In der Politik sind sich die Schweiz und Deutschland in letzter Zeit manchmal nicht ganz einig, doch in Liebesdingen sind sich die beiden Völker immer häufiger ganz nah. Sei es am Arbeitsplatz, auf Reisen, an Konzerten, in der Disco oder auch per Internet, immer mehr Schweizer und Deutsche verlieben sich ineinander. HappyTimes gibt in Zusammenarbeit mit Friendscout unterhaltsame und wertvolle Tipps, wie die "grenzenlose" Liebe zwischen Schweizer und Deutschen garantiert klappt, und worauf Verliebte achten sollten:
1. Andere Länder, andere Sitten
Zwischen der Schweiz und Deutschland herrschen doch einige sprachliche und kulturelle Unterschiede, durch die es zwischen Deutschen und Schweizern nicht selten zu Missverständnissen kommt. Hier einige Tipps für Deutsche und Schweizer im Umgang miteinander:
Für Deutsche:
- Freundlichkeit und Höflichkeit sind in der Schweiz sehr wichtig. „Hallo, Kellner, ich krieg ein Bier!“ tönt in Schweizer Ohren sehr unhöflich. Wer nicht anecken will, sollte Konjunktive („Könnte ich …?“) und die berühmten Zauberworte „bitte“ und „danke“ benutzen.
- Die Schweiz ist ein eigenständiges Land mit einer eigenen Sprache und Kultur. Schweizer Hochdeutsch ist eine anerkannte Variation des Deutschen. Es ist also richtig, wenn ein Schweizer „Velo“ statt „Fahrrad“ und „zügeln“ statt „umziehen“ sagt. Bitte nicht korrigieren!
- Sich mit Kritik und Widerspruch zurückhalten. Die berühmte Schweizer Neutralität spiegelt sich eben auch im Alltag wider.
- „Tschüs“ fremden Personen zuzurufen, gilt das in der Schweiz als extrem unhöflich. Wen man siezt, grüsst man mit „Grüezi“, „Guten Morgen“ etc. und verabschiedet sich mit „Auf Wiedersehen“ bzw. „Ade/Adieu“. „Tschüs“, „Ciao“ bzw. die Schweizer Mundartvarianten „Sali“ und „Hoi“ benutzt man nur im Freundeskreis und gegenüber Kindern.
Für Schweizer und Schweizerinnen:
- Unwissenheit über die Schweiz gelassen begegnen. Die Schweiz ist besonders für Norddeutsche sehr weit weg, vor allem auch, wenn sie im Allgemeinen oder geschäftlich wenig mit der Schweiz zu tun haben.
- Schweizer dürfen ruhig zu ihrem Schweizer Akzent stehen. Fühlen Sie sich nicht minderwertig, nur weil das Deutsch der Deutschen ein wenig anders tönt! Im Gegenteil, viele Deutsche finden den Schweizer Akzent sogar attraktiv oder zumindest herzig. Nutzen Sie den „Exoten-Bonus“ und bringen Sie Ihrem Gesprächspartner ein paar Mundartausdrücke bei: Der Zungenbrecher "Chuchichäschtli" und natürlich ein paar urschweizer Flüche kommen immer gut an.
- Missverständnisse mit Humor nehmen. Ja, die deutsche Sprache – man meint, man verstehe sich, aber doch tönen einige Ausdrücke so fremdartig, dass es nicht selten zu verwunderten Blicken und Lachern kommt. Bedenken Sie aber, dass das auf beiden Seiten gleich ist! Nehmen Sie es mit Humor – Lachen ist gesund!
- Begrüssungsrituale beachten. Die in der Schweiz üblichen „drei Küsschen“ zur Begrüssung und zum Abschied können in Deutschland je nach Region, Freundeskreis und Alter völlig unbekannt sein. Deutsche, die nur einen Händedruck gewohnt sind, empfinden Küsschen mitunter als unangenehme Grenzüberschreitung. Achten Sie am besten darauf, wie sich die anderen begrüssen und machen Sie es genauso.
2. Do's and Dont's beim ersten Date:
So punkten Sie beim ersten Date:
… auf ein gepflegtes Äusseres achten. Übertreiben Sie es nicht und bleiben Sie Ihrem Stil treu, aber Ihr Date soll sehen, dass Ihnen das Treffen so viel wert ist, dass Sie sich Gedanken gemacht haben, wie Sie aussehen.
… selbst bezahlen oder es zumindest versuchen. Wenn Ihr Date Sie einladen möchte, nehmen Sie natürlich dankend an. Aber vermitteln Sie nicht den Eindruck, dass Sie das für selbstverständlich halten!
… einen Ort und eine Aktivität wählen, mit denen Sie sich wohl fühlen. Am besten ist ein öffentlicher Ort, an dem Sie sich sicher fühlen (gilt besonders für Frauen) und den Sie kennen – so gibt es keine Überraschungen und Sie wissen, was Sie in etwa erwartet.
… genügend Geld mitnehmen und dafür sorgen, dass Ihr Mobiltelefon aufgeladen ist. So bleiben Sie selbstständig und sind nicht darauf angewiesen, dass Sie nach Hause gebracht werden. Bei Zwischenfällen können Sie so auch schnell Hilfe holen.
… locker bleiben! Machen Sie sich nicht zu viele Sorgen, was Ihr Gegenüber von Ihnen denkt – immerhin findet er/sie ja interessant genug, dass er/sie sich mit Ihnen trifft! Nutzen Sie die Zeit, ihn/sie kennenzulernen und miteinander Spaß zu haben. Wenn Sie nicht krampfhaft versuchen, einen guten Eindruck zu machen, können Sie das Treffen viel mehr genießen.
Das geht gar nicht:
… die ganze Zeit über Ihr früheres Liebesleben reden. Sonst fragt sich Ihr Gegenüber bald, wie Sie über ihn/sie reden werden, wenn Ihr Date vorbei ist.
… gar nichts sagen. Wenn Ihnen nichts einfällt, was Sie von sich erzählen können, stellen Sie Fragen und hören Sie interessiert zu.
… sich verstellen. Seien Sie einfach Sie selbst. Schließlich will Ihr Date ja Sie kennen lernen und keine Fantasiefigur.
… ständig mit dem Natel spielen. Schalten Sie Ihr Mobiltelefon am besten aus oder stellen Sie es wenigstens auf lautlos. So bekommen Sie keine störenden Anrufe und Sie vermitteln Ihrem Date, dass Ihnen das Treffen mit ihm/ihr wichtig ist.
… die ganze Zeit reden. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Hören Sie auch einmal zu! Schließlich wollen Sie ja auch mehr über Ihr Date erfahren.
3. Mareike und Matthias – Ein Schweiz – Deutsches Märchen:
Mareike ist im siebten Himmel. Ihr Schritt ist beschwingt, ihre Augen strahlen, sie hat ein Dauergrinsen im Gesicht und nichts kann ihre gute Laune trüben. Ja, sie ist verliebt. Und seit kurzem weiß sie, dass ihre Gefühle erwidert werden. Wie schön wäre es doch, wenn sich die beiden jetzt jeden Tag sehen könnten! Aber das ist nicht ganz so einfach: Sie lebt in Essen – und er rund 650 km entfernt in Luzern. Die beiden erzählen, wie alles mit ihnen angefangen hat.
Wie habt ihr euch kennengelernt?
Mareike: Ich habe eine Freundin in Süddeutschland besucht. Eines Abends haben wir beschlossen, zu einem Musikfestival in der Nähe zu gehen. Die Schweizer Grenze ist von dort nicht weit entfernt, deswegen waren auch viele Schweizer da. Ich fand das ganz lustig, irgendwie haben sie so eine niedliche Sprache. Und viele von ihnen sehen auch echt gut aus.
Matthias: Ich war mit Freunden übers Wochenende in Deutschland bei einem Festival. Mareike ist mir an dem einen Abend gleich aufgefallen. Natürlich wusste ich nicht, ob sie Deutsche oder Schweizerin ist, aber das war mir in dem Moment auch egal. Ich fand sie einfach wahnsinnig attraktiv mit ihren langen blonden Haaren und dem tollen Lachen.
Mareike: Irgendwann haben uns Matthias und seine Freunde angesprochen. Ich fand die Gruppe echt nett. Keine Ahnung, ob alle Schweizer so sind, aber ich fand die Jungs viel netter als die meisten Deutschen, die ich kenne. Die reißen immer nur blöde Sprüche und trinken viel zu viel. Matthias und seine Freunde waren irgendwie anders. Jedenfalls haben wir dann den ganzen Abend miteinander verbracht, haben getanzt und geredet und hatten viel Spaß. Und als wir uns verabschiedeten, war uns klar, dass wir uns wiedersehen wollen.
Matthias: Mareike wollte am nächsten Tag wieder nach Hause fahren und wir mussten auch abends wieder in die Schweiz zurück. Aber ich wollte sie unbedingt wiedersehen. Also hab ich ihr am nächsten Morgen eine SMS geschickt, ob wir uns treffen wollen. Und sie hat Ja gesagt. Also haben wir uns in einem Café in der stadt getroffen. Eigentlich wollten wir nur einen Kaffee trinken, aber wir haben geredet und geredet …
Mareike: Tja, irgendwann war es plötzlich der halbe Nachmittag vorbei und ich musste wirklich dringend los, weil ich abends in Essen noch was vorhatte. Aber wir wussten beide, dass wir in Kontakt bleiben wollten, also haben wir Mailadressen ausgetauscht und ausgemacht, dass wir skypen. Und dann bin ich gegangen.
Und wie ging es dann weiter?
Matthias: Auf der ganzen Heimfahrt hab ich meinen Kollegen vorgeschwärmt, was für eine tolle Frau sie ist. Wahrscheinlich waren sie ziemlich genervt. (lacht.) Mir war einfach klar, dass ich diese Frau wiedersehen muss.
Mareike: Mir ging Matthias auch nicht aus dem Kopf. Wir haben gleich am nächsten Tag geskypt und es war toll. Ich hatte das Gefühl, ihn schon ewig zu kennen. Er war lustig, aber auch einfühlsam, wir konnten über ernsthafte Themen reden oder einfach nur rumblödeln … So wohl wie mit ihm hab ich mich lange nicht mehr bei einem Mann gefühlt.
Matthias: Wir haben fast jeden Tag geskypt, irgendwann kamen tagsüber noch SMS dazu. Am Freitag hab ich es nicht mehr ausgehalten. Ich hab sie gefragt, ob es okay ist, dass ich komme, dann hab ich meine Tasche gepackt und bin zu ihr gefahren.
Mareike: Als ich wusste, dass er kommt, war ich super aufgeregt. Ich konnte nicht mehr stillsitzen und hab mich wahnsinnig gefreut. Als es dann ganz spät abends an der Tür klingelte, hab ich vor lauter Nervosität beinahe die Tür nicht aufgekriegt.
Matthias: Es war toll. Ich war nach dem langen Arbeitstag und sechs Stunden Autofahrt ziemlich müde, und schließlich war es ja schon halb zwei Uhr morgens. Aber als ich sie gesehen hab, war ich plötzlich wieder hellwach… (lacht)
Mareike: Es war ein traumhaftes Wochenende. Ich hab jede Minute mit ihm genossen. Und als er wieder weg war, wusste ich, dass ich nie wieder ohne ihn leben will. (strahlt ihn an.)
Und wie geht es jetzt weiter?
Mareike: Wir werden eben erst einmal eine Fernbeziehung führen. Ich studiere noch und er hat seinen Job in Luzern. Aber wir können uns ja an den Wochenenden sehen, und in den Semesterferien kann ich eine ganze Weile bei ihm sein.
Matthias: Sechs Stunden Autofahrt sind ja eigentlich gar nicht so weit. Das kann man auch ganz gut am Freitagabend noch machen.
Könnt ihr euch vorstellen, in das Land des anderen zu ziehen?
Mareike: Klar, warum nicht? Die Schweiz ist ein tolles Land. Ich muss nur noch lernen, die Leute zu verstehen. Und Matthias zu sagen statt Matthias, mit Betonung auf der ersten Silbe. Das klingt für mich immer noch ein bisschen komisch. (lacht)
Matthias: Je nachdem, wie die Jobsituation ist, könnte ich mir schon vorstellen, nach Deutschland zu ziehen.
4. Tipps & Tricks für eine funktionierende Fernbeziehung:
- Miteinander reden
- Vertrauen stärken
- Freiräume und Regeln festlegen
- Feste Zeiten und gemeinsame Rituale
- Trennungsschmerz gehört dazu
- Missverständnisse sind normal.
- Gemeinsame Zeit voll auskosten
- Trennung als Chance
- Rückkehr sorgfältig vorbereiten
5. Schweiz oder Deutschland – wo sollen wir wohnen?
Und wenn dann alle ersten Hürden genommen wurden, stellt sich irgendwann einmal die Frage: In welchem Land sollen wir gemeinsam wohnen? Wir zeigen Ihnen die Vorteile von jedem Land auf:
Das spricht für die Schweiz:
- Höhere Löhne und mehr Arbeitsplätze
- Niedrigere Steuern
- Direkte Demokratie
- Schöne Landschaft
Das spricht für Deutschland:
- Günstigere Produkte
- Mehr Leistungen für Familien
- Bessere Aktzeptanz in der Bevölkerung
- Mehr Platz
Quelle: Friendscount24
Bild: © friendscout24.ch
Unterstützen Sie HappyTimes mit einer kleinen Spende
per TWINT. Vielen Dank!