Mit 69 Prozent an Güterverkehr über die Eisenbahn wurde in der Schweiz im Jahre 2015 der höchste Wert seit 2001 erreicht! Die Anzahl Fahrten schwerer Güterfahrzeuge ging im Vergleich zum Vorjahr um 3,4% auf 12 Millionen Tonnen zurück, die Bahn hingegen konnte sich um 3,3% auf 27 Millionen Tonnen Güter steigern. Zwei Drittel aller Güter wurden 2015 somit per Bahn transportiert und entlasteten somit die, auch durch die hohe Zuwanderung in die Schweiz, rund um Basel und Zürich chronisch überlasteten Schweizer Strassen.
Bahntransport steigert sich – 66% aller Güter reisen per Bahn
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat heute den Bericht mit den Kennzahlen 2015 zum alpenquerenden Güterverkehr veröffentlicht. Diese zeigen, dass die Gütertransporte auf der Schiene den Vorjahreswert erneut übertreffen konnten. Mit rund 27 Millionen Tonnen (+ 3,3 Prozent), die mit der Bahn befördert wurden, setzt sich das seit 2012 beobachtbare Wachstum fort. Grund dafür sind vor allem die Verbesserung der Wirtschaftslage in Deutschland und Italien, die vergleichsweise hohe Verfügbarkeit der Eisenbahninfrastruktur und die Fortführung der flankierenden Massnahmen zur Förderung der Verlagerung (LSVA, Nacht- und Sonntagsfahrtverbot, Ausbau der Bahninfrastruktur usw.).
Das höchste Wachstum verzeichnete die Lötschberg-Simplon-Achse. Die Gotthardachse spielte ein etwas weniger wichtige Rolle als sonst, weil auf dem Luino-Ast Bauarbeiten stattfanden. Der klassische Wagenladungsverkehr verzeichnete erneut das höchste Wachstum (+ 7,1 Prozent). 2015 verkehrten erstmals über 100‘000 schwere Güterfahrzeuge auf der Rollenden Landstrasse (RoLa) über den Simplon. Dominant blieb indes der unbegleitete kombinierte Verkehr (UKV) mit einem Marktanteil am gesamten alpenquerenden Schienengüterverkehr von 63 Prozent. Im unbegleiteten kombinierten Verkehr werden nur Container, Wechselbehälter oder Sattelanhänger ohne Zugfahrzeuge transportiert. Der Verladevorgang erfolgt an Terminals, die sich im Allgemeinen in Güterverkehrszentren, See- oder Binnenhäfen befinden.
Warum finanziert der Bahn-Güterverkehr nicht den Bahn-Personenverkehr?
Bei diesen Gütervolumen per Bahntransport fragt man sich, warum nicht der Bahn-Güterverkehr gewinnbringend arbeiten kann, um mit den erzielten Einnahmen den Personenverkehr quer zu subventionieren? Warum müssen hier die Autofahrer mit 50% Ihrer Verkehrsabgaben und die Steuerzahler mit zusätzlich jährlich 4 Milliarden Franken in die Bresche springen?
12 Millionen Tonnen Güter per LKWs
Die Menge der Güter, die per Lastwagen oder Sattelschlepper transportiert wurde, nahm um 3,4 Prozent auf 12 Millionen Tonnen ab. Unter dem Strich wurden auf den vier Schweizer Alpenübergängen 1,010 Millionen Fahrten schwerer Fahrzeuge verzeichnet. Das sind rund 22‘000 oder 2,2 Prozent weniger als im Jahr 2014. Die Zahl der Fahrten sank damit auf das Niveau vor 20 Jahren, wobei zu berücksichtigen ist, dass das gesamte Transportaufkommen damals geringer war. Auch wenn der Strassengüterverkehr am Gotthard zurückging, war dieser mit einem Anteil von 72 Prozent weiterhin der wichtigste Alpenübergang für LKWs.
Weitere Massnahmen für weniger LKWs auf den Strassen: Teurere LSVA, Rabatt für Bahnnutzung
Mit dem Verlagerungsbericht 2015, der im vergangenen Dezember publiziert wurde, hat der Bundesrat zusätzliche Massnahmen beschlossen, um die Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene weiter zu fördern: Per Anfang 2017 sollen die LSVA angepasst und den Bahnen ein zeitlich befristeter Nachlass beim Trassenpreis für die Nutzung der Transitstrecken verrechnet werden.
Quelle: Bundesamt für Verkehr
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