Das von Forschenden der kanadischen University of Waterloo unter der Leitung von Professor Daniel Vogel entwickelte System "Tap-Click-Kick" soll Bildschirmarbeit gesünder und unterhaltsamer machen. Die Idee ist, die Bildschirmarbeit an Stehpulten und im Sitzen aktiver zu gestalten, indem Nutzer auch die Füsse für bestimmte Eingaben nutzen müssen. Scharren mit den Füssen um zu Scrollen und Side-Steps um in Dokumenten vor- und zurück zu blättern. Professor Vogel demonstriert die (zumindest für die Zuschauenden) lustige Zukunft des Arbeitsplatzes gleich selber in unserem Video unten:
Ein Stehpult fördert die Gesundheit und steigert Produktivität
Stehpulte für die Bildschirmarbeit sollen die Produktivität steigern und die Gesundheit fördern. Letzteres war auch der Anstoss für die Entwicklung der Kanadier. "Unser Schwerpunkt liegt darauf, für mehr körperliche Bewegung zu sorgen, indem man die Füsse zur Eingabe von Befehlen nutzt", erklärt Informatikprofessor Daniel Vogel.
Zum Scrollen bitte mit den Füssen scharren
Natürlich ist tippen mit den Füssen undenkbar und viel zu langsam, doch zum Beispiel scrollen indem man mit dem Fuss "scharrt", oder zoomen wenn man die Beine spreizt, liegen absolut drin, halten in Bewegung und sind (zumindest für die Zuschauenden) unterhaltsam und lustig. Beim Autofahren agieren ja auch Arme und Beine perfekt und feinfühlig zusammen, warum also nicht auch am Computer?
Anstrengende Yoga-Haltung um Facebook-Einträge lesen zu können
Doch die wilden Kanadier gehen noch einen Schritt weiter, denn sie möchten auch das "Herumhängen" vor dem Computer, das sogenannte Cyberslacking, reduzieren. Sie möchten Web-Faulenzen nicht unmöglich machen, sondern nur unbequemer: "Sie müssen in einer etwas unbequemen Pose stehen, um diese Seiten anzusehen", so Vogel. Das kann beispielsweise ein weiter Ausfallschritt sein. Sobald der Nutzer wieder in eine entspanntere Haltung wechselt, verliert er den Zugriff auf Facebook-Postings etc.
Um während der Arbeitszeit HappyTimes lesen zu können, müssen Sie also vielleicht schon bald in der anstrengenden Abfahrts-Hocke kauern, oder mit hohem Knie an Ort marschieren, sonst schaltet sich der Bildschirm aus.
Aktivere Bildschirmarbeit
Das System von Tap-Click-Kick nutzt für die Bedienung eine Tiefenkamera und mit Sensoren ausgestattete Schlaufen um die Schuhe, um Fussbewegungen zu erfassen. Damit werden beispielsweise Lufttritte, das Auftippen mit dem Fuss oder eben die Körperhaltung zu Eingaben.
Das Hauptaugenmerk liegt auf einfachen, eher langsamen Steuerbefehlen. "Es gibt genügend Arbeiten, die zeigen, dass die Nutzung der Füße zum Tippen oder für die Cursor-Bewegung keine gute Idee ist", sagt Vogel. Für Dinge wie beispielsweise das Scrollen im Browser sei eine Fuss-Eingabe Vogel zufolge sehr wohl sinnvoll – und könnte dank mehr Bewegung und Abwechslung stehende Bildschirmarbeit gesünder und sogar spassiger machen.
Video Tap Click Kick Demonstration
Quelle: Pressetext.Redaktion
Video: Youtube / Daniel Vogel