Umweltfreundliche Schweizer: Stromverbrauch ist letztes Jahr um 3,1% gesunken!

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56% des Schweizer Stroms wird durch Wasserkraft erzeugt

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Umweltfreundliche Schweizer: Im Jahr 2014 ist der Stromverbrauch in der Schweiz um 3,1% auf 57,5 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) gesunken; der Inlandverbrauch lag bei 61,8 Mrd. kWh. Und das trotz hoher Zuwanderung von zusätzlich 80'000 Personen sowie einer um 2% gesteigerter Produktion im letzten Jahr! Bravo! Auch der WWF freute sich bereits in einer Medienmitteilung ab den sparsamen Schweizer und jubelte "Dass der Stromverbrauch in der Schweiz im Jahr 2014 deutlich (3,1%) gesunken ist, freut den WWF Schweiz ausserordentlich."

Mehr Strom erzeugt: Schweiz beliefert Ausland

Die Landeserzeugung der einheimischen Kraftwerke stieg um 1,9% auf 69,6 Mrd. kWh bzw. erreicht ein Niveau von 67,3 Mrd. kWh nach Abzug des Verbrauchs der Speicherpumpen von 2,3 Mrd. kWh. Der mengenmässige Stromexportüberschuss lag im Jahr 2014 mit 5,5 Mrd. kWh um sagenhafte 3,1 Mrd. kWh über dem Vorjahreswert. Gratis machen es die Schweizer nicht, entsprechend stieg der monetäre Aussenhandelssaldo in Schweizer Franken auf 442 Mio. Franken gegenüber noch 327 Mio. Franken im 2013.

3,1% weniger Strom verbraucht – Weniger Verbrauch in allen Quartalen

Der schweizerische Elektrizitätsverbrauch sank 2014 um 3,1% auf 57,5 Mrd. kWh (2013: 59,3 Mrd. kWh). Hohe Verbrauchsrückgänge ergaben sich im ersten (- 4,7%), im zweiten (- 3,7%) und im vierten (- 2,9%) Quartal; im dritten Quartal sank der Stromverbrauch im Vergleich zum Vorjahresquartal ebenfalls um (- 0,8%).

Weniger Stromverbrauch trotz boomender Wirtschaft und hoher Zuwanderung

Das Bruttoinlandprodukt (BIP) nahm 2014 gemäss den ersten provisorischen Ergebnissen des SECO um 2,0% zu, zudem findet in die Schweiz eine hohe Zuwanderung statt: Die Bevölkerung der Schweiz steigt gemäss dem „mittleren" Bevölkerungsszenario 2010 des Bundesamtes für Statistik (BFS) um rund 0,9% pro Jahr, das sind knapp 80'000 Personen mehr, die Strom brauchen! Eine ganze Stadt mehr Strombezüger und die Schweizer kriegen weniger Stromverbrauch hin, das ist unglaublich! Auch die milde Witterung soll etwas geholfen haben, 2014 nahmen die Heizgradtage gegenüber dem Vorjahr um 19,9% ab. In der Schweiz aber nur gerade knapp 10% des Stromverbrauchs für das Heizen verwendet. Eine Abnahme um ein Fünftel würden nur 2% Stromreduktion erklären und die hätte die boomende Wirtschaft – sogar ohne die Zuwanderung – wieder verbraucht. So sind die Schweizer wirklich sparsamer mit elektrischer Energie umgegangen.

Hohe inländische Elektrizitätsproduktion

Die Elektrizitätsproduktion (Landeserzeugung vor Abzug des Verbrauchs der Speicherpumpen von 2,3 Mrd. kWh) des schweizerischen Kraftwerkparks stieg 2014 um 1,9% auf 69,6 Mrd. kWh (2013: 68,3 Mrd. kWh). Nach dem Rekordjahr 2001 ist dies das zweithöchste jemals erzielte Produktionsergebnis. Im 1. Quartal lag die Inlanderzeugung unter dem entsprechenden Vorjahreswert (- 3,6%), in den drei anderen Quartalen des Jahres lag die Inlanderzeugung hingegen über den entsprechenden Vorjahreswerten (2. Quartal: + 4,2%, 3. Quartal: + 5,5%, 4. Quartal: + 1,5%).

56% des Schweizer Stroms entsteht durch Wasserkraft

Die Wasserkraftanlagen (Laufkraftwerke und Speicherkraftwerke) produzierten 0,7% weniger Elektrizität als im Vorjahr (Laufkraftwerke – 2,9%, Speicherkraftwerke + 1,2%). Im Sommer stieg die Produktion der Wasserkraftwerke um 0,8%, in den beiden Winterquartalen ergab sich hingegen eine Produktionsabnahme von 2,5%.

Die Stromproduktion der fünf schweizerischen Kernkraftwerke stieg um 6,0% auf 26,4 Mrd. kWh (2013: 24,9 Mrd. kWh), wobei das Kernkraftwerk Mühleberg einen neuen Produktionsrekord sowie das Kernkraftwerk Gösgen ab Mitte Jahr eine Leistungserhöhung vermeldete.

Am gesamten Elektrizitätsaufkommen waren die Wasserkraftwerke zu 56,4%, die Kernkraftwerke zu 37,9% sowie die konventionell-thermischen und anderen Anlagen zu 5,7% beteiligt. Wie gross der Wert an weiteren alternativen Energien ausser der Wasserkraft ist, wurde leider nicht ausgewiesen.

Exportüberschuss im Jahre 2014

Bei Importen von 37,4 Mrd. kWh und Exporten von 42,9 Mrd. kWh ergab sich 2014 ein Exportüberschuss von 5,5 Mrd. kWh (2013: Exportüberschuss von 2,4 Mrd. kWh). Im ersten und im vierten Quartal importierte die Schweiz per Saldo 0,7 Mrd. kWh (2013: 1,7 Mrd. kWh), im zweiten und dritten Quartal exportierte sie per Saldo 6,2 Mrd. kWh (2013: 4,1 Mrd. kWh). Bei der zunehmenden Elektromobilität, werden die Schweizer noch zu den zukünftigen, schwerreichen "Ölscheichs" Europas!

2,2 Milliarden Franken mit Stromverkäufen verdient

Der Erlös aus den Stromexporten betrug 2'272 Mio. Franken (5,32 Rp./kWh). Für die Importe fielen Ausgaben von 1'830 Mio. Franken an (4,90 Rp./kWh). Der positive Aussenhandelssaldo der Schweiz stieg um 35,2% auf 442 Mio. Franken (2013: 327 Mio. Franken). Da die Stromproduzenten wie zum Beispiel EKZ, EKZ oftmals den Kantonen gehören, dürfen sich die Steuerzahler über einen netten Zustupf freuen.

Quelle: Bundsamt für Energie

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