Bern, 26.08.2010 – Das Bundesamt für Kultur BAK organisiert und betreut den Schweizer Pavillon an der 12. Internationalen Architekturausstellung in Venedig, der am 29. August eröffnet wird. Auf Vorschlag der Eidgenössischen Kunstkommission BAK wurde dieses Jahr Jürg Conzett eingeladen, die Schweiz offiziell zu vertreten.
Die Ausstellung im Schweizer Pavillon, die das Bundesamt für Kultur zum siebten Mal betreut und ermöglicht hat, ist auf dem Gelände der Biennale zu sehen. Sie dauert vom 29. August bis 21. November 2010.
«Landschaft und Kunstbauten» als Thema
Die von Jürg Conzett gestaltete Ausstellung mit dem Titel «Landschaft und Kunstbauten» im Schweizer Pavillon stellt das Resultat von Streifzügen vor, die der Architekt zusammen mit dem Fotografen Martin Linsi durch die Schweiz unternommen hat. In 23 Kammern vermittelt Jürg Conzett sein Interesse an konstruierten Bauwerken, die einerseits in der Spannung zwischen Technik, Tradition und Wirtschaftlichkeit stehen, die andererseits aber so gestaltet sind, dass sie bei Betrachterinnen und Betrachtern bestimmte Empfindungen hervorrufen.
Die Ausstellung erhellt die persönliche Sicht Jürg Conzetts auf Bauten, die für ihn wichtig sind. Daher bleibt die Auswahl der präsentierten Bauten subjektiv und erhebt keinen Anspruch auf Ausgewogenheit. Der Beitrag endet in einer Kammer, die das Projekt „Trutg dil Flem“ erläutert. Dies ist ein neuer Wanderweg in Flims, dessen Linienführung den Flembach entlang Jürg Conzett mitbestimmte und für den er eine Reihe von Fussgängerbrücken entwarf.
Publikation zur Ausstellung
Das Bundesamt für Kultur gibt aus Anlass der Beteiligung der Schweiz an der 12. Internationalen Architekturausstellung von Venedig unter dem Titel «Landschaft und Kunstbauten – Ein persönliches Inventar von Jürg Conzett, fotografiert von Martin Linsi» eine Publikation heraus. Diese erscheint im Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich (ISBN 978-3-85881-321-3). Sie enthält auf 272 Seiten Texte von Jürg Conzett sowie 162 Fotografien von Martin Linsi und kostet im Buchhandel 50 Schweizer Franken oder 42 Euro.
Über Jürg Conzett
Jürg Conzett, geboren 1956, studierte Bauingenieur an der Ecole Polytechnique Fédérale EPF in Lausanne und an der Eidgenössischen Technischen Hochschule ETH in Zürich, war Mitarbeiter des Architekten Peter Zumthor und gründete 1988 sein eigenes Ingenieurbüro in Haldenstein GR. Er arbeitet seit 1999 im Büro Conzett, Bronzini, Gartenmann AG in Chur, wo er mit seinem Team Brückenbauten und Tragkonstruktionen von Gebäuden entwirft. Er trug zu verschiedenen Publikationen über Architektur und Ingenieurskunst bei und hält regelmässig Vorträge. Jürg Conzett erhielt zusammen mit Peter Zumthor 1999 den «Grossen Preis für alpine Architektur» zugesprochen und wirkt seit 2009 als Mitglied der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege.
Vom 29. August bis 21. November 2010 steht die Architekturausstellung dem Publikum offen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10-18 Uhr.