Rieter mit 16% höherem Bestellungseingang und mehr Umsatz 2017

Rieter Spinncenter Versuche


Spinnversuche im Spinncenter der Rieter Maschinenfabrik AG in Winterthur © Rieter. 

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Der Schweizer Rieter-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2017 einen Bestellungseingang von 1'051 Mio. CHF, eine enorme Steigerung um 16% gegenüber dem Vorjahr! Damit setzte sich die im ersten Halbjahr 2017 eingesetzte Belebung fort. Der Umsatz lag mit insgesamt 965 Mio. CHF 2% über Vorjahr.

BOX: Wie funktioniert modernes Spinnen?

Als "Spinnen" bezeichnet man den Teilprozess des Verziehens und Verdrehens von Fasern. Daraus ensteht dann das "Garn". Der Ausdruck "Faden" wird dafür nicht verwendet. Von Hand lassen sich Fasern quasi direkt auseinanderziehen und per Spinnrad verspinnen. So machte man das früher. Heute geschieht es maschinell – und viel, viel schneller: Neuste Maschinen von Rieter produzieren pro Minute einen halben Kilometer Garn mit 200 Spinn-Einheiten, die den Faden in einem Luftstrom spinnen (Luftspinnmaschine J26).

Verstrecken und Verdrehen bringen beim Spinnen die gewünschte Garnfeinheit und Festigkeit zustande. Die wichtigsten Kenngrössen eines gesponnenen Garnes sind neben der verwendeten Faser das Gewicht pro Länge (Garnfeinheit) und die Festigkeit (Bezugsdehnung/ Reisskraft). Grundsätzlich gilt: Je feiner das Garn, desto feiner die verwendeten Fasern und desto aufwändiger der Spinnprozess. Somit: Je feiner das Garn, desto teurer.

Luft-Spinn-Maschine mit ersten Aufträgen sorgt in China für Plus

Im Geschäftsbereich Machines & Systems erhöhte sich der Bestellungseingang um 13% auf 668.2 Mio. CHF (2016: 591.6 Mio. CHF). Erfreulich entwickelte sich der Bestellungseingang in den asiatischen Ländern (ohne China, Indien und Türkei). Insbesondere Usbekistan, Bangladesch und Indonesien trugen zu diesem Anstieg bei. In diesen Ländern waren besonders klassische Ringspinnsysteme gefragt. Der Bestellungseingang lag in China über dem Vorjahr, auch dank erster Aufträge für die Luftspinnmaschine J 26.

In Indien führte die Investitionszurückhaltung aufgrund der Einführung einer einheitlichen Umsatzsteuer (GST) zu einem Rückgang des Bestellungseingangs gegenüber Vorjahr, auch wenn sich die Nachfrage zum Jahresende wieder leicht belebte. Nach einer zögerlichen ersten Jahreshälfte gewann die Nachfrage aus dem Schlüsselmarkt Türkei im zweiten Halbjahr zunehmend an Fahrt. Der Geschäftsbereich konnte einzelne grössere Projekte in den USA und in Brasilien realisieren, woraus in der Region Nord- und Südamerika ein höheres Auftragsvolumen gegenüber Vorjahr resultierte.

Ersatzteilgeschäft und Installationsleistungen steigerte sich um 14%

Der Geschäftsbereich After Sales verbesserte im Berichtsjahr den Bestellungseingang um 14% auf 154.8 Mio. CHF (2016: 135.2 Mio. CHF). Zu diesem Anstieg trugen sowohl das Ersatzteilgeschäft als auch das Geschäft mit After-Sales-Dienstleistungen bei. Das grössere Auftragsvolumen im Neumaschinengeschäft führte bei After Sales zu einer höheren Nachfrage nach Installationsleistungen. Mit fokussierten Verkaufsanstrengungen und Serviceangeboten setzt After Sales die in 2015 begonnene positive Entwicklung fort.

Der Bestellungseingang im Geschäftsbereich Components lag mit 228.5 Mio. CHF (2016: 178.4 Mio. CHF) rund 28% über dem Vorjahr. Die Akquisition von SSM Textilmaschinen (SSM) hat ab dem zweiten Halbjahr 2017 mit 42.5 Mio. CHF zu dieser positiven Entwicklung beigetragen. Der Bestellungseingang im Geschäftsbereich war regional und über das gesamte Portfolio breit abgestützt. Einzig das Geschäft mit Technologiekomponenten für Kompaktspinnanlagen lag unter Vorjahr.

Rieter verfügte am Jahresende 2017 mit etwas mehr als einer halben Milliarde (540 MIo CHF) über einen ca. 100 Mio. CHF höheren Bestellungsbestand als im Vorjahr.

Den vollständigen Jahresabschluss und den Geschäftsbericht 2017 wird Rieter am 13. März 2018 veröffentlichen.

Quellen: Rieter, Wikipedia
Bild: © Rieter

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