Bern, 2. November 2010 – Die SVP hat heute den Medien einen 96-seitigen detaillierten Lehrplan als Gegenprojekt zum Lehrplan 21 vorgelegt. Der Lehrplan, der von einer parteiinternen Lehrerarbeitsgruppe erarbeitet wurde, definiert die zu erreichenden Leistungsziele, lässt den Lehrer den Weg zur Zielerreichung hingegen frei. Berufsverbände und Unternehmen definieren, was sie von den Schulabgängern erwarten, die Schule soll die Schüler darauf vorbereiten, mit jährlichen Abschlussprüfungen und Noten.
Eltern tragen volle Verantwortung
Der SVP-Lehrplan trägt dem Grundsatz Rechnung, wonach die Eltern die volle Verantwortung tragen für die Erziehung ihrer Kinder. Die Schule ist für deren alters- und begabungsgerechte Ausbildung verantwortlich. Viele Lehrmeister beklagen heute, dass es an Arbeitshaltung fehle. Die Lücken bei den mathematischen Grundlagen und bei der Sprachbeherrschung sind gross. Der systematische und solide Erwerb von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten ist mit dem Lehrplan zu organisieren und auf die Berufswelt auszurichten. Die Zielvorgaben sind pro Jahrgang vorgegeben – nicht bloss pro Bildungsstufe. Damit bleibt die kantonale Schulhoheit unangetastet und der Mobilität der Bevölkerung wird Rechnung getragen.
Hingegen belässt der SVP-Lehrplan den Lehrern die Freiheit zur Zielerreichung – das gilt auch für die Wahl der Lehrmittel und der Lehrmethoden. Eltern und Schüler sollen wissen, welches die zu erreichenden Jahresziele sind, für den Lehrer gehören sie zum verbindlichen Berufsauftrag. Die Überprüfung des Leistungsstandes erfolgt jährlich in Form von Abschlussprüfungen. Der SVP-Lehrplan ist Praxis-Werkzeug statt zentralistisch auf Gleichmacherei hin orientierte Theorie.
Verzicht auf Fremdsprachenunterricht in der Primarschule
Der SVP-Lehrplan verzichtet auf Fremdsprachen-Unterricht in der Primarschule, weil dieser Früh-Fremdsprachenunterricht, seit er eingeführt worden ist, kaum positive Resultate verzeichnen kann. Statt des frühen Fremdsprachen-Unterricht werden Deutsch, Mathematik und Realien aufgewertet. Letzteres zwecks früher Weckung naturwissenschaftlicher Interessen bei Jugendlichen. Diese Schwerpunktverlagerung ist unabdingbar, wenn die gravierenden Lücken im Nachwuchs von Naturwissenschaftlern für den Forschungsplatz Schweiz geschlossen werden sollen.
Gründsätzliche Fähigkeiten einüben mit Pestalozzis Grundsatz: „Bildungsvermittling soll Kopf, Herz und Hand ansprechen.“
Die erarbeiteten Lehrpläne zeigen klar auf, dass es wieder gilt, die grundsätzlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten einzuüben. Das heisst, dass die einzelnen Fächer-Lehrpläne auch viel Zeit reservieren fürs Üben. Der Grundsatz „Nur Übung macht den Meister“ bringt dies klar auf den Punkt. Im Deutschunterricht sollen wieder Aufsätze und auch Diktate geschrieben werden. Diese sind immer zu korrigieren, was natürlich auch für alle anderen Schularbeiten gilt. In der Mathematik setzt der SVP-Lehrplan auf der Unterstufe wieder auf realitätsnahe Übungen; Kopfrechnen und Dreisätze gehören dazu. Die SVP hält klar am Grundsatz Pestalozzis fest, dass die Bildungsvermittlung in der Volksschule Kopf, Herz und Hand anzusprechen hat. Gerade auch deshalb legt der SVP-Lehrplan Wert auf Unterricht in Werken, Geschichte, Geographie, Pflanzen- und Tierkunde (Realien). In der Unterstufe soll die unmittelbare Umgebung (Gemeinde, Bezirk, Kanton) erkundet werden, später die Schweiz und dann Europa und Teile der Welt.