Es wird bereits als „das Wunder von Chile“ bezeichnet: Die Rettung der 33 verschütteten Bergfachleute nach 69 Tagen aus fast 700 Meter Tiefe der Erde. Mit der rund vier Meter langen Rettungskapsel mit dem sinnigen Namen „Phoenix“ wurden die Kumpels einer nach dem anderen an die Erdoberfläche zurückgeholt. Um 2.56 Uhr (21.56 Uhr Ortszeit in Chile) entstieg der 54-jährige Luis Urzúa…
… als letzter Bergbau-Kumpel der Rettungskapsel. Chiles Staatspräsident Sebastián Piñera umarmte Urzúa bei seiner Ankuft spontan.
Als der letzte der 33 verschütteten gerettet war, stiegen 33 Luftballons in den chilenischen Nationalfarben Rot, Weiss und Blau in den Himmel. Die noch im Stollen befindlichen Retter hielten ein Plakat mit „Mision cumplida. Chile“ (Mission erfüllt. Chile) in die unterirdisch installierten Kameras.
Nicht nur die Grabungsarbeiten des Notstollens war viel schneller abgeschlossen als befürchtet, sondern auch die Rettung selber verlief mit knapp 23 Stunden wesentlich schneller. Experten waren im Vorfeld von einer zweitägigen Rettungsaktion ausgegangen.
An der Oberfläche angekommen, schrien oder weinten die Geretteten trunken vor Glück und umarmten Helfer und Angehörige. Nach einer ersten ärztlichen Untersuchung wurden die Männer zur Untersuchung in das Spital Copiapó gebracht. Die meisten der Männer befänden sich in einem „zufriedenstellenden Zustand“, sagte Gesundheitsminister Jaime Mañalich.
Das Wunder von Chile wurde gemäss chilenischen Medien von mehr als einer Milliarde Menschen rund um den Globus verfolgt.
Vielleicht war es diese grosse Anteilnahme und die bestimmt vielen Stossgebete gen Himmel, die Mutter Erde dazu bewogen, die 33 Menschen wieder aus ihrer warmdunklen Umarmung zu entlassen, damit sie wieder aufsteigen zurück ans Tageslicht, in ein neues Leben. Wie Phoenix aus der Asche.
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