Roggenbrot statt Weizenbrot ist gesünder – vor allem für das Herz, wie Forschende der University of Eastern Finland bestätigen. Denn Sauerteig auf der Basis von Roggenmehl ist reich an Milchsäurebakterien. Diese aktivieren bioaktive Bestandteile im Roggenmehl. Dadurch bilden sich verzweigtkettige Aminosäuren, die für den Körper unverzichtbar sind. Die Expert empfehlen daher Backwaren auf Roggenbasis. Darüber hinaus entstehen dabei kleine Peptide, die sich unter anderem positiv auf die Insulinproduktion im Körper auswirken.
Roggen ist gut für die Darmflora
Die im Roggen enthaltenen gesundheitsfördernden Wirkstoffe sind die gleichen, die Darmbakterien herstellen. Roggen wirkt auch bei der Bildung von Trimethylglycinen unterstützend, die auch als Betain bekannt sind. Dieser Wirkstoff reduziert den Sauerstoffbedarf des Herzmuskels, der dadurch weniger Gefahr laufen kann, einen Herzinfarkt zu erleiden, der wiederum durch mangelhafte Sauerstoffversorgung ausgelöst wird. Betain verbessert zudem ganz allgemein die Leistung des Herzens.
Die mikrobiellen Vorgänge im Darm haben die finnischen Forschenden an Mäusen und an einem Modell des menschlichen Verdauungstraktes untersucht. Mit diesen Studienobjekten gelang es, natürlich auftretende Unterschiede im Mikrobiom des Darmes zu identifizieren. Das half ihnen, die zusätzliche Wirkung des Roggenbestandteile auf die Darmflora zu erfassen.
Darmbakterien spielen eine grosse Rolle bei der Gesunderhaltung des Menschen
Roggen gilt seit Jahrtausenden als gesund, doch bisher war die Ursachen nicht genau erforscht. Diese Wissenslücke haben die finnischen Forschenden jetzt zumindest teilweise geschlossen. Die gesundheitlich wertvollen Inhaltsstoffe des Roggens werden von Darmbakterien so verändert, dass der Körper sie leicht aufnehmen kann. Das steigert die Wirkung. "Die Rolle, die Darmbakterien bei der Gesunderhaltung des Menschen spielen, ist in den letzten Jahrzehnten immer klarer geworden", sagt denn auch Forschungsleiter Ville Koistinen.
Originalbeitrag:
"Rye is healthy, thanks to an interplay of microbes" von Ville Koistinen
Quelle: University of Eastern Finland, Pressetext.com
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