Sechseläuten 2016 mit neuer Rekordzeit: Böögg explodierte erst nach 43 Minuten und 34 Sekunden!

Heute am Montag, 18. April 2016, feierte die Stadt Zürich Sechseläuten 2016, oder "Sächsilüüte" wie es auf Zürichdeutsch heisst. Dabei wird ein mit Feuerwerksböller gefüllter Schneemann auf einen Holzstoss gestellt, der angezündet wird. Die Tradition besagt, dass je schneller der Kopf des "Böögg" genannten Schneemanns explodiert, desto schöner der Sommer werden soll.

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Sechseläuten 2016 in Zürich

Um genau 18 Uhr wurde der Holzhaufen angezündet, umritten zuerst von einer Gastzunft aus Luzern, der Zunft zu Safran. Nach den Gästen folgten dann die Zünfte aus Zürich, die ebenfalls den brennenden Holzhaufen in wildem Ritt auf ihren Pferden umrundeten.

Hudelwetter am Sächsilüüte 2016

Leider war es mit bloss 4 Grad eisig kalt in Zürich und strömender Regen während des ganzen Tages durchnässte Böögg und Holzhaufen, der nach dem Anzünden auch nach 9 Minuten immer noch lediglich vor sich hinrauchte und von den Helfer stetig mit Petrol zusätzlich getränkt und angefeuert wurde. Bei der feuchten Witterung war keine Rekordzeit zu erwarten.

Böögg prophezeit keinen allzu heissen Sommer

Der Böög zeigte sich von der hartnäckigen Seite und Petrus schüttete weiter auf den nassen Holzhaufen Regentropfen um den Schneemann obenauf zu schützen und uns wohl keinen allzu warmen Sommer zu bescheren. Selbst nach 25 Minuten brannte erst die Hälfte des durchtränkten Holzhaufens, während die Zunftreiter in einer Verzweiflung Runde um Runde um den Böögg ritten. Letztes Jahr 2015 explodierte der Böögg nach 20 Minuten und 39 Sekunden. Der Rekord war 40 Minuten im Jahr 1988.

Neuer Bööggbauer 2016 Lukas Meier

Dann endlich eine erste Erlösung um 18:27, nach 27 Minuten, als die ersten Böller unterhalb des Podestes explodierten und für Freude und Erheiterung bei den Zuschauer sorgten. Dieses Jahr waren die Böller übrigens etwas weniger laut aus Rücksicht auf die anwesenden Kinder, wie der diesjährige Bööggbauer Lukas Meier im Interview mit Tele Züri verriet. Im Körper des Böögg steckten genau 100 Böller. Der grösste im Kopf des Schneemanns, für das grosse Finale.

Die Flamen frassen sich gemächlich nach oben und beleckten gelangweilt und etwas lustlos den Böög. Nach 32 Minuten mottete das Gewand des Bööggs erst seitlich, stoisch stand der Schneemann immer noch auf dem brennenden Scheiterhaufen und verteidigte den Winter hartnäckig gegen den Sommer 2016. Nach 34 Minuten ging es dann aber los, der Bauch des Böögg hielt dem Feuer nicht mehr stand und explodierte an vielen Stellen immer wieder mit lautem Knallen und Krachen, zerbarst in Salven, bis schlussendlich nur noch das brandgeschwärzte Holzgestell des Schneemanns obenauf stand – das den immer noch unversehrten Kopf trug.

43 Minuten 34 Sekunden! Böögg 2016 am Sechseläuten stellt neuen Rekord auf!

Nach 42 Minuten fiel zu allem Unglück auch noch der Kopf des Bööggs vom 17 Meter hohen Scheiterhaufen hinunter und stürzte zu Boden, rollte zum Glück brennend und sprengstoffgefüllt nicht in die Menge, sondern blieb gleich am Rande des Scheiterhaufens liegen.

Dann eeeeendlich nach 43 Minuten und 34 Sekunden, erfolgte am Boden unten liegend, umritten von erschreckten Zünftlern, der gewaltige, finale Schlussknall und der Kopf des Bööggs explodierte und stellte damit einen neuen Rekord auf! So lange hatte noch nie in der Geschichte des Sechseläutens ein Böögg durchgehalten!

Das verspricht eigentlich einen ziemlich miesen Sommer, aber lassen wir uns von dem nicht entmutigen, der Böögg lag schon häufig mit seiner Prognose daneben, und so hoffen wir doch einfach trotzdem auf einen schönen Sommer 2016.

Quelle: Tele Züri LIve
Bild: © Tele Züri Screenshot

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