Bern – Im Mai 2010 lancierte der Bund die SuisseID. Der digitale Identitätsnachweis ist ein wichtiges Instrument, um dem elektronischen Geschäftsverkehr in der Schweiz zum Durchbruch zu verhelfen. Der Trägerverein SuisseID und das SECO ziehen Bilanz: Die Zahl der Einsatzmöglichkeiten ist innerhalb von einem Jahr auf 220 angestiegen. Im vergangenen Jahr gehörten zahlreiche Firmen und Institutionen zu den Grossbezügern der SuisseID. Beispiele sind die Krankenversicherung KPT, der IT-Dienstleister green.ch oder das Software-Unternehmen Abacus. Die Verantwortung für die SuisseID liegt seit dem Jahreswechsel in der Hand des Vereins „Trägerschaft SuisseID“.
Anfang Mai 2010 wurde die SuisseID vom Staatssekretariat für Wirtschaft SECO als erstes standardisiertes Produkt für einen sicheren elektronischen Identitätsnachweis in der Schweiz lanciert. Seither ist die Zahl der Einsatzmöglichkeiten auf 220 angestiegen. Rund die Hälfte davon sind Städte und Gemeinden, in denen die Einwohner dank der SuisseID nicht mehr an Schalteröffnungszeiten gebunden sind. Zahlreiche E-Government-Geschäfte können rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, online abgewickelt werden. Vermehrt nutzen auch die Gemeinden selber SuisseIDs für die sichere Geschäftsbearbeitung. So können bereits über 450 Gemeinden, Schulen und Kirchen aus 23 Kantonen mit der SuisseID auf ihr Verwaltungsportal zugreifen und dort Online-Geschäfte verarbeiten und Web-Applikationen bedienen. Von privatwirtschaftlichen Anbietern stehen vor allem Lösungen im Bereich E-Business, E-Commerce und E-Health zur Verfügung. Die vollständige Liste der Einsatzmöglichkeiten ist auf www.SuisseID.ch ersichtlich.
Drei Beispiele von Grossbezügern
Zu den Grossbezügern der SuisseID gehört die Online-Krankenversicherung KPT. Das Unternehmen informierte im März 2011 seine Kunden über die Möglichkeit zum Bezug einer SuisseID. Ab Spätsommer 2011 können KPT-Kunden auch mit der SuisseID auf ihr Online-Versicherungsdossier zugreifen. Für den Kunden sind damit alle Policen, Leistungsabrechnungen und Prämienrechnungen jederzeit verfügbar. Der Kunde kann die Versicherungsdeckung oder Adressdaten online ändern sowie Fragen und Anliegen an die persönliche Kundenberaterin im Direktkontakt erfassen. Die sensiblen Kundendaten sind in einem nach E-Banking-Standard geschützten Bereich abgelegt.
Seit Februar 2011 bietet green.ch die SuisseID zu Vorzugskonditionen an. Der Schweizer Internet Service Provider plant zudem Mitte Jahr die Einführung eines Kombiangebots bei dem die SuisseID mit dem Business E-Mail Produkt „Hosted Exchange“ gebündelt wird. Firmen, die über keine eigene E-Mail Infrastruktur verfügen, können damit ihre gesamte E-Mail, Kalender und Kontaktverwaltung an green.ch auslagern. Der Zugriff auf E-Mail, Kontakte und Kalender erfolgt wie gewohnt über Microsoft Outlook oder SmartPhones. Dank der Kombination mit der SuisseID lassen sich die Daten zusätzlich signieren. Das neue Produkt eignet sich dadurch für Anwender, die täglich auf eine sichere und rechtsgültig signierte Kommunikation ihrer Daten angewiesen sind.
Abacus regelt mit der SuisseID standardmässig den Online-Zugriff auf das Software-as-a-Service Angebot AbaWebTreuhand, das von über 170 Treuhand-Firmen als Cloud-Service den KMU zur Verfügung gestellt wird. Über 2’100 KMU nutzen bereits heute so jederzeit und überall sicher über Internet ihre Buchhaltungssoftware, ohne dass diese lokal installiert sein muss. Die Treuhand-Firma sorgt für den sicheren Betrieb der Buchhaltungssoftware, die SuisseID für die eindeutige Identifikation und den sicheren Zugriff. Ausserdem können KMU online Dokumente wie gescannte Lieferantenrechnungen, Bilanzen und weitere Auswertun-gen rechtsgültig mit der SuisseID signieren. Diese Dokumente werden dann automatisch rechtskonform elektronisch archiviert.
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Trägerverein mit vier Arbeitsgruppen
Die beschleunigte Einführung der SuisseID wurde von Bundesrat und Parlament im Rahmen der dritten Stufe konjunktureller Stabilisierungsmassnahmen beschlossen. Die Lancierung und Förderung der SuisseID durch den Bund war damit von Beginn weg nur als temporäre staatliche Intervention ausgelegt. Seit Anfang dieses Jahres leitet der Verein „Trägerschaft SuisseID“ die Geschäfte der SuisseID. Der Vorstand des Vereins setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen. Es sind dies je ein Vertreter der vier zertifizierten Anbieter der SuisseID sowie das SECO als Inhaberin der Marke. Für die Pflege der technischen Spezifikationen, der Marke und der Sicherheit sowie für die internationalen Beziehungen wurden jeweils eine Arbeitsgruppe gebildet.