergeben.
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Nachdem die russische Präsidentengattin Swetlana Medwedewa am 22. September 2009 die beiden 10 kg Bärchen «Misha» und «Masha» der Stadt Bern als Geschenk übergeben hatte, wurde bald klar, dass die beiden ein neues Zuhause brauchen. Die zu Beginn der 90-er Jahre erstellte Bärenanlage im Tierpark wurde damals für die klein bleibenden, syrischen Braunbären gebaut, welche mit rund 170 kg ausgewachsen sind. Die zu geringe Zaunhöhe, der mangelnde Untergrabschutz, zu wenig Fläche und Abtrennmöglichkeiten sowie eine unattraktive Besuchendenführung waren die Hauptargumente, welche den BärenPark dazu zwangen, eine komplett neue Anlage zu planen und bauen.
Anlage für 700 Kilogramm schwere Bären umplanen
„Ursus arctos lasiotus, bis 700 kg schwer und aufgerichtet 2,8 Meter gross, aus dem Osten Russlands stammend“, das war die Aufgabe, welche bewältigt werden musste!
Sicher muss sie sein, die neue Anlage, tiergerecht für die Bären und attraktiv für die Besucher sowieso. Das sind die Standards, die immer berücksichtigt werden bei der Planung neuer Gehege. Völlig neu jedoch war die Anforderung an die Würdigung des russischen Staatsgeschenkes!
Bauplanung – Wachstum der Bären gab Tempo vor
Unter der Leitung vom Tierpark wurde eine kleine Projektgruppe zusammengestellt, mit dem Architekturbüro Thurston einen bewährten Planer mit an Bord geholt und mit den ersten Projektentwürfen begonnen. Dank der grosszügigen Spende eines ungenannt bleiben wollenden Gönners konnte zügig mit der Planung begonnen werden. Aufgrund des eng bemessenen Zeitrahmens – das Wachstum von «Misha» und «Masha» gaben den Zeitplan vor – sowie der verschiedenen benötigten Bewilligungen kam man zum Schluss, die Anlage in zwei Etappen zu bauen.
Für den Teil Nord, bestehend aus einem kleinen, funktionalen Stallgebäude und 3500 m2 Waldgelände mit Badegelegenheit für die Mutzen, wurde im Juli 2010 schliesslich das Baugesuch eingereicht und im Januar 2011 mit dem Bau begonnen.
Umfangreiche Zaunarbeiten mit 1,5 Meter tiefem Untergrabschutz, Stallgebäude mit allen Sicherheitseinrichtungen sowie Beobachtungsplatz für Gäste sind seither entstanden. Eine der Hauptaufgaben war jedoch die Wiederherstellung eines bärengerechten Waldes. Dutzende Bäume, hunderte Sträucher und unzählige Stauden und Kräuter wurden neu gepflanzt.
Riesige Asthaufen aus ganzen Baumstämmen dienen den Bären als Spiel- und Versteckplatz und helfen mit, das Gehege für «Misha» und «Masha» so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten damit keine Langeweile aufkommt.
Am 15. Juni 2011 war es schliesslich soweit, unter Vollnarkose wurden die beiden Bären nach gründlicher tierärztlicher Untersuchung ins neue Stallgebäude gebracht und am folgenden Morgen durften sie die neue Umgebung erstmals ausgiebig erkunden.
Wie pflückt man als Bärin stilsicher Heidelbeeren?
Bärenmädchen «Masha» war, wahrscheinlich ist das bei Bären so, die erste, welche den neuen Boden unter ihre Tatzen nahm. Zielstrebig steuerte sie auf die Heidelbeeren zu und begann genüsslich die süssen Beeren zu pflücken. Allerdings setzte sie sich dazu einfach mitten auf den Strauch… Was soll’s, die beiden geniessen die neu gewonnene Freiheit sichtlich. Und während sie die heissen Stunden des Tages gerne im Wasser spielend verbringen, freuen sie sich vielleicht schon auf den zweiten Teil der Anlage.
Zweite Anlage Süd wird im Frühjahr eröffnet
Denn im nächsten Frühjahr öffnen sich dann die Schieber hin zur Anlage Teil Süd.
«Misha» und «Masha», und auch Sie, liebe Bärenfreund, dürfen sich jetzt schon darauf freuen!
Quelle Text und Bild: Bärenpark Bern www.tierpark-bern.ch
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