München. MINI kehrt in den internationalen Rallyesport zurück. Ab 2011 wird die Marke bei ausgewählten Läufen der FIA World Rally Championship (WRC) vertreten sein und ab 2012 die komplette Saison bestreiten. Das Engagement ist auf mehrere Jahre angelegt. Einsatzfahrzeug ist der MINI Countryman WRC, der auf Basis des Serienmodells von Prodrive in enger Kooperation mit MINI entwickelt wird. Das kraftvolle Herz des Rennwagens ist ein 1,6-Liter Vierzylinder-Turbomotor aus dem Hause BMW Motorsport. Das Auto entspricht dem neuen Super2000-Reglement vom Automobil-Weltverband FIA, das den Einsatz von Turbo-Motoren mit 1.600 cm3 Hubraum und Allradantrieb vorschreibt. Der erste Testeinsatz des MINI Countryman WRC, der als Kundenfahrzeug auch von privaten Rallyeteams eingesetzt werden kann, ist für den…
… Herbst 2010 geplant.
In den 60er Jahren war Mini unschlagbar an der Rallye Monte Carlo
Mit dieser Entscheidung knüpft MINI an seine erfolgreiche Geschichte im Rallyesport an. In den 1960er Jahren sorgte der MINI Cooper S mit Triumphen bei der legendären Rallye Monte Carlo für Furore. Außerdem ging das Unternehmen in der Rallye-Europameisterschaft an den Start und feierte Siege in Serie. Nachdem MINI die Sportlichkeit seiner Modelle bereits in vielen Ländern im Rahmen der MINI CHALLENGE präsentiert hat, hebt die Marke ihre Präsenz im Motorsport mit dem Engagement in der WRC nun auf eine neue Stufe.
Ian Robertson, Mitglied des Vorstands der BMW AG für Vertrieb und Marketing, sagt: „Ich freue mich sehr, dass MINI künftig auf einer der populärsten Bühnen im internationalen Motorsport vertreten ist. Die Erfolge im Rallyesport haben das Image der Marke entscheidend mitgeprägt. MINI Kunden haben seit jeher ein großes Interesse am Motorsport. Ich bin überzeugt, dass wir unsere Erfolgsgeschichte auf der Rallyepiste um einige Kapitel erweitern werden. Der MINI Countryman bietet eine exzellente Basis, um daraus ein konkurrenzfähiges Rennfahrzeug für die Weltmeisterschaft abzuleiten. In Prodrive setzen wir auf einen starken und erfahrenen Partner. Gemeinsam werden wir in den kommenden Monaten hart arbeiten, um das Projekt von Beginn an auf Spur zu bringen.“
„Dies ist ein höchst interessantes und spannendes neues Motorsport-Programm“, meint David Richards, Prodrive Chairman. „In den 1960er Jahren stellte sich der winzige MINI Cooper S der mächtigen Konkurrenz von Ford mit V8-Motor und eroberte die Herzen der Rallye-Fans im Sturm. Der Sieg bei der 4000 Kilometer langen Rallye Monte Carlo, damals eine der härtesten Rennsport-Veranstaltungen der Welt, war ein herausragender Erfolg. Ich denke, dass unser neuer MINI auch bei der aktuellen Generation von Rallye-Fans schnell zu den absoluten Favoriten zählen wird – ganz so wie es schon bei Millionen MINI Kunden weltweit der Fall ist. Schon jetzt liegen uns Bestellungen von zahlreichen Kunden vor, die das neue MINI Rallyefahrzeug einsetzen wollen. Die ersten Auslieferungen sind für den Beginn der Saison 2011 vorgesehen.“
Prodrive entwickelt Mini Rallye-Version
Prodrive arbeitet bereits seit Anfang 2009 an der Entwicklung des MINI Countryman WRC. Das Unternehmen wurde 1984 von Richards gegründet, der drei Jahre zuvor als Co-Pilot von Ari Vatanen (FI) den WM-Titel im Rallyesport gewonnen hatte. Unter Richards Führung hat sich Prodrive mit Sitz in Banbury (GB) zu einem führenden unabhängigen Unternehmen im Motorsport- und Automobilsektor entwickelt und beschäftigt heute über 500 Mitarbeiter. Bis dato stehen für Prodrive unter anderem sechs Gesamtsiege in der Rallye-WM, fünf Titel in der britischen Tourenwagenmeisterschaft und drei Klassensiege bei den 24 Stunden von Le Mans (FR) zu Buche.
BMW war bereits bei der Premiere der Rallye-Weltmeisterschaft im Jahr 1973 mit von der Partie. Achim Warmbold (DE) und Jean Todt (FR) feierten in ihrem BMW 2002 den Sieg bei der Rallye Alpenfahrt in Österreich. Noch weiter reicht die Tradition von MINI in dieser Motorsport-Disziplin zurück: Der erste Sieg mit dem MINI 850 gelang Pat Moss (GB) 1959 bei der Mini Miglia National Rallye. 1964, 1965 und 1967 schlug für MINI bei der Rallye Monte Carlo schließlich die große Stunde: Der MINI Cooper S feierte drei Gesamtsiege bei der traditionsreichsten Rallyeveranstaltung weltweit. Paddy Hopkirk (IR, 1964), Timo Mäkinen (FI, 1965) und Rauno Aaltonen (FI, 1967) konnten sich in die Siegerliste eintragen. 1965 triumphierte der „Rallye-Professor“ Aaltonen auch in der Rallye-Europameisterschaft. Tony Ambrose (GB) und Mäkinen komplettierten auf den Plätzen zwei und drei das exzellente Gesamtergebnis im MINI Cooper S. Zudem feierten MINI Piloten viele weitere Einzelsiege bei renommierten Rallyes in ganz Europa. Der bis dato letzte Sieg von BMW in der Rallye-WM gelang Bernard Béguin (FR) 1987 bei der Rallye Korsika am Steuer eines Prodrive BMW M3.
Ab 2011 tritt der MINI Countryman WRC an, um die Erfolgsgeschichte über 40 Jahre später fortzuschreiben. Das Serienfahrzeug schlägt als Crossover-Modell die Brücke zwischen dem klassischen Fahrzeugkonzept des MINI und einem modernen Sports Activity Vehicle. Als erstes Modell der Marke mit vier Türen und einer weit öffnenden Heckklappe offeriert er ein erweitertes, vielseitig nutzbares Raumangebot, eine erhöhte Sitzposition sowie optimierten Fahrkomfort. Auch das MINI typische Go-Kart-Feeling bleibt gewahrt und wird mit dem optionalen Allradantrieb MINI ALL4 um eine zusätzliche Facette bereichert. Der MINI Countryman verkörpert die charakteristischen Merkmale der Marke in den Bereichen Design, Premium-Qualität, Handling, Effizienz und Individualisierung in einer faszinierend eigenständigen Ausprägung.
Der Rennversion am nächsten kommt das Top-Modell MINI Cooper S Countryman. Der 1,6 Liter große Vierzylinder-Benzinmotor des Topmodells weist erstmals zusätzlich zum Twin-Scroll-Turbolader und der Benzin-Direkteinspritzung eine vollvariable Ventilsteuerung auf und erreicht dadurch die mit Abstand beste Relation zwischen Leistung und Kraftstoffverbrauch in seiner Hubraumklasse. Der Motor leistet beeindruckende 135 kW / 184 PS und beschleunigt den MINI Cooper S Countryman in 7,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Im Rahmen von MINIMALISM werden serienmäßig und in modellspezifischer Kombination umfangreiche Maßnahmen zur Verbrauchs- und Emissionsreduzierung eingesetzt, darunter Bremsenergie-Rückgewinnung, Auto Start-Stop Funktion, Schaltpunktanzeige und eine bedarfsgerechte Steuerung von Nebenaggregaten.
Optional können die Modelle MINI Cooper S Countryman und MINI Cooper D Countryman mit dem permanenten Allradantrieb MINI ALL4 ausgestattet werden. Bei diesem System steuert ein direkt am Hinterachsgetriebe angeordnetes elektromagnetisches Mitteldifferenzial die Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse stufenlos. Im normalen Fahrbetrieb werden bis zu 50 Prozent des Antriebsmoments an die Hinterräder geleitet, in Extremsituationen bis zu 100 Prozent. Dadurch entsteht eine neue, traktionsoptimierte Ausprägung des MINI typischen agilen Handlings.
Bild: Designskizze Mini Countryman WRC, BMW Group