Schweizer im Kaufrausch: Tiefer Euro und Dollar lassen Post in Paketeberg versinken

Die Menge an Paketen, die in die Schweiz verschickt worden ist, lag im Januar beinahe auf dem Niveau des Weihnachtsmonats Dezember», erklärt Post-Sprecher Oliver Flüeler gegenüber der Basler Zeitung. Das sei ungewöhnlich. Die Post Verzollungsstelle Urdorf ist deshalb nun mit 10’000 Paketen im Rückstand und muss in einer zusätzlichen Schicht versuchen, den Berg abzuarbeiten. Es wird mit Verzögerungen bis zu vierzehn Tagen gerechnet.

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Ein Grund dafür ist sicher der tiefe Euro und US-Dollar, der Online-Shopping für die Schweizer ungemein attraktiv macht. Wer die ganzen Währungsgewinne nicht den Schweizer Importeuren überlassen möchte, bestellt kurzerhand selber im Ausland seine gewünschten Waren, zum Teil mit enormen Ersparnissen. Profitiert wird auch hier nebst dem Währungsgewinn vom heraufgesetzen Zollfreibetrag und dem Umstand, dass die Schweiz nur gerade 8% Mehrwertsteuer auf Gütern erhebt – die EU aber 19 bis 20 Prozent. Auch diese Differenz erhalten Käufer aus der Schweiz zum Währungsgewinn hinzu noch zurück.

Ein weiterer Grund für den ungewollten „Päckliberg“ vermutet Post-Sprecher Flüeler in noch nicht optimalen Arbeitsprozessen in Urdorf. Die Zollverarbeitungen Basel und Zürich wurden im vergangenen Jahr geschlossen, 70 Leute entlassen, und die ganze Verzollung in Urdorf konzentriert. Doch in Urdorf versinken sie nun in einer Flut von Paketen. Flüeler hofft, das „bis in zwei Wochen“ der Pendenzenberg abgearbeitet wurde und alle 10’000 Pakete verteilt worden sind.

Na dann hoffen wir, dass Sie nichts Verderbbares oder Dringendes bestellt haben…

 

Quelle: Bazonline.ch