Bern, 02.09.2010 – Auf Einladung von Sportminister Bundesrat Ueli Maurer versammelten sich heute Vertreter von Sportverbänden, Bund, Kantonen, Städten und von Fanarbeit Schweiz (FaCH) zum achten Runden Tisch gegen Gewalt im Umfeld von Sportveranstaltungen. Sie verabschiedeten das «Rahmenkonzept Fanarbeit in der Schweiz» als Arbeitsgrundlage und Finanzierungsempfehlung für sämtliche Massnahmen im Bereich der präventiven Fanarbeit.
Das «Rahmenkonzept Fanarbeit in der Schweiz» regelt die Koordination und Zusammenarbeit der Beteiligten und beschreibt Modelle einer nachhaltigen Fanarbeit auf lokaler Ebene. Es formuliert methodische Grundsätze der klubbezogenen Fanarbeit (Fandelegierte und Fanverantwortliche als Angestellte oder Mandatsträger der Klubs) und der sozioprofessionellen Fanarbeit (unabhängige Fan- und Sozialarbeitende im Auftrag der öffentlichen Hand und der Klubs), definiert Anforderungsprofile und Aufgaben der verschiedenen Akteure und weist ihnen eine klare Rolle in der Bekämpfung von Gewalt im Umfeld von Sportveranstaltungen zu.
Das Konzept schafft ebenfalls die Basis für die mögliche Schaffung eines nationalen Kompetenzzentrums Fanarbeit. Dieses soll die verschiedenen Akteure vernetzen und begleiten, die Interessen der öffentlichen Hand und der Sportverbände in der Fanarbeit konsolidieren sowie Aus- und Weiterbildungsmodule für die verschiedenen Akteure der Fanarbeit anbieten.
Es ist vorgesehen, dass bis Ende 2012 jeder Klub der Axpo Super League (Fussball) auf der Grundlage des Rahmenkonzepts ein Modell für die Fanarbeit entwickelt. In einem zweiten Schritt sollen die Klubs der Challenge League folgen. Die NL GmbH (Eishockey) beabsichtigt ihrerseits, per Herbst 2010 ein Mandat für Fanarbeit zu vergeben und damit die Klubs der National League A und B beim Aufbau der Fanarbeit zu unterstützen.
Das Rahmenkonzept Fanarbeit Schweiz wurde unter der Leitung von Fanarbeit Schweiz (FaCH) in Zusammenarbeit mit Akteuren aus dem Bereich der Fanarbeit und Verantwortlichen des Bundes und der Sportverbände Fussball und Eishockey entwickelt.
Umsetzung der Massnahmen auf Kurs
Die Teilnehmer des Runden Tischs nahmen weiter Kenntnis vom Umsetzungsstand in den verschiedenen Massnahmenfeldern. An fast allen Standorten der Klubs der Axpo Super League sind Gespräche über den Abschluss lokaler Vereinbarungen zwischen den Sicherheitsbehörden und den Klubs im Gang. In Basel, St. Gallen, Luzern und Bern liegen bereits Vereinbarungen und Reglemente oder ausformulierte Entwürfe vor. Im Eishockey verfügen zum heutigen Zeitpunkt zwei Drittel der NL A-Klubs über eine lokale Vereinbarung. Die übrigen Klubs stehen in Verhandlungen mit den zuständigen Behörden.
Es ist das Ziel der NL GmbH, dass bis Ende der Saison 2010/11 alle 22 Klubs eine Vereinbarung abschliessen, die auf der Mustervereinbarung der KKJPD basiert.
Weit fortgeschritten sind auch die Arbeiten im Bereich Aus- und Weiterbildung von Sicherheits- und Fanverantwortlichen der Klubs sowie im Datenaustausch und in der Harmonisierung der Stadionverbotslisten. In den Bereichen Alkoholprävention erfolgt die Umsetzung gemäss Planung.