Heute morgen um 9 Uhr findet der Prozess des Jahres ein Ende. Im Fall Kachelmann wird das Landgericht Mannheim sein Urteil verkünden. Dem 52-jährigen ehemaligen ARD-Wettermoderator wird von seiner ehemaligen Freundin schwere Vergewaltigung vorgeworfen. Kachelmann beteuerte stets seine Unschuld und sprach von einem Rachefeldzug seiner damaligen Freundin gegen ihn.
Dass es sich wirklich um einen Rachefeldzug handelte, scheint immer wahrscheinlicher zu sein, die meisten Prozessbeobachter rechnen mit einem Freispruch. Es sind keine eindeutigen Beweise vorhanden, es steht Aussage gegen Aussage, wobei in der Rechtssprechung immer „In dubio pro reo“, also im Zweifel für den Angeklagten gilt.
Es wirkt auch ein bisschen so, als ob sich das Mannheimer Gericht mit dem Prozess gegen den bekannten Fernsehmann mehr selber profilieren wollte, als unbedingt der Gerechtigkeit zu dienen. Mehrere Gutachter wurden beigezogen, die aber auch mit zum Teil abenteuerlichen Methoden keine eindeutige Schuld Kachelmanns feststellen konnten. Das mutmassliche Opfer könnte sich alle Verletzungen selber beigebracht haben. Auf der angeblichen Tatwaffe war keine DNA Kachelmanns zu finden, aber auch keine Verwischungen von Spuren, obwohl gemäss der Verteidigung Kachelmanns DNA sonst an vielen Gegenständen aufzufinden war.
Es scheint sich immer mehr um die verzweifelte Tat einer betrogenen Frau zu handeln, die ihrem ehemaligen Liebhaber Ruf, Ehre, Beruf und Leben vorsätzlich zerstören wollte und dies auch erreichte, nachdem sie entdeckte, dass er sie betrog. Sollte das wirklich so sein, hatte auch das Landgericht diesem Vorhaben selber noch einige Unterstützung gegeben und selber dazu beigetragen, dass der Ruf Kachelmanns in aller Öffentlichkeit komplett ruiniert wurde. Sollte sich seine Unschuld herausstellen, wäre das ein schwarzer Tag für das Mannheimer Gericht, das vermutlich Folgen haben dürfte.
Vom Opfer zur Angeklagten
Die Verteidigung hatte bereits angekündigt, einen Prozess gegen das vermeintliche Opfer zu führen, wenn das Gericht Kachelmanns Unschuld bestätigt. Und damit ist stark zu rechnen, denn gemäss dem „Stern“ ist für die Urteilsverkündung nur eine Stunde angesetzt. Nach Meinung von Expert würde aber die Verlesgung eines Schuldspruches Kachelmanns deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen.
Quellen: Stern.de