Liebes HappyTimes-Psychologie-Team. Seit einiger Zeit habe ich immer wieder einen ähnlichen Traum, in dem ich in einen Tunnel gehen muss, und mich stark davor fürchte, obwohl ich im richtigen Leben eigentlich keine Angst vor Tunnels, also keine Platzangst habe. Was könnte dieser Traum bedeuten und mir sagen wollen? Ich lebe als Single glücklich alleine. Daniela
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Liebe Daniela, der Inhalt und Sinn eines Traumes hängt natürlich immer stark vom Umfeld des Träumers, der Träumerin, zusammen. Eine Pauschalisierung macht nur bei archetypischen Inhalten Sinn, die für alle Menschen gleich sind und zu unserem ererbten Urwissen gehören. So die Definition Jungs.
Dein erwähnter Tunnel, oder einfach die Höhle, ist natürlich so ein Archetypus. Die Höhle oder der Tunnel weisen auf eine Innere oder eine verborgene Thematik hin. Auf die Vergangenheit. Und natürlich auf die Sexualität. Was verbirgt sich in Dir, Daniela? Das Leben ruft Dich auf, nun schon zum wiederholten Male im Traum, diesen Tunnel, diese Höhle zur erkunden. Deshalb begibst Du Dich im Traum da hinein, oder findest Dich unmittelbar davor. Du musst diese Höhle erkunden, aber Dich schaudert davor. Und das schon längere Zeit.
Was könnte das in Deinem Leben sein? Wovor fürchtest Du Dich, was in Deiner aktuellen Lebenssituation auf Dich zukommt? Was schon da ist und wartet, erledigt zu werden? Da das Thema Sexualität mit dem starken archetypischen Symbol der Höhle, steht, und Du noch zusätzlich erwähnst, Du seist seit längerer Zeit Single, stelle ich mir die Frage, ob Du vielleicht jemanden kennengelernt hast? Einen Mann, oder wenn Du Dich zu Frauen hingezogen fühlst (durch die stark weibliche Prägung der Höhle als Symbolik), eine Frau, der oder die in Dir sublim den Wunsch nach der Sexualität weckten, die Du als Single natürlich nicht am Partner an der Partnerin leben kannst.
Wenn Du vielleicht schon eine Weile Single bist, dann glaube ich schon, dass Dir das Aufflammen von sexuellem Begehren einer Person gegenüber ein bisschen Angst macht. Falls Du Dich zu Frauen allgemein oder zu einer bestimmten Frau hingezogen fühlst, ist das vielleicht noch etwas stärker angstauslösend, weil die Homosexualität immer noch in der heutigen Zeit etwas tabuisiert wird. Verschliess Dich dem nicht, liebe Daniela, lebe Deine Liebe und unterdrücke Sie nicht. Folge Deinem Herzen!
Ein bisschen Angst vor Neuem und vor Veränderung zu haben ist ganz natürlich, denn wie bei allen Ängsten des Menschen geht es darum, sich Ihnen zu stellen. Die Angst ist die Herausforderung des Schicksals, etwas zu lernen, und sich auf einen Kampf einzulassen. Du wirst ihn immer gewinnen, das ist das Beruhigende. Vertrau auf Deine Stärke und vertrau auf Dein Schicksal und begib Dich in die Höhle, wage es, die Höhle auszuleuchten.
Liebe Daniela, auf Deinem Weg in Deine eigene Höhle, in Dein eigenes Inneres wünsche ich Dir viel Kraft und Mut!
Dein HappyTimes Psychologie-Team
Der Archetypus
Als Archetypus oder Archetyp (griechisch: Urbild, Mehrzahl: Archetypen) bezeichnet die Analytische Psychologie die im kollektiven Unbewussten angesiedelten Urbilder menschlicher Vorstellungsmuster. Archetypen sind psychische Strukturdominanten, die als unbewusste Wirkfaktoren das Bewusstsein beeinflussen, dieses präfigurieren und strukturieren. Viele der Archetypen beruhen auf Urerfahrungen der Menschheit wie Geburt, Kindheit, Pubertät, ein Kind bekommen, Elternschaft, alt werden, Tod. Das tiefenpsychologische Konzept geht zurück auf den Schweizer Psychiater und Psychologen Carl Gustav Jung, der die Analytische Psychologie entwickelte.
Ein Archetyp als solcher ist unanschaulich, eben unbewusst, ist in seiner Wirkung aber in symbolischen Bildern erfahrbar, wie beispielsweise in Träumen, Visionen, Psychosen, künstlerischen Erzeugnissen, Märchen und Mythen. Carl Gustav Jung leitete das Vorkommen von Archetypen aus Astrologie, vergleichender Religionswissenschaft, Träumen, Märchen, Sagen und Mythen ab.