13.01.2011 Heute empfing Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey in Bern den italienischen Aussenminister Franco Frattini zu einem offiziellen Arbeitsbesuch. Zur Diskussion standen verschiedene bilaterale Themen. Dieses Jahr feiern die Schweiz und Italien 150 Jahre diplomatische Beziehungen.
Das Jubiläum fällt mit dem 150. Jahrestag der nationalen Einheit Italiens zusammen. Verschiedene Veranstaltungen sind aus diesem Anlass geplant. Micheline Calmy-Rey nutzte den Besuch von Franco Frattini in Bern, um ihm zwei Urkunden von März 1861 zu übergeben, in denen die Schweizerische Eidgenossenschaft das italienische Königreich anerkannte.
Während des Gesprächs haben die Bundepräsidentin und der italienische Aussenminister ihren Willen bekundet, die Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Italien auf der Grundlage der im Jahre 2007 unterzeichneten Gemeinsamen Erklärung der Aussenministerien weiter auszubauen.
Die beiden Delegationen sehen in der Weltausstellung 2015 in Mailand eine weitere Möglichkeit, die intensive Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Italien sowohl bei Infrastrukturprojekten als auch im Tourismusbereich auszubauen. Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey nutzte das heutige Treffen in Bern, um Aussenminister Frattini ein offizielles Schreiben zur Bestätigung der Teilnahme der Schweiz an der Weltausstellung zu überreichen. Die Schweiz ist somit das erste Land, das seine Teilnahme an der EXPO 2015 Milano offiziell bestätigt.
Es kamen auch verschiedene bilaterale Themen zur Sprache. In Bezug auf die noch hängigen Steuerfragen wurde betont, dass die Schweiz und Italien die Gespräche fortsetzen müssen, um eine Lösung zu finden, die den Interessen der beiden Länder entspricht.
Beide Seiten nutzten die Gelegenheit, um die Anschläge auf ausländische Botschaften in Rom im Dezember letzten Jahres noch einmal ausdrücklich zu verurteilen.
Während des Gesprächs im von Wattenwyl-Haus erinnerte die Bundespräsidentin daran, dass die italienische Gemeinschaft in der Schweiz mit 500 000 Personen die grösste ausländische Gemeinschaft bildet. Sie unterstrich zudem die gute Integration und den wichtigen Beitrag, den diese Gemeinschaft zur Stärkung der italienischen Komponente unseres viersprachigen Landes leistet. Hinzu kommen 52 000 italienische Grenzgängerinnen und Grenzgänger, die täglich in die Schweiz kommen.
Micheline Calmy-Rey und Franco Frattini betonten ebenfalls die Bedeutung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Schweiz und Italien. Während Italien der zweitwichtigste Handelspartner der Schweiz ist, gilt die Schweiz als fünftwichtigster Handelspartner Italiens. 2009 erreichte das bilaterale Handelsvolumen 23 Milliarden Euro. Die Schweiz liegt an sechster Stelle der Investoren auf der italienischen Halbinsel. Dies entspricht rund 80 000 Arbeitsplätzen, die in Italien mit schweizerischem Kapital geschaffen werden.