Gleich drei silbergrau gefleckte pelzige Winzlinge brachte die erstgebärende Schneeleopardendame Mayhan (5) am 22. April, versteckt in der Felsenhöhle, zur Welt. Just in diesen Tagen beginnen die quirligen jungen Kätzchen die Hochgebirgslandschaft ihrer Aussenanlage im Zoo Basel zu erkunden. Mutter Mayhan und Vater Pator (4) haben alle Pfoten voll zu tun, die drolligen kleinen Ausreisser beieinander zu behalten.
Bereits Mitte Januar wurde beobachtet, dass sich zwischen Mayhan und Pator etwas anbahnte. Damit erhöhte sich die Hoffnung auf ersten Nachwuchs des jungen Paares. Dass dieser sich nach einer Tragzeit von rund hundert Tagen gleich dreifach einstellen würde, wagte zu dieser Zeit niemand zu träumen. Die noch namenlosen Kleinen werden bis etwa halbjährig von ihrer Mutter gesäugt. Doch schon jetzt haben sie ihr Milchzahngebiss entwickelt und üben sich fleissig im Zerlegen von toten Hühnern. Im Alter von zwei bis drei Jahren werden sie den Zoo Basel verlassen und in anderen Zoos Botschafter sein für ihre in der Natur bedrohten Artgenossen.
Mayhan aus einem französischen und Pator aus einem deutschen Zoo kamen anfangs 2009 im Zoo Basel zusammen. Ausgewählt und vermittelt wurden sie durch das EEP, das Erhaltungszuchtprogramm der EAZA (European Association of Zoos and Aquaria), mit dem Ziel, die Nachzucht der bedrohten Art weiter voranzubringen. In der freien Natur leben von der äusserst scheuen Hochgebirgskatze nur gerade noch geschätzte 4000 bis höchstens 6000 Tiere. Nachgestellt wird ihnen wegen ihres Fells, gewisser in der traditionellen chinesischen Medizin verwendeter Körperteile und wegen gelegentlicher Übergriffe auf Nutztiere. Letzteres wird leider oft als Abschusslegitimation vorgegeben.
Schneeleoparden bewohnen die zentralasiatischen Gebirge wie Altai, Pamir, Hindukusch und Himalaya in Höhen von 1500 bis im Sommer 6000 Meter über Meer. Wegen des kargen Pflanzenwuchses in solchen Höhen ist das Beutetierangebot bestehend aus Steinbock, Schraubenziege, Blauschaf und kleinen Nagern recht dünn. Schneeleoparden leben aus diesem Grund einzelgängerisch und beanspruchen pro Individuum mehr als 100 Quadratkilometer. Kater und Katzen begegnen sich nur während der Ranzzeit am Ende des Gebirgswinters.
Quelle Text und Bild: Zoo Basel