So soll der Elefantenpark aussehen (Ansicht vom Besucherweg)
Mit dem Spatenstich geht der Bau des Elefantenparks im Zoo Zürich heute in eine neue Runde. Für Andreas Hohl, Leiter Entwicklung & Logistik im Zoo Zürich, ist dieser Tag ein Meilenstein. Seit den ersten Plänen auf der grünen Wiese hat er den Elefantenpark begleitet und wird dafür sorgen, dass Kaeng Krachan Zürich im Frühling 2014 termin- und kostengerecht eröffnet werden kann. Während der nun anstehenden knapp zweieinhalbjähriger Bauphase wird Andreas Hohl in unregelmässigen Zeitabständen zu Wort kommen und über die neusten Entwicklungen und grössten Herausforderungen beim Bau des Elefantenparks berichten:
„Mit dem Spatenstich beginnt für mich eine besonders spannende Phase. Jetzt wird nicht mehr nur geplant, sondern umgesetzt. Nach der Terrainverschiebung beginnen wir mit dem Bau des Elefantenhauses und danach der Aussenanlage. Einen Höhepunkt werden wir im Sommer 2012 erleben, wenn die freitragende Dachkonstruktion des Elefantenhauses gebaut wird. Dieses charakteristische Element des Elefantenhauses besticht durch eine netzartige Struktur aus einem Holzgerüst kombiniert mit einzelnen Folienstücken. Wie durch einen Blätterwald wird das Sonnenlicht dadurch gefiltert und wird für ein ständig sich veränderndes Licht- und Schattenspiel sorgen.
Eine neue Dimension für Tiere und Besucher
Dieses Projekt ist spektakulär. Von den Dimensionen her – alleine das Elefantenhaus wird mit 5000 Quadratmetern halb so gross wie die Masoalahalle – aber auch von den neuen Standards welche damit gesetzt werden. Für die Besucher bedeutet das, ein hoher Erlebniswert mit gleichzeitig hohem Lernwert. Ein kurvenreicher Weg wird die Besucher durch eine Wald- und Flusslandschaft in die Welt der Elefanten bringen. Von der Lodge aus werden die Besucher einen atemberaubenden Ausblick auf den Park geniessen können. Ein unterirdischer Einblick in eines der Schwimmbecken lässt die Besucher die Elefantenbad hautnah erleben. Eignungen und Neigungen der Tiere können so auf eindrückliche Weise vermittelt werden. Für die Elefanten bedeutet dieser Park ebenfalls einen Quantensprung. In der neuen Heimat werden Maxi, Farha, Druk und Co. sechsmal mehr Platz haben als in der bestehenden Anlage. Es erwarten sie diverse Verpflegungsstationen, Bäder und Planschbecken. Alle Wasserbecken zusammen sind ungefähr so gross wie ein halbes 50 Meter Schwimmbecken. Die grosszügige Anlage, welche rund drei Hektaren umfasst, kommt dem aktiven Lebensstil der Elefanten besonders entgegen.
Bombensicher bauen
Im Gegensatz zur heutigen Elefantenanlage, die zweckmässig und nüchtern eingerichtet ist, wird der Kaeng Krachan Elefantenpark üppig bewaldet sein. Was den Park für Tiere und Besucher attraktiv macht, ist gleichzeitig eine der grossen Herausforderungen beim Bau. Elefanten zerkleinern und fressen Äste und reissen gerne Einrichtungsgegenstände herunter. Ob Bäume, Deckenbeleuchtungen oder Dachrinnen. Alles, was nicht bombensicher gebaut ist, kann schnell zu Bruch gehen und muss deshalb ausser Reichweite der Elefanten sein. Und diese Reichweite ist beim Elefant besonders gross. Erreicht er mit blossem Rüssel nicht, was er will, nimmt er gerne auch einmal einen Stock zur Hilfe. So gilt es jederzeit zu berücksichtigen, was der Elefant kann, darf und muss, um dies dann in die Planung einfliessen zu lassen. Erfahrungswerte gibt es nur wenige. Alles ist konfektioniert. So werden beispielsweise auf der ganzen Anlage 56 Stahltore zum Einsatz kommen. Jedes einzelne ist eine Spezialanfertigung. Die Tore allein verursachen Kosten von gut einer Million Franken. Der Elefantenpark wird Millionen von Menschen Freude bereiten. Gleichzeitig leisten wir einen Beitrag zum Naturschutz und sorgen dafür, dass die Besucher etwas neues Lernen. So etwas von Grund auf zu erschaffen, ist für mich sehr sinnstiftend. Es gilt nun, alle Begehrlichkeiten unter einen Hut zu bringen und dabei die drei Aspekte Kosten, Funktionalität und Design in Einklang zu bringen.“
Andreas Hohl, Leiter Entwicklung & Logistik Zoo Zürich
Quelle und Bilder: www.zoo.ch