Swiss Re erzielt 2010 einen starken Gewinn von 863 Mio. USD

Zürich, 17. Februar 2011 – Swiss Re hat 2010 ein starkes Ergebnis erzielt, das die nachhaltige Ertragskraft ihres Geschäfts und ihre solide Stellung bei den Kunden widerspiegelt. Swiss Re verzeichnete einen Jahresgewinn von 863 Mio. USD und einen Gewinn pro Aktie von 2.52 USD. Swiss Re plant eine neue Unternehmensstruktur mit einer noch zu etablierenden Holding.

Internetgrafik

Damit sollen Kundenorientierung und Transparenz verbessert und die Verantwortlichkeiten innerhalb der Gruppe sowie unternehmerische Flexibilität gestärkt werden.

«In den letzten zwei Jahren haben wir viel erreicht», sagt Stefan Lippe, Präsident der Geschäftsleitung. «Swiss Re hat ihre Bilanz gestärkt, neue strategische Prioritäten gesetzt und ihre Führungsstruktur optimiert. Im nächsten Schritt passen wir nun die rechtliche Struktur von Swiss Re an, um unsere strategischen Prioritäten noch konsequenter umsetzen zu können und unser Geschäftspotenzial voll auszuschöpfen.»

Hohe Ertragskraft im 2010

Swiss Re erzielte im Jahr 2010 ein starkes Ergebnis. Ohne die Auswirkung der nachrangigen Wandelanleihe (CPCI) betrug der Jahresgewinn 2010 2,3 Mrd. USD, die Eigenkapitalrendite 9,2%. Die Anleihe wurde im November 2010 gekündigt und im Januar 2011 zurückgezahlt.

Unter Berücksichtigung der vorzeitigen Kündigung der Wandelanleihe

erzielte Swiss 2010 folgende Resultate:

? Jahresgewinn: 863 Mio. USD (2009: 496 Mio. USD), eine Steigerung von 74%

? Eigenkapitalrendite: 3,6% (2009: 2,3%)

? Gewinn pro Aktie: 2.52 USD respektive 2.64 CHF (2009: 1.46 USD respektive 1.49 CHF)

? Eigenkapital per Jahresende: 25,3 Mrd. USD (2009: 25,3 Mrd. USD)

Starke Resultate der Geschäftssegmente

Property & Casualty (P&C) erzielte trotz hoher Naturkatastrophenschäden ein sehr starkes Ergebnis dank diszipliniertem Underwriting. Bedingt durch den ungünstigen Grossschadenverlauf und die tieferen Nettoerträge aus Kapitalanlagen sank der operative Gewinn um 30% auf 2,5 Mrd. USD. Der Schaden-Kosten-Satz betrug 93,9% gegenüber 88,3% im Vorjahr. Die Belastung durch Naturkatastrophen lag 3,0 Prozentpunkte über den Erwartungen, wobei 0,8 Prozentpunkte durch einen positiven Run-off kompensiert wurden. Im Zusammenhang mit den Überschwemmungen in Queensland (Australien) schätzt Swiss Re für das vierte Quartal 2010, nach Abzug von Retrozessionen und vor Steuern, eine Schadenslast in Höhe von 100 Mio. USD. Für das erste Quartal 2011 belaufen sich vorläufige Schätzungen des Unternehmens auf 225 Mio. USD. Die Schäden durch den australischen Zyklon Yasi schätzt Swiss Re auf ungefähr 100 Mio. USD. Diese Schätzungen sind mit erheblichen Unsicherheiten behaftet und unterliegen dem Vorbehalt weiterer Änderungen.

Life & Health verzeichnete gute Resultate mit einer markanten Verbesserung der operativen Performance. Der operative Gewinn nahm um 18% auf 810 Mio. USD zu. Die Leistungsquote stieg um 4,9 Prozentpunkte auf 88,7%. Ohne den im Jahre 2009 berichteten Ertrag infolge der Aufhebung eines Erwerbsunfähigkeitsvertrags sowie der Auswirkungen gewisser Kommutationen erhöhte sich die Leistungsquote um 3 Prozentpunkte. Der Mortalitätsverlauf war günstiger als erwartet, fiel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aber weniger positiv aus. Die Morbidität entsprach in beiden Jahren den Erwartungen.

Asset Management erzielte gute Resultate mit einem operativen Gewinn von 4,5 Mrd. USD. Geringere Wertberichtigungen und tiefere Absicherungskosten im Vergleich zu 2009 kompensierten Nettoerträgen aus Kapitalanlagen, die wegen gesunkener Renditen niedriger ausfielen.

Die Anlagerendite lag bei 3,5%. Die Gesamtrendite unter Einschluss der nicht realisierten Gewinne und Verluste stieg auf 6,5%. Der Legacy-Prozess ist weitgehend abgeschlossen. Im Jahr 2011 wird Legacy deshalb nicht mehr als gesondertes Segment ausgewiesen.

Gestärkte Kapitalposition

Swiss Re erwirtschaftete 2010 Eigenkapital in Höhe von rund 4 Mrd. USD und kompensierte damit den Einfluss der Rückzahlung der nachrangigen Wandelanleihe. Das Eigenkapital blieb mit 25,3 Mrd. USD stabil. Das Kapital von Swiss Re lag am Jahresende um mehr als 10 Mrd. USD über dem für ein AA-Rating von Standard & Poor’s erforderlichen Niveau.

Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung am 15. April 2011 eine Dividendenerhöhung auf 2.75 CHF je Aktie beantragen.

Sehr erfolgreiche Erneuerungsrunde für P&C-Vertragsgeschäft im Januar 2011

Swiss Re startete ins Jahr 2011 mit einer sehr erfolgreichen Erneuerungsrunde im Januar. Die Preise im Rückversicherungsmarkt gingen durchschnittlich um 4 – 7% zurück. Swiss Re konnte dieser Entwicklung aufgrund des disziplinierten Underwriting und der erfolgreichen Abschlüsse im Nicht-Commodity Bereich zum Teil widerstehen. Die risikoadjustierte Preisadäquanz sank um 2%.

Im Zuge der Erneuerungsrunde im Januar stiegen die Prämien von Swiss Re im P&C-Vertragsgeschäft deutlich um 14% – dank einer erhöhten Nachfrage von Grosskunden nach massgeschneiderten Lösungen sowie dem gestiegenen Versicherungsbedarfs, insbesondere in Asien. Unter Annahme einer normalen Grossschadenbelastung schätzt Swiss Re ihren Schaden-Kosten-Satz für 2011 auf etwa 94%.

Neue Gruppenstruktur unterstützt die Umsetzung strategischer Prioritäten

Swiss Re plant die Errichtung einer neuen Holding-Struktur, die sich konsequent auf die strategischen Prioritäten des Unternehmens ausrichtet. Mit der neuen rechtlichen Struktur sollen die Kundenorientierung und Transparenz verbessert sowie die Kapitalnutzung effizienter gestaltet werden. Das Unternehmen will so den langfristigen Mehrwert für seine Aktionäre steigern.

In einem nächsten Schritt wird dann unter dieser Holding eine Struktur etabliert, die drei separate Geschäftsbereiche umfasst: das gegenwärtige Rückversicherungsgeschäft von Swiss Re und die beiden neuen Bereiche Corporate Solutions und Admin Re®.

Dies sind die Gründe für die Anpassung der Rechtsstruktur:

? Kundenfokus: Die Kunden von Swiss Re sollen in Zukunft noch effektiver betreut werden können, da die einzelnen Geschäftsbereiche konsequente, auf ihr spezifisches Kundensegment abgestimmte Ausschüttung aus Reserven aus Kapitaleinlagen, frei von der eidgenössischen Verrechnungssteuer Geschäftsmodelle entwickeln werden. Darüber hinaus erhöht sich die Flexibilität und Dynamik der einzelnen Bereiche, mit der sie im Markt auftreten. Dies soll auch das unternehmerische Denken und Handeln im Kundenservice stärken.

? Transparenz: Ein wesentlicher Vorteil der neuen rechtlichen Ausrichtung ist die vereinfachte Unternehmensstruktur mit deutlich mehr Transparenz – insbesondere hinsichtlich der Performance der drei Bereiche. Die Zuteilung von Eigenkapital, Kapitalanlagen und Ressourcen pro Bereich wird einfacher und transparenter. Darüber hinaus adressiert eine erhöhte Transparenz wachsende Kontrollauflagen seitens der Aufsichtsbehörden in Bezug auf global tätige (Rück)Versicherungsgruppen.

? Verantwortlichkeit: Ein transparenter Leistungsausweis der einzelnen Geschäftsbereiche führt zu noch klarer definierten Verantwortlichkeiten hinsichtlich Ressourcenallokation. Das Management jedes Bereiches übernimmt volle Verantwortung für die Strategie und den Geschäftserfolg des jeweiligen Bereichs, einschliesslich aller finanziellen Ergebnisse, der Kapitalzuteilung, der Anlagestrategie und der Steuerbelange.

? Flexibilität: Mit der neuen Struktur wird Swiss Re ihr Kerngeschäft flexibler gestalten können. Das eröffnet den Geschäftsbereichen – zum Beispiel Admin Re® – auch die Möglichkeit, neue Finanzierungsquellen zu nutzen, falls die Erschliessung neuer Geschäftschancen die Bilanzkraft übersteigen sollte. Darüber hinaus kann jede Unternehmenseinheit ihre Kapital- und Finanzierungsstruktur nach ihren spezifischen Bedürfnissen ausgestalten, was zu höheren Erträgen führen soll.

Die Schaffung der neuen Holding-Struktur soll mittels eines Umtauschangebots erfolgen. Die Aktionäre werden dazu eingeladen, ihre Swiss Re-Aktien gemäss geltenden Wertschriftengesetzen eins zu eins in Aktien der Holding umzutauschen. Weitere Informationen zum Umtauschangebot und der neuen Holding-Struktur werden am 31. März 2011 in einem Angebotsprospekt bekannt gegeben. Die Erstzeichnungsfrist beginnt am 15. April 2011.

Positioniert für künftiges Gewinnwachstum

Swiss Re ist in einer ausgezeichneten Position, um ihren Gewinn auch in Zukunft zu steigern. Das Unternehmen erwartet in den nächsten drei Jahren attraktive Marktchancen in allen Geschäftsbereichen:

? Eine Erholung des Sach- und HUK-Marktes 2012/2013, von der Reinsurance und Corporate Solutions profitieren werden

? Der Ablauf des Quotenrückversicherungsvertrags mit Berkshire Hathaway Ende 2012 bietet P&C Reinsurance und Corporate Solutions 25% zusätzliches Wachstumspotential

? Höhere Kapitalerfordernisse und die anhaltende Industriekonsolidierung begünstigen Admin Re® und grosse, komplexe Rückversicherungstransaktionen

? Die weltwirtschaftliche Erholung wird das Geschäft von Reinsurance und Corporate-Solutions beleben und uns gleichzeitig erlauben, die angestrebte mittelfristige Anlageallokation zu realisieren

? Wachstum in Schwellenländern eröffnet generell neue Möglichkeiten für Reinsurance und Corporate Solutions Aufgrund dieser Einschätzung und der Fortschritte, die Swiss Re in den vergangenen zwei Jahren gemacht hat, setzt das Unternehmen die folgenden Finanzziele für die nächsten fünf Jahre:

? Eigenkapitalrendite (RoE): 700 Basispunkte über der risikofreien Rendite, Durchschnitt über fünf Jahre

? Wachstum des Gewinns pro Aktie: 10% durchschnittliches jährliches Wachstum über fünf Jahre

? Wachstum des ökonomischen Eigenkapitals pro Aktie plus Dividende: 10% durchschnittliches jährliches Wachstum über fünf Jahre

« Aufgrund unserer Kapitalstärke, unserer globalen Marktposition, unserer herausragenden (Rück-) Versicherungskompetenz sowie Innovationskraft sind wir bestens aufgestellt, die Renditen zu steigern und künftiges Gewinnwachstum zu erzielen», erklärt Stefan Lippe.

Claude Lachat Bücher Krimis - zur Website