Vor imposanter Kulisse und 50’000 Zuschauer gewann der erst 20-jährige Kilian Wenger aus dem Berner Diemtigtal überlegen das Eidgenössische Schwingfest 2010. Frauenfeld hatte eine wahrlich kolossale Tribünenanlage erschaffen, die in Grösse und der Akustik der tobenden und jubelnden Menge einem zurück in der Geschichte, ins Kolosseum Rom und einen Gladiatorenkampf schickte. Mutig wie Gladiatoren auch und kräftig und behende wie griechische Halbgötter warfen sich die Männer in den Kampf, und gegenseitig ins Sägemehl. Die gezeigten Kämpfe waren vom Feinsten, der Schwingsport glänzte und lockte bestimmt viele neue Kämpfer zu dieser kraftvollen und reaktionsschnellen Schweizer Sportart. Rund um die gigantische Tribüne, die…
… die Sägemehl-Kampfringe umgab hatten die Organisatoren viele Attraktionen errichtet, unter anderem ein richtiges kleines Dörfchen, in dem von Raclette und Bratwürsten, über die kultigen hellblau und edelweiss gewobenen Schwingerhemden, bis zum Asia-Food-Stand alles geboten wurde. In Ballonflügen konnte für Minuten das Areal überblickt werden und natürlich hing eine riesige Fernsehleinwand vor gemütlichen Holzbänken, damit auch die vielen Besucher, die kein Ticket für die Arena mehr ergattern konnten, das Geschehen im nahen Ring nicht nur akustisch sondern auch im Bild mitverfolgen konnten. Hervorragend, wie gut alles organisiert war, und wie friedlich diese Menge an Besucher trotz hitzigem Wettkampfgeschehen das ganze Wochenende über waren.
Der junge Kilian Wenger gewann alle acht Kämpfe, was letztmals dem heutigen Präsidenten des Schwingerverbandes, Jürg Schläpfer gelungen war, und siegte auch im letzten Kampf gegen Martin Grab mit einem reaktionsschnell und präzise ausgeführten Angriff, mit dem er Grab ins Sägemehl drücken konnte. Trotz weniger Masse und fast schon modellhaftem athletischen Äusseren, konnte er mit Technik und Schnellkraft alle Gegner bezwingen und schickte sogar Jörg Abderhalden, eigentlich sein grosses Vorbild, kalten Mutes rücklings ins Sägemehl. Kilian Wenger dominierte alle Schwinger mit einem uneinholbaren Punkteabstand und einem Schlusspunktestand von 79 Punkten, Alt-Schwingerkönig Jörg Abderhalden wurde mit 77 Punkten Zweiter.
Herzliche Gratulation an den jungen und vielversprechenden Athleten Kilian Wenger und grosses Kompliment an die Organisatoren und die vielen Helfer, sowie an die Königssponsoren unter anderem die Migros, Raiffeisen und Feldschlösschen, die das Eidgenössische Schwingfest 2010 in Frauenfeld zu einem perfekt gelungenen und faszinierenden Anlass gemacht hatten!
Bild Kilian Wenger: Facebook
Restliche Bilder: HappyTimes