Bern, 12.05.2011 – Am 9. Mai 2011 ist ein Schweizer Luchsweibchen in den oberösterreichischen Nationalpark Kalkalpen umgesiedelt worden. Durch diese Umsiedlung ist die Bestandsstützung in den oberösterreichischen Kalkalpen erfolgreich gestartet. Weitere Luchsumsiedlungen sind geplant.
Der oberösterreichische Nationalpark Kalkalpen hatte am 15. Februar 2011 das Bundesamt für Umwelt BAFU angefragt, ob Luchse aus der Schweiz nach Oberösterreich umgesiedelt werden können. Das BAFU bewilligte die Umsiedlung von zwei Luchsweibchen und einem Luchsmännchen aus dem nördlichen Jura und den Nordwestalpen, aus Gebieten mit einer hohen Dichte an Luchsen. Das Ziel der Umsiedlungsaktion ist die Stützung des bestehenden Luchsbestandes in den Kalkalpen (siehe Kasten).
Am 9. Mai 2011 wurde nun erstmals ein junges adultes Luchsweibchen aus den Schweizer Nordwestalpen in den oberösterreichischen Nationalpark Kalkalpen transportiert und dort freigelassen. Das Tier stammt aus dem Kanton Freiburg und war am 30. März durch die KORA (Koordinierte Forschungsprojekte zur Erhaltung und zum Management der Raubtiere in der Schweiz) und kantonale Wildhüter im Auftrag des BAFU eingefangen worden. Mit weiteren Fängen muss nun wegen der Fortpflanzungsperiode zugewartet werden.
Luchsumsiedlungen zur Förderung der Alpenpopulation
Aufgrund eines Bundesratsbeschlusses wurden ab 1971 Luchse in der Schweiz aktiv angesiedelt. Seitdem haben sich stabile Luchsbestände in den Nordwestalpen und im Jura gebildet. Dank den Aussiedlungsprojekten breiten sich die Luchse auch in der Nordostschweiz aus. Heute kommen die einzigen zusammenhängenden bedeutenden Luchsbestände in den Schweizer Alpen und im schweizerisch-französischen Jura vor. Deshalb trägt die Schweiz eine besondere Verantwortung für den Schutz und die Erhaltung des Luchses in den Alpen.
Gemäss dem Konzept Luchs Schweiz soll die Ausbreitung des Luchses in der Schweiz und im gesamten Alpenraum durch nationale und internationale Projekte gefördert werden. Durch Umsiedlungsprojekte können Luchse aus Gebieten mit hoher Dichte eingefangen und in noch unbesiedelten Gebieten in der Schweiz und im Ausland freigelassen werden. Dies soll die verschiedenen Luchsvorkommen in den Alpen fördern und vernetzen.
Bundesamt für Umwelt